Kategorie: Allgemein

Verfallenheit

    die Tiefe des Gewissens in einer Totalverzettelung ausloten Leidenschaften treiben Luftwurzeln Triebe werden Zug um Zug mit zart erotischen Entgleisungen entfesselt…   > echtheits markierte Natuerlichkeit im Liebesverlangen oszilliert zwischen Strenge & Emotionalitæt in Unaufgeregtheit & Gewæhren–Lassen als Vorteil…

das Forellenquintett

München, 17.2.1943 Liebe Lisa! Ich lasse mir gerade das Forellenquintett vom Grammophon vorspielen. Am liebsten möchte ich da selbst eine Forelle sein, wenn ich mir das Andantino anhöre. Man kann ja nicht anders als sich freuen und lachen, sowenig man…

ZUSTÄNDE

verschwindet im bahnhof dem markt mit gleisen die masse der teig das gewicht hör ich in der spur nur vibrieren seh ich die spiegel nackt das fleisch darin die zeit ein automat der spricht verschenken sie nichts damit der alltag…

Der letzte Stern

(John Hertz und Alice Behrend) Mein silbernes Blicken rieselt durch die Leere, Nie ahnte ich, daß das Leben hohl sei. Auf meinem leichtesten Strahl Gleite ich wie über Gewebe von Luft Die Zeit rundauf, kugelab, Unermüdlicher tanzte nie der Tanz.…

Was wir unter abstrakter Kunst verstehen

  Was heute von abstrakter Kunst existiert, ist nicht viel und das Existierende ist Stückwerk [, Pfahlbauten] und Gestammel. Es ist der Versuch [und die Sehnsucht, die Welt nicht mehr mit dem menschlichen Auge anzusehen und darzustellen, sondern] die Welt selbst…

TUNDRALIEDER 1-4

1 An meinen rippen sägt dreckiger schnee Mama der himmel ist weg Du wirfst mich runter   gut ich geh Es hat ja doch keinen zweck O der scharfe eisige wind brüllt alles blind Wann gibt das ewige tosen ruh wann…

Prägnante Bemerkung

  Das Irreale wird genauso real dargestellt, wie das Reale. Das Irreale ist real. Die Abstraktion das ausgeführte Objekt. Das Konkrete zur eigenen Schöpfung, zum eigenen Wert, Objekt sage Gegenstand.     Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher…

„Die Revolution ist da“

  „Die Revolution ist da, und die Geschichte spricht. Wer das nicht sieht, ist schwachsinnig. Nie wird der Individualismus in der alten Form, nie der alte ehrliche Sozialismus wiederkehren.“ Gottfried Benn   Die Frage, warum Gottfried Benn öffentlich Partei für…

Rebellen

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Fünfte Installation

  Weiterführend → Lesen Sie auch den Essay Laik Wörtschel – ein Künstler der Stille. → Ein Artikel von Laik Wörtschel über Asphaltics – die geheime Streetart.

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Frag mich nicht wo das Licht ist und leg es zum Wort: Dichter dichten im Dunkel *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Cala D’Or

  spüre den Sand – auf die smaragdene Burg legt sich dein Aug/ auf die Lippe das Salz stiehlt dir der Wind- wenn es zum Abschied kommt     ***   Quelle: Dichtungsring Nr. 21/1993 Weiterführend → Ulrich Bergmann mit einer…

Die beste weiße Bluessängerin. Ever!

