Kategorie: Allgemein

indignación

  was fällt dir ein cabecita hueca1 mit deiner Angst er hat / wird uns nie was sigue soñando2 den treuen Begleiter kennst du nicht? ich weiß con la muerte dulce3 que te hace flotar4 du bleibst konfus verwechselst Tod…

Tage ohne eine kreative Arbeit

  Tage ohne eine kreative Arbeit sind verlorenen Tage.   Patricia Highsmith       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Das Hungertuch für A.J. Weigoni

A.J. Weigoni aus Budapest erhält in Anerkennung seines lyrischen Werks das Hungertuch für Literatur 2007 A.J. Weigoni erlag der Faszination des Mediums Radio in seinen Kindertagen, als der Rundfunk zu einem Zauberinstrument des Wortes wurde, zur akustischen Probebühne der Poesie,…

Aufhellendes Denken

  Die Bibliomanen bewegen sich in einer Welt voller kultureller und natürlicher Referenzen. Der lineare Zeitverlauf gerät durcheinander. Sequenzen wiederholen sich. Der schweifende Geist bewegt sich zwischen des Zeilen und zwischen den Zeiten, es ist ein ausgreifendes Denkens, das experimentell…

Höherer Schwindel

    Dichtung ist und bleibt ein, wenn auch höherer, Schwindel. Ich lege Wert darauf, das zum ersten Mal ausgesprochen zu haben. Menschen gestalten, heißt: sie fälschen     Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität,…

Die romantische Dichtart

  Die romantische Dichtart ist noch im Werden; ja das ist ihr eigent­liches Wesen, dass sie ewig nur werden, nie vollendet sein kann.       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

o.t.

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Handeln

  Es ist natürlich einfacher, das eigene Opferdasein zu beklagen, als selbst zu handeln.       Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von…

Falder 1

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Wenn wir Abschied nehmen

  Wenn wir Abschied nehmen, wird unsere Neigung zu dem, was wir schätzen, immer noch etwas wärmer. Essais III, 5    *** Anmerkung der Redaktion: Wir danken dem analogen Blogger Michel de Montaigne. Der in der Schwebe gelassene Sinn, die Produktion…

HAUSAFFENTANGO

  Schritt, Schritt, Wechselschritt. Und schon haste den nächsten anner Backe. Mit meinem ersten gabs keine Probleme, der zahlte seine Miete, der machte den Abwasch, der trocknete die Dusche ab und fraß mir nicht den Kühlschrank leer, sondern kaufte sich…

Zum Ende hin

Was galt es zu vergessen, da nichts zu erinnern war, außer die Unfähigkeit, sich zu erinnern? Wenn die Welt Schrift war, Botschaft, übersetzt in einen Stoff, der sich im Benennen niemals realisieren konnte, woraus bestanden die Namen und Reiseziele über…

Sassafras Verlag

  In erster Linie Autorinnen und Autoren vom Niederrhein verlegt der Krefelder Sassafras Verlag, der – z.T. illustrierte – Lyrikbücher im Format 21 x 11,5 cm herausbringt. [In diesem Abschnitt verzichte ich einmal bewußt auf die Angabe der Erscheinungsjahre, die…

the day after

Nach Günter Kunert „Über einige Davongekommene“   als die menschen am 27.12. erwachten viele geldscheine in ihren brieftaschen fehlten geschenkpapier kartonage und plastik die abfallbehälter verstopften waren sie erleichtert und dachten: nie wieder weihnachten jedenfalls nicht gleich     ***…

Im Körpergedächtnis verankert

  Auf das Geöffnetsein der Sinne vertrauen = das intensive Exerzitium des Sehens…     *** Mikrogramme von A.J. Weigoni, KUNO 2006 – 2011 Diese Bruchstücke aus der Realität sind verwandt mit den Miszellen (von lateinisch miscella ´Gemischtes`), dies ist…

Tina

(dpa) Ein Arzt in Pankow wurde gestern von einem Schwurgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Mann hatte dem neunjährigen Sohn einen Nagel in den Handrücken geschlagen. Die Mutter, die regelmäßig dabei zusah, wie ihr Ehemann die sechzehnjährige Tochter vergewaltigte,…

Urlaube

  Auch Herr Nipp war in den letzten Jahren immer dekadenter geworden. Hatte er zunächst seine zwei Wochen Urlaub in kleinen zum Teil auch ziemlich verschrobenen Pensionen genächtigt, in denen er nachts die Türen von innen abschloss, nicht nur wegen…

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Liebe als Atem in einer Orchidee: sich dem Moment aufschließen *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre…

man könnte dort hinten beginnen

  oder da an der flanke links / oder mittig das dach einreißen / der bau des glashauses um sich vor dem öffentlichen raum zu schützen / musste allein wegen der transparenz und zerbrechlichkeit des ersteren scheitern     ***…

Lesen

  Lesen führt zu vertiefter Asozialität, Risiken sind unüberschaubar, Nebenwirkungen unvermeidbar und kein Arzt oder Apotheker kann irgendein Mittel dagegen empfehlen. Eine sichere Dosierung ist kaum möglich.   Weiterführend → Die ausführliche Chronik des Projekts Das Labor lesen sie hier.…

