Kategorie: Allgemein

mit steinen

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Erinnerungs–Echoraum

  Gedanken leuchten auf der Stirn & Feuerschein zer fetzt die Dunkelheit   Pupillen gluehen vor Leidenschaft & Schwefel legt sich auf die schwere Zung‘   Wachstrænen ver rinnen auf der ueberhitzten Gesichtshaut um zur Gewohnheitsmaske zu erstarren   was…

PLANTAGE

zögernd tasten meine füße ohne treppe also falle im wogen des grases rinnen silbern die säfte hervor unterm flutenden licht entblößt sich was fällt saugen wespen die substanz aus der fäulnis der körper spür ich das chaos der gase entweicht…

Die Liebe

  Es rauscht durch unseren Schlaf Ein feines Wehen wie Seide, Wie pochendes Erblühen Über uns beide. Und ich werde heimwärts Von deinem Atem getragen, Durch verzauberte Märchen, Durch verschüttete Sagen.   Und mein Dornenlächeln spielt Mit deinen urtiefen Zügen,…

Sentenz

  Verschwommenheiten in den klaren Augen. …Blindheit geschlagen… schlägt. Der Igel rollte sich nicht ein. Ein Hund kotete sich hastig aus. Zitate drängen – bedrängen. Über dem Wasser der weiße Dunst. Augen fallen zu, Hände ermüden. Die Feder läuft langsam,…

form linie fläche

*** form linie fläche, Künstlerbuch von Haimo Hieronymus, 1992. Weiterführend → Zum Thema Künstlerbucher lesen Sie bitte auch den Essay und den Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus.

Innenstadtfront

Eine Erinnerung an die Dirty Speech–Bewegung in der BRD, die 1969 mit der Rolf Dieter Brinkmanns „Acid“ zu verorten ist. Es war eine Anthologie amerikanischer Beatliteratur, gesammelt und damit den Versuch eröffnend, auch in der deutschen Dichtung die bürgerliche Moral…

KREISLAUF

die haut zernarbt vom licht verbirgt die brust und schorf um schorf entwachs ins dunkel ich faß hand fuß und gesicht die wangen selbst und fingerkuppen mir vertraut nicht mehr der mund bleibt offen starr wollt ich den tag noch…

Vierte Installation

  Weiterführend →  Ein Artikel von Laik Wörtschel über Asphaltics – die geheime Streetart. Lesen Sie auch den Essay Laik Wörtschel – ein Künstler der Stille.

FÜR EINEN PECHVOGEL

  Du  hast zu lange gekrökelt hast an den spülbrei geglaubt hast deine jahre gepökelt hast deine haare entlaubt   Hattest da oben ein zimmer hieltest die pechvögel aus Wenn sie dann gingen noch immer hattest du schaben im haus…

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feines Gespinst alter Geschichten aufgefächert zwischen Wahrheiten keine Brücken eher Netze als Verbindungen gestreut Pilzgeflechte die sich verzweigen und mit jedem Mal erzählen wischst du: Stille Post! Ein Stück Leben weg und findest vielleicht Geheimnis *** Weiterführend → Ein Porträt…

Achtung, bissige Literatur!

  In den frühen Morgenstunden des 18. Januar kletterte in Budapest ein Buch aus dem Regal schlängelte auf dem Buchrücken über den Fußboden biss in die – in vertikalerweise aus dem Bett baumelnde – Hand des Herrn Bozsik   Der…

Spiel

  Die Wörter sind Zeugen der Freude des Spiels dass ich treibe mit ihnen weniger Ergebnisse der Reflexion als ein Fließen das mehr beherrscht als beherrscht zu werden wo ich nichts weiß kann ich finden wo sie nichts wissen können…

Jäger und Sammler

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Eine Handvoll Venus und ehrbare Kaufleute

  Eine überbevölkerte Welt, in der Werbeagenturen ihre Kunden, im Jargon abfällig als Verbraucher bezeichnet, ungehemmt manipulieren, ihnen Produkte verkaufen, die abhängig machen und wechselseitig Süchte fördern. Ein verschmutzter Planet, der sich nur durch oberflächliche Vergnügungen ertragen lässt, durch das…