  Ich war ein Außenseiter. Ich habe gelesen, ich habe gemalt, ich habe nachgedacht. Ich habe Nigger nicht gehasst.     *** Manche Menschen werden nicht geboren, sie sind ein Naturereignis. Janis Joplin ist ein Komet, der am 19. Januar…

Cineast

  hier spricht das Original – mit Untertitel –   /–/ zwischen /–/ den multiplizierten Bildern   das lyrische Ich wære gern dem Verfasser seiner Gedanken auf der Leinwand begegnet   um sich in der Perspektivkruemmung ein Bild seiner fluechtigen…

morgens

  Blicke über den Brillenrand und Fragen über die Zukunft Löffel für Löffel verschwindet Müsli zwischen den Zeilen des Gesprächs Organisation des Tages jeder Sache eine Struktur und nicht zu vergessen ein Pausenbrot   *** Gedichte von Herrn Nipp, KUNO…

Konkrete Poesie

    Unterm Anfang überspielt die Schrift Wolken aus trautem Anfang. Anfangsbilder sind Schäfchen aus glaswolligem Sprechen. Zählen, erzählen, Buchstabenbuchstützen. Ich war zugegen, als unter Sprechern und Schreibern der Stoff geteilt wurde. Stoff, niemandes Zuständigkeit, ihm ward Licht zu- teil,…

Rueckspulen: Wahrnehmen / Vergewissern

  diese Tage, an denen Abgase die Lungen fluegel daran hindern fort zu fliegen   diese Tage, an denen eine bleierne Wolkenarmada auf Quellen der Mutmassung weist & grellgelbe Plakate die Augen trueben   diese Tage, an denen die Wirklichkeit…

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  Hoffnung Auf die Hand vertraut hingehalten im Wort das sagt ich zähl mit dir die Atemzüge bis jeder davon  sein Gesicht zurück hat das sagt versprochen *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten…

Der Knipser

Eine charmante Schnurre ist von Peter Meilchen überliefert. Bei der Ausstellungseröffnung zu Schland stellte sich eine Betrachterin neben ihn, wies auf eine seiner Arbeiten und versuchte small talk zu betreiben: „Mein Mann knipst auch.“ Der „Knipser“ Dieter Meth, der den…

Pas de deux

  der Fluegelschlag Deines Herzens an meinem Ohr læsst mich mit fluechtigen Interventionen nicht schlafen…   Abtasten der Abgruende im Provisorischen ein unstillbares Gefuehl der schicksalhaften Endgueltigkeit im Ræderwerk der Deutungen:   … gedehnte & verdichtete Zeit emotionale Reaktionen zeichnen…

Schland

Der Akt des Sehens und der Akt des Filmens, für Peter Meilchen gab es da nie einen Unterschied. Exemplarisch läßt sich Peter Meilchens Arbeit an einem Multimediaprojekt verdeutlichen. Schland ist der Versuch, den Blick gleichsam zu konservieren und mit der…

December 8th, 1980, N.Y.

  It was twelve years ago today, I have to sigh, that John Lennon was shot in N.Y.   Just returning with his wife from the studio, yet alive, being happy, laughing much, suddenly he got a touch. He turned…

Bildtextkorrespondenzen

Language is a virus from outer space William S. Burroughs Dass moderne Literatur nicht nur im begrenzten Format eines Buches seinen Platz hat, belegen der Multimediakünstler Peter Meilchen, der Sprechsteller A.J. Weigoni oder die visuelle Poetin Angelika Janz sowie auch…

Schlüssel

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

ANATOMISCHER VORGANG

es klopft mir gegen die brust mit einem einzigen griff klappt es die haut auseinander ich erschreck nicht einmal die verhärteten adern zu sehn in denen das blut stößt zu den organen zerfressen aber pulsend kenn ich das alles seit…

Was ist der Mensch?

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden? Alle Wesen bisher schufen etwas über sich hinaus: und ihr wollt die Ebbe dieser großen Flut sein und lieber noch…

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  Fragestellung und Antwort Aschenhimmel: Falter umarm das unergründliche in uns *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur…

Das ist die menschliche Hackordnung

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Musterform

  in der Abenddæmmerung eines Gesichts trifft die Schœnheit der Leere auf die Attraktivitæt des Nichts   die Eleganz einer aufrechten Sphinx verweist auf niemanden = eine Chiffre die sich nur auf sich selbst bezieht   als Entfremdete sucht sie…

