Kategorie: Allgemein

landstraßengedanken

der nächste schritt: noch immer sommerweg ausgefahrene wagenspuren und steine im schuh für ungewollte pausen asphalt birken sand die allee fließt vom horizont in vergangenheiten eine radfahrerin blond wie du nie konnte ich “komm” ohne “hau ab” rufen wind weht…

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Blinder Blick zu einem Fleck geformt ich träume trete in die Nacht ein und bin nicht gegangen dabei *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das…

Næchtliche Zwiesprache

    … was imaginieren & wessen ansichtig werden…   … wenn das Du kein Gegen ueber mehr fuer das Ich sein kann…   … weshalb an das Aussen das schon innen angelegt ist…   … wann sich entblœssen wenn…

100 Jahre Müngstener Brücke

Der Bau der Müngstener Brücke stellte zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Ingenieursleistung dar, die in ihrer hochtechnisierten Konstruktion und Realisierung im starken Kontrast zur Erlebniswelt des Großteils der staunenden Bevölkerung stand. Schnell entstanden im Zusammenhang mit dem Bauwerk Mythen…

Die Gesetze der Natur

  Obgleich die Gesetze der Natur unveränderlicher sind als die irgend eines Despoten, erscheinen sie doch selten starr, sondern gewähren manche Freiheiten an schönen Sommertagen. Wir werden nicht oft und nicht rauh an das erinnert, was wir nicht tun dürfen.…

Literatur im Zeichen des Gedenkens, des Mahnens und des Widerstandes

Orte des Gedenkens, Erinnerungsarbeit, Mahnen, Trauer, Ereignisse des Gedenkens, individuelle und kollektive Verdrängung, Widerstand wogegen? Wo, wann, wie und wessen können, sollen, müssen wir gedenken? Was geschieht dabei mit der Erinnerung, mit uns selber; in Verbindung mit dem, dessen wir…

Damals

    Ihre Räume waren verzinkt und verdrahtet. Ihre Welten vergrübelt. Sie erschufen uns Frühen der Angst, Sie erpressten uns Flüssigkeiten, überwindbare Schwellen der Rettung.   Diesen Täuschern hab ich verübelt, dass sie – geschminkt – mich noch heute rufen,…

TangoDigitale – read only memory

  WEIGONI: Literatur auf CD-ROM ist zwar noch nicht ökonomisch, dafür aber ökologisch sinnvoll. Mit »Pcetera Nr. 7« ediertest du 1996 die erste Literaturzeitschrift auf CD-ROM. Darauf findet sich ein interaktives Abenteuer zwischen Bildern, Tönen und Texten, zum Sehen, Hören…

Gefährt VII

    Weiterführend → Mehr über die Hungertuchpreisträgerin Katja Butt.

Baugrund

  Es gibt Städte, die pflegen und erhalten ihre eigene Baugeschichte. Ihre Kulturgeschichte sowieso. Dann werden sie in der Regel dafür durch nie abreißende Touristenströme belohnt, andere Städte scheinen nie verstanden zu haben, dass die besondere Form ihrer Geschichte auch…

Entschlüsse

Aus einem elenden Zustand sich zu erheben, muß selbst mit gewollter Energie leicht sein. Ich reiße mich vom Sessel los, umlaufe den Tisch, mache Kopf und Hals beweglich, bringe Feuer in die Augen, spanne die Muskeln um sie herum. Arbeite…

a brigde over wupperwater

  Vor 100 Jahren wurde die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands eingeweiht. Sie überspannt zweigleisig zwischen den Städten Remscheid und Solingen in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper.   Weiterführend → Eine Erinnerungsfahrt von A.J. Weigoni.

Wurst

    Es gibt Menschen, denen man schon als Kind eine Wurst um den Hals hängen muss, damit wenigstens die Hunde mit ihnen spielen. Herr Nipp hat immer wieder den Eindruck, dass gerade solche Menschen im späteren Leben Machtpositionen einzunehmen…

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Und Seelen bewohnen die Milchstraße schonungslos im unteren Zirkel erst dreht sich der Mond bring mir die Sonne sagtest du so werd ich gesund. Ich tat es da fielst du tot um: Und Seelen bewohnen. *** Weiterführend → Ein Porträt…

Fanzines

Es ist mir auch lieber, wenn Leute über die Szene schreiben, die was mit ihr zu tun haben, als wenn irgendwelche gutbürgerlichen, neoliberalen Sackgesichter diese Aufgabe übernehmen. Plastic Bomb Fanzines werden immer öfter zum Gegenstand von Zeitungsartikeln und wissenschaftlichen Abhandlungen.…

GUMMIKINDER

  es lebte einst der junge ferdinand, der aß jeden tag hunderte süße gummibären. und eines tages, als er sich an die nase faßte, war sie ebenfalls zu gummi geworden, daß man sie eindrücken konnte. er indes dachte, das macht…

Die Jagd nach Dr. U.