Ritual einer untergegangenen Welt

The same procedure as last year, Miss Sophie? Alle Jahre wieder läuft auf irgendeinem 3. Deutschen Fernsehprogramm Dinner for One (auch unter dem Titel Der 90. Geburtstag oder in der Kombination Dinner for One oder Der 90. Geburtstag bekannt) ist eine Fernsehproduktion…

Silvester bei den Kannibalen

  Am Silvesterabend setzenSich die nackten MenschenfresserUm ein Feuer, und sie wetzenZähneklappernd lange Messer.   Trinken dabei — das schmeckt sehr gut — Bambus-Soda mit Menschenblut. Dann werden aus einem tiefen SchachtDie eingefangenen Kinder gebrachtUnd kaltgemacht. Das Rückgrat geknickt, Die…

Was unternehme ich Silvester?

  Soll ich zu Kallmanns gehen? Die zünden ihren Tannenbaum an, drehen das Grammophon auf, das ihnen ›Stille Nacht, heilige Nacht‹ vorkratzt, die Kinder lagern sich mit den Torsos ihrer Spielsachen auf den guten Teppich, und Vater raucht die neue…

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Stille und Himmel: windüberatmet die Strassen klingen nach innen *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen,…

Truegerische Polarkreisnacht

  dichter Mischwald nimmt den Wind in das Schweigen in die entlegene & entleerte Kulturlandschaft auf   die Tannenspitzen zischeln ein Schlaflied durch die Nadelbæume   die Melodie kommt bekannt vor warme Arme schuetzen vor dem ersten Frost   in…

Leben in Möglichkeitsfloskeln I

Ein teilnahmsloser Roboter der eigenen Ansichten.   *** Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

Abkunft

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Mona Lisa Overdrive

Abseits des westlichen Spiralnebels gibt es für das medienarchäologisch geschulte Gehör einen Klangkosmos ganz eigener Art zu entdecken. Der digital-analoge Grenzgang des Studioprojektes MLO begann irgendwann in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts im Studio von HK; übrigens weit vor…

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verwirrt: durchsichtige Weite der Nebel findet in sich selbst den Himmel nicht mehr: Zweifel *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Schweigeminute

  Verkehrslærm rauscht / Linienfluege verduesen die Strassenbahn wendet an der Endstelle Neonglanz scheint am endlichen Horizont leere Worte verhallen am Rande des Wohnsinns in einer Architextur der Amnesie… Aussenstehend im eigenen Leben die Absurditæt der buergerlichen Existenz angemessen uebersetzten…

Asta Nielsen weiht einen Pokal

  Du irrst, Asta, wenn Du denkst: Dieser Pokal sollte Dein sein. Du sollst ihn nur einweihn, Daß Du ihn mir schenkst.   Der ich gestern wieder einmal Vor Deiner Kunst glühte, Trinke nun künftig aus diesem Pokal Deinen Kuß…

Der erste Abend

  Sie hatte nicht mehr viel am Leibe. Ein großer, frecher Baum, der hing Mit allen Blättern an der Scheibe, So nah, so nah, wie’s eben ging.   Sie faltete, halb nackt, die Hände Und schmiegte sich im Sessel ein.…

Der Länge nach querdenken

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Kaiserpanorama

  Es war ein großer Reiz der Reisebilder, die man im Kaiserpanorama fand, daß gleichviel galt, bei welchem man die Runde anfing. Denn weil die Schauwand mit den Sitzgelegenheiten davor im Kreis verlief, passierte jedes sämtliche Stationen, von denen man…

Im roten Laubwerk voll Guitarren

  Im roten Laubwerk voll Guitarren Der Mädchen gelbe Haare wehen Am Zaun, wo Sonnenblumen stehen. Durch Wolken fährt ein goldner Karren.   In brauner Schatten Ruh verstummen Die Alten, die sich blöd umschlingen. Die Waisen süß zur Vesper singen.…