Erinnerungsevokationen

Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen. Manchmal, wenn ich noch kaum die Kerze ausgelöscht hatte, schlossen sich meine Augen so schnell, daß ich nicht mehr die Zeit hatte, mir zu sagen: »Jetzt schlafe ich ein.« Und eine halbe Stunde…

Soulsisters

  Abschiednehmenvon einerdie bereits gegangen istfür immerErinnerungsmomente und Gedächtnislückenbleibenlebendig beweglichuns überlassen ich denke und sagemeine persönliche WahrheitAUDRE LORDE lebteein gesundeswiderständigesschwarzeslesbischesLeben in einer kranken Gesellschaftauf einem sterbenden Planetensie starb nach 58 Jahreneinen gewöhnlichen TodDiagnose Krebs ihr Wirken lebt weiterin ihren Werkenunsere…

Das Telephon

Es mag am Bau der Apparate oder der Erinnerung liegen – gewiß ist, daß im Nachhall die Geräusche der ersten Telephongespräche mir sehr anders in den Ohren liegen als die heutigen. Es waren Nachtgeräusche. Keine Muse vermeldet sie. Die Nacht,…

Menschliches Elend

  Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt – Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen, Im Abendgarten kahle Bäume sausen. Des Toten Antlitz sich am Fenster regt. Vielleicht, daß diese Stunde stille steht. Vor trüben Augen blaue Bilder gaukeln…

Paare

  Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

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der Schmetterling ist Blume am Ast hast ihn nicht gesehen schon wieder hin von sich manchmal noch kommen Körner zu Ähren zusammen: letzte Versammlung *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht…

sinnbildlich

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Land unter

  ich beziehe meine ruhe losen Standpunkte wenn Du in das æussere Radar meine Hœrweite kommst ein Magnetismus von An ziehung & Ab stossung treibt uns mit poetischer Rætselkraft in kunstverwehtem Realismus zwischen die Lagerstætten des Geworfen–Seins   der Rhythmus…

Sanctus Januarius

  Der du mit dem Flammenspeere meiner Seele Eis zerteilt, daß sie brausend nun zum Meere ihrer höchsten Hoffnung eilt: heller stets und stets gesunder, frei im liebevollsten Muß:– also preist sie deine Wunder, schönster Januarius!     *** Nietzsche…

SZENE

während ich vor dem spiegel die haarsträhnen noch ordne leg ich das messer die narbe die naht in die haut mir schon verzerren die augen mein bild das aufgrellt wie ein phantom seh ich das fleisch da hockt bereit zum…

Indien

Wir haben das körperliche Indien gesucht und haben Amerika gefunden; wir suchen jetzt das geistige Indien – was werden wir finden? Der Indier konnte nur ungeheu’r große Gedichte liefern, weil er nichts aus dem Weltzusammenhang schneiden konnte, wie überhaupt der Anschauungsmensch;…

Nichts kommt von selbst

  „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, daß jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ Abschiedsrede…

BALLADE VOM SCHLÄCHTER

  Hat es ihm gestunken wurde er drauf zum tier Sein mädchen kam betrunken mim typ rauf nachts um vier   Bracht er sie kurzerhand um hat sich WAR angemacht und lag bei ihnen stumm bis zum ende der nacht…

Definition

    Man sagt „Tod“ und meint „Numerell“. Numerellen sind die Blitze in Augen auf Knochen. Sind unerforschbare Lebenseinheiten wandernd auf den Wimpern der Fliegen. Numerellen, tödliche Fremdheiten neben dem Brot. Sie leiten das Gehen, vorbei am Verschwinden, vorbei am…

Wechsel der Töne

  Löst sich nicht die idealische Katastrophe, dadurch, daß der natürliche Anfangston zum Gegensatze wird, ins heroische auf? Löst sich nicht die natürliche Katastrophe, dadurch, daß der heroische Anfangston zum Gegensatze wird, ins idealische auf? Löst sich nicht die heroische…

Weisst Du noch?