Er war mir Anschauung, Beweis, dass die Existenz des Dichters möglich ist. Konrad Bayer Die Werke von H.C. Artmann sind nur scheinbar von volkstümlichem Charakter. Hier lassen sich Traditionen der europäischen Poesie vom Barock bis ins 20. Jahrhundert erkennen. Er…

Die „Liaison“ zwischen Text und Publikum

  Weigoni: Einst war das Theater der Motor der gesellschaftlichen Debatte. Ein Forum der Ideen. Nun scheinen ihm die Impulse auszugehen. Du kommst als Regisseurin vom Theater, wie lautet deine Einschätzung? IOONA RAUSCHAN: Ich würde nicht behaupten wollen, dass dem…

Dossiers

    Unterwegene. Unterlegene. Ruft uns doch, ruft uns, ruft uns ! Man schlug auf unser All ein, isolierte uns. Man zerbrach all unser Gläsernes, zerfraß unsere Höfe, unsere Schmerzen verdingend, als wir, die Ecken wärmend, nichts Böses dachten. Unterwegene.…

Schmacht

  Lungenschmacht. Eigentlich war damit zu rechnen gewesen. Ein völlig verschlafener Nachmittag würde einen langen und süchtelnden Abend nach sich ziehen. Er war zu faul raus zu gehen, an den nächsten Automaten oder gar in die Stadt, um seinen Lieblingstabak…

Der ART-O-MAT

An einem lauen Frühlingsabend im Jahr 1997 wollte der Künstler Haimo Hieronymus eigentlich nur Zigaretten holen…     …als die Packung durch Betätigung der Schublade erschien, war ihm sofort klar, dass man hier ein Vermarktungssystem hatte, welches auch für Kunst…

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warum sie immer kreisen diese fremden Himmel du erwischst sie nicht war einmal Mund ist jetzt Kuss und bleibt doch immer leise erreichst du ihn bist du nicht mehr warum sie immer kreisen diese fremden Himmel *** Weiterführend → Ein…

ZURÜCK BÜHLERTAL

  der wald ist nicht der wald ist die magie des waldes die sehnsucht meiner seele nach wald grün wie die streuobstwiese hinter dem haus nicht die streuobstwiese ist erinnerung an kindheit ist an glückliche und unglückliche tage   in…

Wortpulsate = eine Klangrede

  ein Kaleidoskop klanglicher Sehnsuechte drehen aus der Bruechigkeit ein Mosaik schaffen & tœnenden Zufall generieren: leise liegt das D in den Streichern & bisweilen den Holzblæsern wæhrend das Blech den Raum erkundet   vibratoarmer Streicherklang muendet in eine feingesponnene…

Locher

    Weiterführend → Mehr über die Hungertuchpreisträgerin Katja Butt.

eben

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Die Blinden der Rue Moreau

in der rue moreau ist ihr stockschlag in die schwärze *** Die Blinden der Rue Moreau. Und andere Geschichten. Erzählungen von Peter Ettl. edition prima vista, Gelsenkirchen 1997 Weiterführend → Ein Porträt von Peter Ettl und der Edition Silver Horse…

Bruder

  Karin war noch unterwegs, als ich die Wohnungstüre hinter mir abschloss. Ich hatte ihr nichts erzählt. Die Strecke zum Heim kenne ich auswendig. Frank wartete schon vor der Tür. Ich ließ die Plattform des Transporters herunter, bis ich Franks…

Literatur und Widerstand

Es war einmal eine Zeit, da wollten Schriftsteller etwas verändern; mit ihrem Schreiben, indem sie schrieben, mit ihrem geschriebenen Wort, aber auch als Staatsbürger, oder ganz einfach als Personen, als Menschen. Da war es klar, daß sie sich einmischen wollten,…

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  Zwillingspforte am Sonnenuntergang und der der sie bewacht ist die Sonne selbst ist Träume aus dunkler Sprache hineingeleuchtet seitdem     *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der…