WINTERMORGEN

es sinken im wald mir die hände  wie zweige hinab in der stille hör ich reißt das eis unter mir  als zersplittre die brust im frost seh ich meine haut erstarrt darunter  spür ich die wunden der bäume in der…

SPÄTESTE ERWARTUNG

ist in der finsternis die nacht zerflossen  sink ich aus dem schlaf hinab wenn jedes wort verlischt sag dunkel nicht  mir wird der abgrund erst bewußt wo licht nie war glimmen die sinne grellen sie noch einmal auf im leib…

Versteckte Absicht

Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

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So gibt jeder Vogel mit seinem Nest dem Baum die verlorenen Äste zurück und neugierige Blumen wachsen den Gartenzaun hinauf wenn Tiefe zurückkehrt in den Umkreis Natur *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten…

umsonst

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

ALKOHOLISIERTES LIED IN KIRCHENTONART

  Ich traf sie am tresen sie war schlimm dran sie hatt es arm dier*   und ich bin ein mann Ich ließ sie nicht stehn und sie ließ mich nicht gehen und dann standen wir beide im grappagespann Das war…

Gnadenfrist

Vor zehn Jahren starb der Lyriker Alfred Gong in New York City. Eine Erinnerung Als Vorwort zum Gedichtband „Gnadenfrist“ von Alfred Gong steht der Ausspruch eines lndianerhäuptlings: „Was ist schon ein Leben? / Ein winziger Schatten nur, der übers Gras…

Avanti!

  Benns Aprèslude-Gedicht „Das Ganze“, enthält zum Ende ein Selbstzitat („… kaum ein Glanz und kaum ein Feuer …“) aus dem Gedicht „Ein Wort“, über das ich als 17-jähriger Schüler einen Interpretationsaufsatz schrieb, im Vergleich mit Nossacks Gedicht „Das Wort“.…

Lynch, Potts & Furey: Ein Trivialroman

  „Lynch, Potts & Furey“ wurde im Jahre 1991 auf der Basis von Notizen aus dem Winter 1985/86 geschrieben, die wiederum auf bis in den Sommer 1979 zurückreichenden Lektüreerfahrungen beruhen. Der Keim des Werks wurde mithin vor vierzig Jahren gelegt.…

Gleichmachergesellschaft

  Ist Individualität an die Stelle einer Gleichmachergesellschaft getreten?     Der 3. Oktober wurde als Tag der Deutschen Einheit im Einigungsvertrag 1990 zum gesetzlichen Feiertag in Deutschland bestimmt. Als deutscher Nationalfeiertag erinnert er an die deutsche Wiedervereinigung, die „mit…

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Tropfen als Alphabet in Punkten: Herzensstenographie *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das…

wer verliert

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Permutieren / Variieren \ Improvisieren

  federleicht segelte ein rationalitætsgepanzertes Ich mit den Wolken / in: der trænenlosen Landschaft der Textkœrper hatte jeden Widerstand verloren jede Majuskel = entspannt   zahllose Seen / Parabolantennen der satelitischen Selbstbespiegelung Justierungen schienen notwendig in verwunschener Sogkraft   …vergessen…

NACH DER KRANKHEIT

leise wie zum grabgesang fallen die blätter herab leise  verstummen die stimmen der vögel leise streift wind durch bleiches gras unter mir lieg ich neben zernarbten  stämmen deren harzige rinde  wächst mir wie ein pikanter schorf so als mut über…

Ein Jahr nach der Juliusrevolution

  Es war im Herbst 1831, ein Jahr nach der Juliusrevolution, als ich zu Paris den Doktor Ludwig Börne wiedersah. Ich besuchte ihn im Gasthof Hôtel de Castille, und nicht wenig wunderte ich mich über die Veränderung, die sich in…