  Weisst Du noch, wie es damals alles anfing? wir hatten uns auf dieser Demo kennengelernt die Polypen waren hinter dir her wir sind in diesem Spießercafé gelandet sie sind vorbeigelaufen & wir haben eine heisse Schokolade getrunken mit Sahne…

IN MEINER WOHNUNG

hier die tapeten riechen kaum vom wasser zerfault keine wand gewölbtes dielenholz nicht bringt den schritt ins wanken es fehlen spinnen  wanzen in den ecken ameisen meist auch  diese idole der mäßigen mitläufer  unterm teppich verborgen find ich mich  nicht…

Die spielerische Offenheit vielfältiger Abschweifungen

Die anderen bilden den Menschen, ich bilde ihn ab; und stelle hier einen einzelnen vor, der recht mangelhaft gebildet ist und den ich, wenn ich ihn neu zu formen hätte, gewiss weitgehend anders machen würde. Doch nun ist er halt…

Ach wollt ich nur

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

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  Tropfen leckt das Licht immer hungrig der Boden antwortet als Dank mit Trockenheit &später wieder mit Tau     *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach,…

Schlacht

  Ächzen ringt Und Stampfet in die Erde Packen würgt Und Windet wühlt und stemmt Die Lüfte stehn Und Klammern krampfzerrissen Zerfetzen kracht Und Schellet gell zu Boden Das Wissen stockt Die Hoffnung bebt und starrt Die Ahnung blutet Schreien…

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Wie Wasser in sich Tropfen ist und Tropfen in sich Wasser: Was aber bleibt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Experiments

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Selbstrepræsentation / Wahrnehmungseuphorie

  unzertrennbar sind wir zur Unzeit in unwægbarem & letztlich unhaltbarem Zustand   mit gedrængter Emphase in einem subtilen Spiel mit Verkennung & Tæuschung   traumwandlerisch unerweckt & vollgesogen von Dringlichkeit vibrierend vor existentieller Anspannung   nur durch unsere Widerspruechlichkeiten…

WIR SIND EIN FREIES LAND

  Wir sind ein freies Land in dem jeder alles sagen kann   Wir sind ein freies Land in dem jeder alles sagen kann das nicht gegen die Grenzen des guten Geschmacks verstößt   Wir sind ein freies Land in…

LANDSCHAFT

kaum weiß ich noch da ich steige im see wie die haut mich von mir nahm nach der wonne des brandes im licht schweben vorüber die mäuler der fische halt ich den moment nie lange die luft später an land…

zur untermiete

reizbardame liebt lichtgestalt mit lebens- und verhütungsmitteln erschöpfend behandelt und überwacht von zucht- und ordnungsbullen bei sternstunden an lostrommeln und computer zählen unzähligmal bis zwei haare rotgefärbt aus wut immer lässt der gardinenprediger die wahrheit in der mitte liegen für…

Flanzendörfer

Quelle: flanzendörfer: unmöglich es leben. Berlin: Janus press, 1992, S. 101 Aus der Biografie (Quelle: Frank Lanzendörfer, Versensporn 16. Jena 2014): Im Juni 1985 wird flanzendörfer von der Staatssicherheit „mit der Zielstellung der Prüfung der Voraussetzungen für eine inoffizielle Zusammenarbeit” kontaktiert;…

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Was sucht Regen bloss so irrend im Gras dass das Tal den Kopf hebt liegt es an ihm oder ist der Nebel Dialog aus Luft *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum…

Gefuehlsentblœssung

mein einzichstes Liebesgedicht   Megaherzallerlippste es gibt keine Grenzen mehr wir gehen ins Offene & erfinden uns auf der anderen Seite neu   borgen von der Klassik das Zeitmass & vom Jazz das Feeling um mit grossem weichem Atem hinter…