Zeichnung auf Karton

  *** Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

Fünf Verse zu vier Holzschnitten

    Ein Schriftsteller ist eine Person, die sich der Illusion hingibt, es werde ein weiteres Buch von ihr erwartet. Reinhard Lettau     Fünf Verse von Lettau zu vier Holzschnitten und einem Leporello, die für den IFA-Ferienpark Hohe Reuth…

Mind Mapping | Seele ohne Kompass

  in Unernsthaftigkeit Erwartungen unterlaufen & mit Klængen aus dem Herzkammergut in magischer Ruhe ueberbieten   verirrt im wilden Wald der Seele trifft eine Archæologie der Eleganz auf Traditionslinien & Vorbereitungen   verschoben ins Unbekœmmliche wo alles einer inneren Notwendigkeit…

ALPTRAUM

  An der Nabelschnur wird so lange gerissen, bis sie um den Hals ein tiefes Brennen in den Kehlen erwürgt. Eigentlich handelt es sich nur um eine Zeitspanne, die zwischen Abendrot und Morgentau im Magen liegt.   *** KUNO empfiehlt…

Q-Watching

Nur die allerdümmsten Kälber / wählen ihren Metzger selber. Wilhelm Busch Bei Q-Watching geht es um die Befragung von Landschaft und Landschaftsvorstellungen, um das gemeinsame Bewußtwerden des Sehens und Gesehenwerdens, auch um die Möglichkeiten und Grenzen von Material als Bild-…

Alter Gottzweifel

      Sein Ohr ist groß und sehr behaart: es filtert außen, innen.   Zuerst den Schmutz und dann den Ton – es ist bejahrt, von Sinnen.   Ich steh davor, im Hals den Kloß und schon verwahrt im…

Trash-Piloten

  Trash. Abfall? Literatur als Abfall? Literatur, die wie Abfall daherkommt? Wohl kaum. Es geht eher um den Abfall, der sich häuft, Prospekte, Hauswurfsendungen – Laufmaschen, breiten sich aus und verschwinden unterm Rock, Rentner in langen Mänteln stehen vor den…

Zur Ruhe kommen

  Wieder und wieder sitzt Herr Nipp abends am Waldrand, hat sich eine Decke umgeschlungen und erlebt diese Ungeheuerlichkeit einer leiser werdenden Natur. Dann und wann noch eine schimpfende Schwarzdrossel oder die im Flug krächzende Rabenkrähe, auf dem Weg zum…

RaumbredouilleReplica

  Das Beruhigende an Science-Fiction-Stoffen ist die Erfahrung, daß andere Welten zwar anders aussehen, trotzdem aber genauso funktionieren wie die Unsere. Andererseits ist es betrüblich, wenn man immer wieder feststellen muß, daß sich eine bessere Welt bisher nirgends durchsetzen konnte.…

Galaktischer Sicherheitsdienst GSD +++ top secret +++

„Ich kann dich nicht sehen, Cliff, aber hören!“ Oberst Villa, zur Zeit an Bord der Tau erlebt gerade einen Lichtsturm ungeahnten Ausmaßes und wird, von uns natürlich unbemerkt, von den Exoterristen umgepolt. Commander Lindley läßt sich täuschen kommt deswegen nicht…

Nach der Krankheit 1777

  Ich lag und schlief; da fiel ein böses Fieber Im Schlaf auf mich daher, Und stach mir in der Brust und nach dem Rücken über, Und wütete fast sehr. Es sprachen Trost, die um mein Bette saßen; Lieb Weibel…

Straßenfrieden

  Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen war er zu dieser Adresse gefahren, Adler- Ecke Sternstraße, Dortmund Mitte-West. Dort hatten sich seit ein paar Jahren einige junge Künstler zusammen getan. Salon Atelier. Jedes Mal mit Freude aus ganzem Herzen…

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drei Rippen zwischen den Zähnen Haare aus Schnee und ein flammender Thron dennoch: nach Schatten greifen Wind jagen auf Bäume gestützt sein zuletzt denn immer noch fällst du auf dein Gesicht *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet…

Der Mensch

  Wer Gutes ehrt, er macht sich keinen Schaden, Er hält sich hoch, er lebt den Menschen nicht vergebens, Er kennt den Wert, den Nutzen solchen Lebens, Er traut dem Bessern sich, er geht auf Segenspfaden.       ***…

