by Hadayatullah Huebsch • • Kommentare deaktiviert für Wie, was social beat ist und warum und warum nicht
Seit über einem Jahr geistert ein Begriff durch die Spalten der Feuilletons, in den Wellen von Rundfunkanstalten, den Zeilen der TV-Sender: SOCIAL BEAT. Aber kaum einer weiß, was sich hinter diesen beiden Wörtern verbirg. Weder die Medien, noch die…
by Max Dauthendey • • Kommentare deaktiviert für Zwei lila Primeln
Zwei lila Primeln stehn auf der Fensterbank Und blühen, als haben zwei Menschen verliebt denselben Gedank‘. Vor den Wolken draußen, die hochgeschwungen, Stehen die Blumenbündel dunkel gedrungen, Als wachsen zwei Schatten wild aus zwei Töpfen, Als platzt hier die…
by August Stramm • • Kommentare deaktiviert für Sehnen
Die Hände strecken Starre bebt Erde wächst an Erde Dein Nahen fernt Der Schritt ertrinkt Das Stehen jagt vorüber Ein Blick Hat Ist! Wahnnichtig Icht! *** August Stramms Stil war überraschend und neu. Durch seine…
by Henry Thoreau • • Kommentare deaktiviert für Das eigentliche Gedicht
Das, was das Publikum liest, ist nicht das eigentliche Gedicht. Es gibt immer noch ein anderes, das gleichzeitig entsteht, aber nicht auf Papier gedruckt, sondern unauslöschlich in das Leben des Dichters eingegraben wird. Es ist das, was er durch…
Hey Villon!, könnte ich ihn wie einen Kumpel rufen und fragen, ob wir, Schulter an Schulter, nicht mal ein Glas über den Durst trinken. Und ob! Ich war schon vorher verloren, wackelte wie ein frisch geborenes Buckelrind ……
by Axel Kutsch • • Kommentare deaktiviert für Gang durch ein Gedicht
Treten Sie ein. Genieren Sie sich nicht. Schon sind Sie mitten in einem Gedicht. Gehen Sie weiter. Bleiben Sie nicht stehn, damit Sie die Verse bis zum Ende sehn. Seien Sie locker und nicht so bang. Schlendern Sie entspannt…
by Angelika Janz • • Kommentare deaktiviert für SonnenFinsternis
Sie halten schwarze Gläser gegens Licht und meinen sie könnten damit des Gestirns Umnachtung begreifen. Sie stehen und blicken von unten nach oben Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit…
by Juergen Diehl • • Kommentare deaktiviert für Sechs Gedichte
1 die Birke bricht mir ins Abenteuer alle Wege haben warme Füße die Blätter schwindeln mich an fallen erst morgen noch nicht die Rinde blättert einen Brief dich zu küssen hätt ich Federn dir zu sagen fing ich Sterne was…
: meine Augen Luftreisen in dir als Bälle Blicksterne Kometen wie Wimpernspitzen an Himmeln nesteln echt jetzt: echt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das…
by Angelika Janz • • Kommentare deaktiviert für Nostalgisches Problem
vom monstrum produktionsgerät verdrängt schreibst du, wenn schwarzes gegen schwarz gedruckt dein wort nicht gegen weißes schlagen kann. wie schreiben neben der maschine, ein arg elektrisch ding ohne sein tiefgeschwärztes band das dich mit aller welt verbindet? wie schreiben,…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Der Social-Beat-Veteran
Die Sprache ist lakonisch, denn die Helden sind Verlierer. Alkohol gehört zur Grundausrüstung für den Alltag, und der Ärger mit Behörden ist notorisch. Zwischen der unterdrückten Lust, Amok zu laufen und der Angst vor dem plötzlichen eigenen Ende, hat Adelmann…
by Kuno • • Kommentare deaktiviert für Eine Wahlverwandtschaft
Nichts ist wertvoller als Vertreter dieser seltenen Gattung, in denen man die Repräsentanten eines zukünftigen Zeitalters sehen darf. (aus: Paul Valéry über Rilke, Paris 1927) Der Kontakt zwischen den beiden ging zunächst von Rilke als hervorragendem Kenner der französischen Sprache,…
by Hugo Ball • • Kommentare deaktiviert für Oh du mein Hyazinth, die Wade knackte
Oh du mein Hyazinth, die Wade knackte Und Rolf, der Mops. fraß jäh das Strumpfband auf. Nach Grammophonen in dem Twosteptakte Vollzog sich Notdurft Coitus und Lebenslauf. Der Lampionen blutgeduns’nes Schwirren Schuf große Monde aus den Wassergläsern. Ein…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Letternmusik – Ein Blick zurück, und nach vorn
Einmal mehr Weigonis Sabotage des Signifikanten? – Nun, es ist mehr, zweierlei: die Preisgabe der kontextuellen Funktion und die des Wesen des Wortes. Dr. phil Thomas Laux Sprache nicht nur Werkzeug, sondern eine selbständige, unabhängige Form der Ästhetik. Die Klangfarben…
by Kuno • • Kommentare deaktiviert für Die Würde des Schunds
Auch ist das letzten Endes nur ein Zeichen dafür, dass man bei uns noch mehr als anderswo auf der Hut sein muss vor den Kulturverwertern, diesen Schakalen der total medialisierten Welt (…). Nicht mal sterben kann man, ohne Angst…
by Kuno • • Kommentare deaktiviert für Die Sommerliste der Unbekannten Wörter