Abfall der Geschichte

Die Arbeit über die Passagen setzt ein immer rätselhafteres, eindringlicheres Gesicht auf und heult nach Art einer kleinen Bestie in meine Nächte, wenn ich sie tagsüber nicht an den entlegensten Quellen getränkt habe. Weiß Gott was sie anrichtet, wenn ich…

Beobachter

  Wer gewissenhaft als Beobachter auszieht, bringt keine Kunde von der Natur; aber dem, der von Leben strotzt, stürmt sie entgegen, um sich zu offenbaren. Dem vollen Herzen ist sie alles eher als eine Redensart.     *** Henry David…

nenn es urbanal

  stadtlicht, es riecht nach bewegung, zusammen gehaltens wünschen aus allen sinnen, über schwellen zu brücken, verbaut verwachsen, krümmungen steilungen, weile an weile gerückt, aus fenstern fällt schwer sickert strömt flutet treppengelächter, ein geländer lädt auf, halte ich händen mein…

ECHOLOT

  Echolot heißt der prägnante Titel eines 1982 vom Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich als Folge 2 der „Schriften zur oberösterreichischen Literatur“ herausgegebenen Essaybandes, der eine in verschiedene Kapitel gegliederte Reihe von Essays, Vorträgen und Notizen der österreichischen Dichterin Gertrud Fussenegger…

Die Brücke

Ich war steif und kalt, ich war eine Brücke, über einem Abgrund lag ich. Diesseits waren die Fußspitzen, jenseits die Hände eingebohrt, in bröckelndem Lehm habe ich mich festgebissen. Die Schöße meines Rockes wehten zu meinen Seiten. In der Tiefe…

Porträt Benno Derda

  Originell bis zur Eigenwilligkeit: Plötzlich hängt eine dieser Türen im Raum, Druckplatte, Bildwerk, Skulptur, verweist auf zwei Kerngebiete, beständige Kriseneinsatzgebiete im Werk Benno Derdas. Druckgraphik, Bildhauerei. Wie Skulpturen gedachte, entwickelte Graphiken, immer von der Idee des Raums beseelt. Ein…

Blade Runner · Revisited

Der Director’s Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische. Stefan Krauss Neben Escape from New York, von John Carpenter gehört Blade Runner von Ridley Scott zu den überragenden Filmdokumenten des 1980er…

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Nachtflug eine untergehende Sonne irgendwann nur noch Punkt Strich klebt Himmel und Erde zusammen und Regen hilft indem er näht *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach,…

Wie vergangenes

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Identitætskaraoke

  eine Reparaturwerkstatt fuer Entgleiste mit Fluchtwegen aus der Emotionslosigkeit Sehnsuchtshintersassen verbinden Metaphernmomente mit Reflexion   Chamæleons haben die Fronten bereits gewechselt der Tod ist in das Dasein zurueckgekehrt & zeigt Aus/Schnitte die mehr ueber: das Leben berichten als das…

Mona Lisa, Duchamp, Magritte

Leonardos Mona Lisa stellt mit ihrem Blick eine derart intensive Beziehung zum Betrachter her, dass man sich dagegen nicht wehren kann: sie lächelt nicht etwa nur für sich, sondern auch über mich, den Betrachter. Keiner erfährt, was sie denkt, indem…

Street Fotografie

  Es erfordert etwas Mut, Menschen in ihrer alltäglichen Umgebung zu fotografieren. Es kann nicht schaden, Zeit und Geduld mitzubringen, um den geeigneten Augenblick hart erarbeiten. Über beides verfügt Martin Vanselow. Seine Straßenphotographie ist das Erzählen von Geschichten, die im…

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Angst: kannst dich noch so sehr an die Steine klammern Wasser: jetzt bist du am Meer *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch…

unsparing

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Ein Schmuddelfilm

Es geht in diesem in Hitchcockscher Manier nach dem Suspensemuster gestrickten Film weniger um plausibles Erzählen als vielmehr um die genau kalkulierte Fesselung des Publikums um raffiniert gestaltete Sex- und Gewaltszenen und ein vom „Total Recall“-Regisseur Paul Verhoeven routiniert eingebrachtes…