Schlafloser Rost / traumlose Monaden

eine Uebertreibungslitanei   das Wechselbalg Wort aus setzen im Wartesaal der Weltgeschichte offen nach allen Seiten zu einem dunklen Universum… Progressive Dynamik fusst auf Sachverstand = aufgearbeitete Erfahrung trostlose Inventur des Verfalls / Durch dringungstiefe des Daseins Verinnerlichte zœgern nicht…

Ein Speedroman

Bereits mit Trash me! hatte Enno Stahl 1992 vorzügliche Gossenstories vorgelegt, in Peewee Rocks, einem Speedroman in drei Gossenheften, erzählt Stahl die Geschichte von Peewee im Sinkflug. Nicht die Handlung treibt den Roman voran, es sind die im Steno-Stil aneinander…

Ungestützte Behauptungen

(Über die Angstfreundschaft)   Sind Romanciers in der Recherche, die Essayisten auf Retorte, sind Prosaisten trüber Witze (ohne Worte), die Dichteschreiber: sonders blaß, wenn Krieg ist?   Je mehr die Panikhitze die Gerüchtetreiber stimmt, sind rühriger die Lüricker. Politikker, die…

Automatenabenteuer

  „Das Losgehen und Wiederankommen scheint eine Konstante in der Literatur sämtlicher Hochkulturen zu sein. Niemals aber scheint dieser Prozess abzulaufen, ohne dass sich eine Veränderung ergeben hat. Der Protagonist wird sich nach jedem Fernbleiben mit neuen Perspektiven in sein…

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wie sich die Garben wie sich das Schilf wie sich der Garten und die süchtigen Käfer vor dir verneigen: werde Indianerkind bis einer jener vom Himmel steigt die fliegen und Indiander sind (und die Milden, Drachen, die Völker) *** Weiterführend…

Erste Dankrate an PCKT

  Es fliegt im mond ein tier fliegt leicht wie farnenspore nicht flughund noch vampir von Trier nach Ardashir Das tier heißt Bakulore   Im weißen himmel weiß aus löß- und mergelpore weht ’s übers zeitgeleis Ihr wißt doch wie…

Ungleichzeitigkeiten

  der himmelblonde Hœllenengel schwebt herab Geistesgegenwart ist ihr einziges Gebot Bilder werden zu Schatten auf ihrer Haut sie versucht auf Bildzeichen mit Klangkulissen zu reagieren & das Schweigen aufzugeben mit dem sie die ganze Zeit zugehœrt hat…   dazwischen…

DORFPLATZ

  ich sitze am fenster und sehe draußen hinterm glas den dorfplatz meiner kindheit unter einer dünnen staubschicht, die ständig aufwirbelt, in seltsam kubischen formen kreisen, die bei mir das gefühl eines taumelns hervorrufen, aber keinerlei rausch. es ist nicht…

Mein Kind

  Mein Kind schreit auf um die Mitternacht Und ist so heiß aus dem Traum erwacht.   Gäb ihm so gern meines Blutes Mai, Spräng nur mein bebendes Herz entzwei. Der Tod schleicht im Hyänenfell Am Himmelsstreif im Mondeshell.  …

Einleitung zum Don Quixote

  »Leben und Taten des scharfsinnigen Junkers Don Quixote von der Mancha, beschrieben von Miguel Cervantes de Saavedra, war das erste Buch, das ich gelesen habe, nachdem ich schon in ein verständiges Kindesalter getreten und des Buchstabenwesens einigermaßen kundig war.…

Komma Strich

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

insich

*** insich, Künstlerbuch von Haimo Hieronymus, 1997. Weiterführend →  Zum Thema Künstlerbücher finden Sie hier einen Essay sowie ein Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus über Material, Medium und Faszination des Werkstoffs Papier. Künstlerbücher verstehen diese…

SCHUBERTS STERBEZIMMER

      ein niedriges haus auf der wieden in wien   es riecht noch immer nach armut und kohl   braun gestrichen die fenster und türen   in diesem kabinett also starb er so früh   verglast an den…

Narrative Kälte in Thomas Manns Doktor Faustus

Im Vergleich zu den mühelos zu konsumierenden „Buddenbrooks“, dem atmosphärisch dichten „Zauberberg“ oder dem heiteren „Felix Krull“ macht es der düstere, mitunter spröde wirkende Faustroman dem Leser nicht leicht. „Doktor Faustus“ treibt ein Spiel par excellence mit den Bedeutungsebenen. Ulrich…

IST ES NICHT WUNDERBAR Coverversion

  Nun bist du da und dein auge ist klar und der morgen ist staubstill und rein Niemals vergiß  mensch  wie es war lebendig begraben zu sein   Du gehst durch den dunst  halb siehst du dich halb ragst du…