Frostfeuer

  Die Zehen sterben Atem schmilzt zu Blei In den Fingern sielen heiße Nadeln. Der Rücken schneckt Die Ohren summen Tee Das Feuer Klotzt Und Hoch vom Himmel Schlürft Dein kochig Herz Verschrumplig Knistrig Wohlig Sieden Schlaf.     ***…

BÖHMISCHE LANDSCHAFT

nur einen pfad jetzt brauch ich zum gehen mit leichtem atem im dorf hinter den hügeln fällt ab der zweifel an einem weg aus dem tal schritte die taumelnd aufrecht mich halten sind meine eignen hastlos erlöst spür ich es…

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ach Umsiedlerin du schrei und betaste dein Dasein es gibt dich der A- Laut öffnet den Muttermund: Ja *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das…

Ungestützte Behauptungen

Über die Angstfreundschaft Sind Romanciers in der Recherche, die Essayisten auf Retorte, sind Prosaisten trüber Witze (ohne Worte), die Dichteschreiber: sonders blaß, wenn Krieg ist? Je mehr die Panikhitze die Gerüchtetreiber stimmt, sind rühriger die Lüricker. Politikker, die sind nun…

Transgression

  Kopfueber ins Ungesagte & gegen den Wortfluss schwimmen = im Biotop fuer endemische Arten & Wœrter das Unabwendbare erkunden   zum produktiven Stœrenfried + wortmæchtigen Hæretiker werden: das Bonmot wider die Gravitation der Sprache & Klischees gegen den Strich…

Kriegslied

  Nieda nieda Imma wieda Imma wieda Vaterland oh Vaterland Für dich kämpf ich mit Fuß und Hand   Die Krieg ist nah Der Krieg ist da Gottseidank den Krieg ich sah Wir marschieren Tirilieren In Russland uns die Zehen…

PAZIFIST

  du bekommst keinkriegsspielzeugsagte meine mutterals ich eingewehr wollte   da rannteich mit demkochlöffel schießenddurch die küche     *** Aus dem Zyklus Wir sind ein freies Land, Arbeitstitel für Gedichte von Martin Dragosits, die zwischen 1983 und 1993 entstanden.…

Eine tote Luft entweicht dem Land

  Traue keinem über 30, auch einem antifaschistischen Schutzwall nicht.     Weiterführend → Zur historischen Abfolge, eine Einführung.

Kritische Weißseinsforschung

  Die christlich-abendländische Farbsymbolik brachte die Farbe Schwarz von jeher mit dem Verwerflichen und Unerwünschten in Verbindung. Entsprechend sind in der frühen Literatur Beispiele zu finden, wo weiße Menschen durch unrechtmäßiges Verhalten zu »Mohren« werden. Im Kirchenvokabular des Mittelalters wurden in markanter…

eines unnatürlichen todes

mit rückenwind breitgemacht und bergab fließt träge der alltag in die ebene die mündung vermischt ein und alles zurück und bergan gipfelstürmer japst nach dünnerer luft gegen deine und die natur idealer idiot übermensch selbstverlust ist das humanste sterben ***…

Sattel

Ich halte, ich weiß nicht warum, den Fahrradsattel in der Hand, mitten in der asphaltierten Wüste. Ich setze den Sattel umgekehrt auf den harten Boden. Das Metallrohr, das den Sattel im Rahmen befestigt, sticht mir in die Augen. Jetzt sitzt…

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Sonne im Laub Regenflüstern wie übersetzt man es in die Gegenwart dann irgendwer lief in meinen Spuren in dieser Landschaft Vergangenheit sich fortgeben an ein altes Schicksal am Grab vom Kleist *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet…

umgibt

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Undatierter Grossstadtsommer

  eine Fata Morgana schwebt ueber dem Asphalt Verbrennungsrueckstand in der Luft & ein unverhuelltes Tagesgestirn bleigraue Rauchschwaden verduften langsam   Aromastoffe beherrschen die Sinne Geschmack & Frische werden vorgegaukelt kaum verhuellt wird pralle Erotik zu Markte getragen   sterbender…