Schatten– & Schockbilder

  die Geometrie der Erinnerung muendet ueber den Umweg der Utopie in den Rohstoff der Illusion… unruhestiftende Projektionen im Gefuehl existentieller Ausgesetztheit gerinnen zu grundstuerzenden Metaphern   Rohheit & Trauer stranden in einem verbalen Overkill quergestellt zum urspruenglichen Inhalt …man…

Der Idealist

  Zerknautschte Jungfrau mit den Hängebrüsten, Gedenkst du noch? Ich traf dich in der Tram. Und wie wir uns am Lützowplatze küßten? Ein Schutzmann schob sich drohend übern Damm.   »Natur! Natur! für fünf Mark siebzig! »Das Männchen schenkt ……

Kleine Notizen IV

Manche Menschen mögen morgens wundersame Laute von sich geben, die eher an das Gegrunze von Braunbären erinnern, als an Menschen.   ***   Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische Form im…

Zeichnung auf Papier

  Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

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Hitze sich als Schatten im Wind biegen wenn nur birgt was sich hinwirft im schwarzen Scherenschnitt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch…

wie unverbunden

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Paranormale Tonbandstimmen

Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Was ich mache ist die älteste Kunstform der Welt. Laurie Anderson Ihre ersten Performances hatte Anderson in den 1970er Jahren. 1977 entwickelte sie den Viofonografen, eine Violine mit einer aufmontierten 7″-Single, über die sie den Violinenbogen…

Haltestelle im Hinterland

  zur Ruhe gekommen & nicht sesshaft geworden in der Randstændigkeit   die letzte Dekade ein unentwegter Wachschlaf oszilierend zwischen immerwæhrenden Fragen   Erkenntnisarmut im Ueberfluss & weiterhin Koketterie mit der Absage an niedliche Nester   das unbelebte Diesseits der…

ZWIESPALT

  Es umringen dich Gedankenwellen Vom Irdischen fast unberührt Folgt dir dein Schatten stumm zur Erde Und Netze zeichnen sich auf dem Gesicht. Verhedderst dich im Spinnrad der Gefühle Und irgendwo spielt ein altes Klavichord. Doch Mädchen: lass das alte…

Totenrede

  Vorbemerkung der Redaktion: Vor 100 Jahren wurde Hans Leybold geboren. Er war ein expressionistischer Dichter. Sein schmales Werk wurde zu einer Inspirationsquelle des literarischen Dadaismus. Seine absurden Texte und Gedichte bedeuteten einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Frühexpressionismus.…

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Bist noch nicht aus der Erde gekrochen doch du biegst besiegst schon die Reste des Winters: Zittergras *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben…

Der Ruhm

  Es knüpft an Gott der Wohllaut, der geleitet, Ein sehr berühmtes Ohr, denn wunderbar Ist ein berühmtes Leben groß und klar, Es geht der Mensch zu Fuße oder reitet. Der Erde Freuden, Freundlichkeit und Güter, Der Garten, Baum, der…

Somnambul

  Sprechverschiebungen \ Sprachfusionen mit vernehmlichem Zæhneknirschen in der Emotionshemmung leerer Traditionen gefangen Seelenwanderungen durch Jenseitswelten & sich mit dem elektrisierenden Lebensgefuehl der Gegenwart kurzschliessen   Rekontextualisierung der Zeichen mit Furor + Verzweiflung eigene Konturen kolorieren Lebensentwuerfe umsetzen in luesternen…

über dem kaukasus lag dein blauer

Aus dem, was Jan Olieslagers niederschrieb, ist diese Geschichte gemacht. – Die Leute sind so töricht, sie fragen einen immer: ist denn das wirklich eine wahre Geschichte? Hanns Heinz Ewers Es ist ein Meisterwerk des Trash. Mit über dem kaukasus…

Zuerst

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…