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Schrei drinnen im Schilf ähnlich denen des Vogels aus einer vergangenen Zeit zu Beginn der Tage und in dieser Stille: irrst du dich nicht *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht…

Tastenhieb

  wo die Oktaven in den Diskant stechen wird der Gesang zur Epiphanie der Næhe das Schweigen zum Katalysator = es stellt eine Quelle des Einverstændnisses dar: wer das Unbegreifliche greifbar macht braucht den Mut > jenseits von tradierten Formen…

Gefährt I

    Weiterführend → Mehr über die Hungertuchpreisträgerin Katja Butt.

Der gefrorene Sturm

  Heiner Müllers Bildbeschreibung erinnert mich an Hin und zurück von Paul Hindemith, worin die Tableau-Idee, viel einfacher, genutzt wird: Ein Ehestreit führt zum Sturz aus dem Fenster – in diesem Moment hält Hindemith die Zeit an und kehrt sie…

Teil einer Bewegung sein

Es hat wahrscheinlich keine Jugendbewegung gegeben, die ihre Leidensarroganz besser zu Schau gestellt hat „Literatur und Subkultur – nur ein Zeitgefühl?“ Der Social Beat ist eine Grenzgänger-Literatur: die Grenzen zwischen Ich-Erzähler und Autor, zwischen Fiktion und Realität verschwimmt, man kann…

o.t.

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Was ist

  Klar ist in der Philosophie, dass unsere echte Wahrnehmung meistens nicht der Realität entspricht, da wir nur gefiltert wahrnehmen können. Ja, klar ist in der Philosphie wie der Physik, dass die Realität auf keinen Fall unserer Wahrnehmung entspricht, da…

Für alle Fortschrittspessimisten

Das Buch ist geschrieben für alle Fortschrittspessimisten, die eine intuitive Abneigung gegen moderne Medien, Computer, Cyberspace, Techno-Musik. und wissenschaftliche Logik als verkrüppeltes, weil gefangenes und amputiertes Denken, empfinden. George Orwell, Aldous Huxley, Anthony Burgess, Stanislaw Lem und Ray Bradbury ……

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  Metamorphose   Wie Sand zerfällt der Zwang und strömt zur Freiheit hin Wie Eis hält die Furcht dir den  Finger hin und wird süß wenn du dran leckst Wie Tropfen sickert die Wut in den Bauch ein und wird…

Organisation schwingender Luftmolekuele

  die Frequenzen zwischen Ohr– & Mundraum ueberlagern sich mit schrægen Tœnen auf einer serpentinischen Sprachfahrt mit unausgesetztem Benennen Wœrtlichmachen von Sinneseindruecken   Unendlichkeitszeichen > Texte agieren lustvoll die Unmœglichkeiten des Miteinandersprechens zitieren per name dropping: Phrasen der Zerfallsprozess des…

Sprechen wir

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Leben in Möglichkeitsfloskeln V

Kreativität ist zuweilen ein Luder, das dich besucht, wenn es geil ist und vernachläsigt, wenn es jemand anderen hat. *** Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im…

Computerzeichnung 12

Weiterführend → Das Konzept der Künstlerin zu ihren Computerzeichnungen finden Sie hier. Ein Porträt der Hungertuchpreisträgerin Almuth Hickl findet sich hier. Und außerdem im KUNO-Archiv, ein Hinweis auf die Ausstellung Freibank. Photos der Reihe im Rheintor und der Veranstaltung in…

Platz

      Weiterführend → Mehr über die Hungertuchpreisträgerin Katja Butt

Prüfung

  Da sitzen sie nun wieder etwas gezwungen mit ihren unergründlichen Gesichtern. Ein süßlich-künstlicher Hauch liegt in der Luft. Die Geruchsstoffe von Energielimonaden bestimmter Hersteller sind so extrem, dass man sich an das Erbrochene erinnert fühlt, welches sich nach langen…

Eine Erinnerung zum 10. Todestag von Hermann Schürrer

  Der wildeste und verrückteste Dichter, den ich kennengelernt habe, damals im legendären „Café Sport“, im Anarchistencafé, wo alle waren, die im Hawelka Lokalverbot hatten, war der Hermann Schürrer, das Dichtergenie; leider früh verstorben. Der Alkohol hat ihn umgebracht, richtiger…