Die zwölfjährige Mila muss in einem bulgarischen Dorf im Sommer 1962 sieben Kilo Kamille pflücken und bei der Kooperative abgeben, damit sie im nächsten Schuljahr neue Bücher bekommt. In den Ferien soll sie zweiundzwanzig Bücher Pflichtlektüre lesen und jeden…
by Thomas Frahm • • Kommentare deaktiviert für Wünsche
Ich wäre gern der Hut, aus dem man Hasen zaubert, Tauben, deren Flattern das Publikum betört. Ich hätte gerne Ohren, deren Muscheln aus den Geräusche-Räuschen, Brandungen des Stadtverkehrs, der Stimmen des Alltags Ohrenperlen bildeten. Und gerne wäre ich der…
drei kerzen habe ich angezündet vor dem Muttergottesbild eine für meinen vater eine für meine mutter eine den geschwistern dann stand ich noch eine weile im raum ohne ein gebet denn ich dachte mir diese stille…
Diese Lage des Gedichts ist ohne Gewicht. Es wagt nichts, wendet kein Ding vom Platz. Es sucht nicht. Wie es liegt ist verendet der Satz, schreib es nicht. *** Schräge Intention. Gedichte von Angelika Janz, Wien: edition…
Dies ist der Brief, den Philipp Lord Chandos, jüngerer Sohn des Earl of Bath, an Francis Bacon, später Lord Verulam und Viscount St. Albans, schrieb, um sich bei diesem Freunde wegen des gänzlichen Verzichtes auf literarische Betätigung zu entschuldigen. Es…
Ein Dichter, dessen Lebenslauf – jedenfalls in dem von mir überschaubaren Stück – der bare Beleg dessen war, was man sich gemeinhin unter einem Poetendasein illudiert: Glückliches Familienleben, Frau mitverdienend, Kind wohlerzogen, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bis zur Pedanterie, Anstellung:…
by Erich Muehsam • • Kommentare deaktiviert für TRUTZLIED
Nennt uns nur höhnisch Weltbeglücker, weil wir das Joch der Unterdrücker nicht länger dulden und die Schmach. Lacht nur der neuen Ideale, leert auf die alten die Pokale – Wir geben nicht nach! Legt nur die Stirn in…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SICHEL
erscheint der morgenstern der falke der gestirne zerreißt das licht dem mond im schoß des himmels bleiben stücke fleisch losgelöst zurück wie wurzeln und keime unterm messer dem werkzeug des tags heißt schaffen spalten an jedem ende bestimmt der tod…
by Hel Toussaint • • Kommentare deaktiviert für Was sind das für mädchen
Was sind das für mädchen die mit großen hunden in abendstunden im Elisenpark gehn Was ist ihre angst auf nächtlichen runden was ihre lust wer soll sie verstehen Jene schmalen kinder mit großen hunden was wird sie…
by Walther Stonet • • Kommentare deaktiviert für Eis. Prinzessin.
(„Ice Ice Baby“, Song von Vanilla Ice) Jetzt lieg ich da, im Traum, in deinen Armen. Es ist so kalt, ich fühle nichts als Eis. Ich weiß nicht, wer ich bin und wie ich heiß: Das Traumland kennt da kein…
by Rainer Maria Rilke • • Kommentare deaktiviert für DIE WALLISER GEDICHTE
Nach einem windigen Tag, in unendlichem Frieden, versöhnt sich der Abend, folgsam wie mancher Geliebte. Alles wird Ruhe und Klarheit … Aber am Horizont bildet sich golden durchsonnt ein schönes Relief aus Wolken. Mit…
by Angelika Janz • • Kommentare deaktiviert für Wenn du
Wenn du irgendwo unsichtbar versteckt dir im Traum etwas zurufst, zurufst etwas, das du lange vergessen hast und bittest dich wenn du später sichtbar versteckt entdeckt wirst darüber zu schweigen. Weiterführend → Lesen Sie auch das…
by Herr Nipp • • Kommentare deaktiviert für Bettkante
Gerade aufgewacht, sitzt er auch schon auf der Bettkante. Es ist definitiv nicht seine Sache, sich lange im Bett hin und her zu wälzen. Einige Momente noch kurz verharren, an die Reste der Träume dieser tiefen Nacht denken. Was…
by Franz Kafka • • Kommentare deaktiviert für Das Stadtwappen
Anfangs war beim babylonischen Turmbau alles in leidlicher Ordnung; ja, die Ordnung war vielleicht zu groß, man dachte zu sehr an Wegweiser, Dolmetscher, Arbeiterunterkünfte und Verbindungswege, so als habe man Jahrhunderte freier Arbeitsmöglichkeit vor sich. Die damals herrschende Meinung…
by A.J. Weigoni • • Kommentare deaktiviert für Für Fantasie gibt’s keine Noten
WEIGONI: Mit deinen Geschichten liegst du auf der Short/Short-Welle, die aus den usa rüberschwappt. Liegt in der Wut des Garagen-Postpunk die Quelle deines Schreibens? Patricia Brooks: Mir gefällt das Genre der amerikanischen Short/Short Stories, das ist so erfrischend frei…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Persische Lyrik
Vorbemerkung der Redaktion: Die Lyrik ist eine der frühen literarischen Formen. Wenn auch die frühesten überlieferten lyrischen Texte nicht als Gedichte im heutigen Sinne verstanden wurden – das Vorkommen von Reim bzw. Alliteration, einer Metrik oder eines sprachlichen Rhythmus genügt,…