Ich will ein Wort für die Natur einlegen

  Ich will ein Wort für die Natur einlegen, für vollkommene Freiheit und Wildheit im Gegensatz zu bloß bürgerlicher Freiheit und zu Kultur; ich will den Menschen als Bewohner oder Stück und Teil der Natur betrachten und nicht als Glied…

Die Ketten

  Ich hing an ihnen und sie an mir. Kinderklimpern, strahlende, ungleiche Reihung. Über Uniform und Badewasser vergaß ich nie meine Ketten über der Brust. Wo sie, irgendwo, im notwendigen Kreisen am Körper begannen, begannen zu sein mit ihren einfältigen…

Der Nachbar

  Mein Geschäft ruht ganz auf meinen Schultern. Zwei Fräulein mit Schreibmaschinen und Geschäftsbüchern im Vorzimmer, mein Zimmer mit Schreibtisch, Kasse, Beratungstisch, Klubsessel und Telephon, das ist mein ganzer Arbeitsapparat. So einfach zu überblicken, so leicht zu führen. Ich bin…

Père Lachaise

  Indians scattered on dawn’s highway, bleeding Ghosts crowd the young child’s fragile, eggshell mind   Der Cimetière du Père-Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater…

Ein Buch wie ein Rausch

Dieses Leben im Osten unserer Erde mit seiner Weisheit, dieser hektische Westen mit seinem aufgerissenen, rausch-verzogenen Mund, wie sich diese Hemisphären miteinander verbinden, wie sie einander durchdringen, um sich zu einem messianischen Zeitalter zu vereinigen.“ Hadayatullah Hübsch Ein Mitglied der…

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Luft bleiben wollen: 1 Fluch wenn das Urziel hier Wurzel heißt oder was meinst *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

10 Jahre Dichtungsring

Im Frühjahr 1981 rief mich ein Kollege der Universität Bonn, der Italienisch-Lektor Pino Rizzuto, in meiner Bonner Wohnung an (ich war 1977 an die Ruhr-Universität Bochum berufen worden, aber er wusste von meinem Vor- und Fortleben in Bonn). Pino fragte,…

Verhaltensbiologie

  der Insektenforscher blættert geduldig im Nachschlagewerk notiert die Kennzeichnung   spiesst den Kæfer mit der Nadel auf das Kissen   rahmt den Schaukasten versiegelt die Scheibe   nimmt das Brennglas stellt sich vor den Spiegel   signalhaft erkennt der…

AUFGABE UND VERANTWORTUNG DES SCHRIFTSTELLERS

  Angesichts dessen, daß die Welt und die Menschheit immer wieder vor scheinbarunbegreiflichen Ungeheuerlichkeiten und dem damit verbundenen Wahnsinn derGewalt als Mittel der Auseinandersetzung stehen und den Krieg als „Fortsetzungder Politik mit anderen Mitteln“ akzeptieren, angesichts der drohenden totalenökologischen Katastrophe…

exil

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

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wie die Schritte miteinander streiten: wann wirst du dich an diesen Körper gewöhnen? *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren…

Die Berge

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Poetry-Polis

Ihr seid die Poeten, die … formen und gestalten Mit dem Rad fahre ich durchs Stockentor der Bonner Universität, dann über den Marktplatz, ich biege beim „Metropol“ in die Brüdergasse ein, am Lenker hängt meine kleine Tasche mit Hıdır Çeliks…

Herkunftszeichen

  aufspueren & Herauspræparieren des Subjekts aus seinem amorphen Bettungsgrund:   sanft glitt die nackte Ferse zwischen die Kœrner   Zehen umschlossen von Algen   den Abgrund zwischen mathematischen & metaphysischen Fragestellungen ausloten   Sand umspielte schon die Knœchel  …

Der Freund

  Ich stieß den Dolch ihm in die Eingeweide – Am Boden standen blanke Pfützen Blut. Eh war noch Lärm, jetzt hüllt uns Schweigen beide. Ich staunte wie ein Kind. Denn von der Wut Des Suchens nach verlornen Paradiesen War…