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Kann man träumen dass man einschläft? Noch ist Sommer. Und trocken Kristalle in den Falten des Wollschals wohnen trotzdem kroch die Sonne in dich nicht hinein du immer auf Standby und in anderen Welten sag ob man wohl träumen kann…

Ein Herbstabend

  Das braune Dorf. Ein Dunkles zeigt im Schreiten Sich oft an Mauern, die im Herbste stehn, Gestalten: Mann wie Weib, Verstorbene gehn In kühlen Stuben jener Bett bereiten. Hier spielen Knaben. Schwere Schatten breiten Sich über braune Jauche. Mägde…

Das Herz eines Dobermanns

  Sie saßen im Garten unter dem Schattenlaub großer Bäume und süßer die Äpfel nie klangen, in diesem Spätsommer, im feinen Licht, dem Rosenlicht, dem schon verblühten, das die Gestaltung ihrer Körper ausleuchtete, die, so wohlbedacht zwanglos um den Gartentisch…

Barackenwinter

  In den Barackenwintern der Nachwende – brandiger Kaffeeduft in überheizten Räumen, mit einer Handvoll Menschen aus dem Nichts der Statistik- beginnt, eiskalt,  brühwarm, die Schule des Erinnerns – vor der statischen Kulisse aneinandergerückter Fernen junger Geschichte. Ferdinandshof im Nov.…

Anthropisch

  Die experimentellen Bedingungen sind scharf eingehalten worden, kurz nach dem Urknall, daß Kohlenstoff entsteht, ohne den das Leben nicht entstehen konnte. Sagt man. Ist alles in Ordnung mit unsren Brillen? Ich glaube nicht an Überirdisches, nur, daß wir auf…

Verzweiflungsharmoniker

  Authentizitæts–Simulatoren spielen mit dem Charme des Dokumentarischen > im Wiedererkennungseffekt liegt die Abschuessigkeit   statt unermuedlicher Geistesarbeit sind es die Affektwirkungen des Moments die das Denken der Menschen leiten   sie kœnnen nur inmitten des Bildungsstaus zu kontemplativer Ruhe…

EISLAND

  ich stehe auf einer eisfläche. unter mir liegen blaugrau geborstene schollen, die ineinander verkeilt sind. an anderen stellen glänzt das eis durchsichtig wie glas. ich überlege, welcher zustand gefährlicher ist. da erblicke ich einen riesen, der mir von einem…

Computerzeichnung 11

Weiterführend → Das Konzept der Künstlerin zu ihren Computerzeichnungen finden Sie hier. Ein Porträt der Hungertuchpreisträgerin Almuth Hickl findet sich hier. Und außerdem im KUNO-Archiv, ein Hinweis auf die Ausstellung Freibank. Photos der Reihe im Rheintor und der Veranstaltung in…

Wintermorgen

Die Fee, bei der er einen Wunsch frei hat, gibt es für jeden. Allein nur wenige wissen sich des Wunsches zu entsinnen, den sie taten; nur wenige erkennen darum später im eignen Leben die Erfüllung wieder. Ich weiß den, der…

Die Poesie der Nächstenferne

  WEIGONI: Muss man in der Doppelexistenz als bildender Künstler / Schriftsteller nicht zu sehr aufs Optische achten? ANDRÉ RONCA: Das Wort visuell will offensichtlich auf etwas hinweisen, was der traditionellen Lyrik entgangen ist, nämlich auf die Bildfunktion eines Gedichts.…

Regen

  An diesem Morgen sieht Herr Nipp aus dem Fenster, er hat die Nacht lang und gut geschlafen. Erschöpfungsschlaf. Draußen stehen Rosen vor dem Fenster, lachsrosa. Dieser warme Ton mag vielleicht etwas kitschig sein, ja, aber Rosen, die ihm so…

Eine Erinnerung an Andrej Kokot

  Andrej Kokot hat meinen Gedichtband „Oporoka Casa“ (Zeitzeichen) ins Slowenische übersetzt. Wir haben uns früher oft und immer wieder getroffen, auch zusammen mit unserem gemeinsamen Freund, dem kärntnerslowenischen Dichter und Chorleiter Valentin Polanšek; oft auch in Slowenien bei den…

Fragmente, labile Gleichgewichte

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

RÜCK DIW GNUG

  Die höfe fülln sich mit agogik es schwemmt die kinder weg Die katzen ziehn nach schnurrer logik die schnüre über deck   Dem gogen gehen die kinder aus und die toberkatzen vor Drei augenpaare auf dem baugrund Die dunkelheit…