Davongekommen

  Gleich nach der Nazizeit und nach dem Krieg sah man sie wieder: diese Gestalt, dieses Wesen, das weder nach Mann noch Frau aussah, eingehüllt bis über den Kopf hinauf, nur mit freiem Gesicht, in Decken, liegend in einer Art…

Das Licht geht aus

  *** Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

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gibst mir die Wunden die ich in dich stech zurück als Freude wie Nachtinsekt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Eingebildet

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Partiale

  eruptiv aus dem Nichts in das Dunkel der Welt   markante Markierungen numerische Anschluesse verSatz–Stuecke   unverwechselbar eigen aber eigentlich immer innerhalb & demnach kaum be\greifbar   Orte poetologischer Anschauung Schatten der Erinnerung wieder erfahren   verblichenen Abbildungen abermals…

Der erste Mensch im All

Am 12. April 1961 absolvierte Yuri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen spektakulären Raumflug und umrundete dabei nach offiziellen Angaben in 108 Minuten einmal die Erde. Er landete im Wolga-Gebiet, in der Nähe der Städte Saratow und Engels. Auf…

Der Serial Killer als Popstar

Lecter ist kein Ed Gein oder Ted Bundy, der wahllos Menschen tötet. Dass auch dieses Morden zum berechnenden System erhoben werden kann, unterstrich John McNaughton 1986 in seinem beunruhigenden Henry. Critic.de Mit Das Schweigen der Lämmer betrachten wir ein B-Movie…

WIEDERBEGEGNUNG

mit W. Kuprijanow     du erzählst uns heitere geschichten   als du soldat warst irgendwo im Ural   dein bubenlächeln die schüchternheit   dieses abtasten der vergangenheit   Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat   Grüner Veltliner aus der Wachau  …

Kleine Notizen III

  Das Schönste auf den Zeltplätzen ist es wohl, in die noch müden und durchaus auch geschafften, aber doch so sehr zufriedenen Gesichter der Mitmenschen zu schauen, die sagen: “Wir haben es nicht nur geschafft, wir genießen es sogar, auf…

Künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt

Schreiben ist wie Bergmannsarbeit. Tief in die Stollen des Lebens eindringen muss der Schriftsteller […] Im sozialistischen Staat werden die schöpferischen Kräfte des Volkes, die unter den Bedingungen der kapitalistischen Ausbeutung verkümmern mussten und von der herrschenden Klasse unterdrückt oder…

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Wie Wind Schritt halten und Atem ohne Angst bei mir sind rinnende Regen als Worte die Tropfen: auf, auf *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie…

KLEINES MESSEBEGEBNIS

                                 Für Heike   In den kabüffjen war’s sperrvoll und eng sie griff um mich rum so aus der lamäng hat die kollegen dann runtergemotzt und mir ihren ärger auf die schulter gekotzt Wir…

Auf den Tod eines Kindes

  Die Schönheit ist den Kindern eigen, Ist Gottes Ebenbild vielleicht, – Ihr Eigentum ist Ruh und Schweigen, Das Engeln auch zum Lob gereicht.       *** Weiterführend → Ulrich Bergmann hat das Stück „Der Tod des Empedokles“ neu gelesen…

Ausgraben, Aufgreifen & Variieren

  jung, unbarmherzig offen & auf schamloser Wahrheitssuche das Bewusstsein gaukelt freie Willensentscheidungen vor   blinde Flecke des Blicks auf die aufgegebenen Einzelheiten des Lebens richten & Physiognomiker der Dingwelt werden   pur, ungeschlacht, kaum etwas ændern & Entgegengesetztes zusammenfuegen…

BEGEGNUNG MIT DEM GLÜCKSGOTT

  Runtergekommen bis auf die worte rostige schelle   Till genannt stellt er sich vor: von meiner sorte gibt es nicht mehr viele im land Wenn ich sie lachen höre dann gähn ich Denen fehlt’s doch hier oben: tock tock Er…