Fräulein Nietzsche

  Einige Analphabeten der Nazis, die wohl deshalb unter die Hitlerschen Schriftgelehrten aufgenommen worden sind, weil sie einmal einem politischen Gegner mit dem Telephonbuch auf den Kopf gehauen haben, nehmen Nietzsche heute als den ihren in Anspruch. Wer kann ihn…

Rueckzuckungsgedanke

  Lichtpunkte in den Augen Modergeruch in der Nase Schwefel auf der Zung‘ … sich im strengen Exercitium ergehen auf Sprachrituale mit Sprechdurchfall & unerbittlichen mentalen Notizen reagieren Buchstaben werden zu Elementarteilchen die zueinander in Beziehung treten sich anziehen, abstossen &…

Götter des Trash

  Der Konsens–Musikgeschmack verbindet die Metalfans, was jedoch nicht heisst, dass wir alle gleichgeschaltet denken. Klar gibt es in allen Subkulturen Konservative, die ihre ,Werte‘ und ihre ,Kultur‘ bewahren wollen, aber das ist Schwachsinn. Ich habe gelernt, damit zu leben.…

Versehen

  Die weit aufgeknöpfte Bluse einer jungen Frau, die während eines Motorradrennens ihren üppigen Körper zur Schau stellte, um auf dem Höhepunkt der Spannung und der Gefahr eines solchen Rennens die Aufmerksamkeit eines vom Rausch der Technik ergriffenen Mannes zu…

Leben in Möglichkeitsfloskeln XX

Es gibt zwei große Gefahren: die Natur , die in dir wirkt und der Mensch als Teil davon, der dir gegenübersteht. Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive…

Das Sofa

  Das Sofa, von dem hier die Rede ist, ist bequemer als ein Stuhl, jedoch ausdrücklich ist es kein Sessel und keineswegs handelt es sich um einen Hocker, schon gar nicht ist dieses Sofa eine Couch, geschweige denn ist das…

Ein Porträt von Janko Messner

  Keine Ahnung, seit wann wir uns kennen und wo wir einander zum ersten Mal begegnet sind. Daß es ihn als Dichter gibt, wußte ich schon in den frühen Sechzigerjahren, von meinem kärntnerslowenischen Freund, dem Maler Valentin Oman, mit dem…

Miniaturen I-III

Abstrakte Sprache ist Leistung der Kultur, konkrete Sprache des Erlebens. Herr Nipp Die Miniatur bezeichnet als Gattung in der Literatur ganz allgemein einen sehr kurzen Text, und wird – undifferenziert und je nach thematischem Zusammenhang – als Synonym für Begriffe…

Schreihälse

  Bei manchen sind die Worte lauter, als ihr Inhalt es bedarf.     Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von Herrn Nipp waren…

Über Dichtung

  Den wert der dichtung entscheidet nicht der sinn […] sondern die form.         *** Twitteratur von Stefan George. In: Blätter für die Kunst, Hrsg. Carl August Klein, Folge 2, Band 4, Berlin Oktober 1894 Weiterführend → ein Essay…

Ach

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Striptease

  Die Masten schwankten, als der schwere Wind gegen die Zeltwände stürmte. Die Zuschauer auf den kreisrunden Rängen starrten in das riesige Maul eines Hais. Die Zähne schimmerten weiß und rot im Blinklicht. Die Arena war schwarz. Im Herzen des…

Kassandra

    Mit meiner Stimme sprechen: das Äusserste. Mehr, andres hab ich nicht gewollt. Christa Wolf       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.  

Stufen

  Alles Denken ist Zurechtmachen.     *** Galgenlieder, von Christian Morgenstern. Erschienen im Verlag Bruno Cassirer. Berlin 1905 „In jedem Menschen ist ein Kind verborgen, das heißt Bildnertrieb und will als liebstes Spiel- und Ernst-Zeug nicht das bis auf…

Die Lebenskraft

  Die Lebenskraft eines Zeitalters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat.     *** Der in der Schwebe gelassene Sinn, die Produktion von Ambiguität – was für Roland Barthes Brecht im Theater geleistet hat, indem er die…

Die Mummerehlen

  In einem alten Kinderverse kommt die Muhme Rehlen vor. Weil mir nun »Muhme« nichts sagte, wurde dies Geschöpf für mich zu einem Geist: der Mummerehlen. Das Mißverstehen verstellte mir die Welt. Jedoch auf gute Art; es wies die Wege,…

Barbara Staudacher

  Verborgen im Ländle – im kleinen Horb-Rexingen – hat der Verlag Barbara Staudacher seine Heimat gefunden. Ein Hinweis Walle Sayers auf Faltblatt veranlaßte die Verlegerin, mir ein selten schönes Büchlein zu senden, mit dem sie mir große Freude bereitete:…

Das Pöbelregiment

  Das Pöbelregiment ist dumm, das Säbelregiment noch dümmer.     *** Für Theodor W. Adorno war Eichendorff „kein Dichter der Heimat, sondern des Heimwehs im Sinne des Novalis, dem er nahe sich wußte.“ In seinem Essay Zum Gedächtnis Eichendorffs weist er…

Gedanken, die um Ecken biegen

  manche träume gleichen der aus dem grab gestreckten hand des scheintoten kindes, dessen körper leben will. sie sind implosionen der ungelebten, zerlebten, abgelebten, zu früh oder spät oder verkehrt durchlebten, totgemachten, totgesagten, totgedachten, totgefühlten inneren, also anderen welt, die,…

Irrungen Wirrungen

  Zum zweiten Mal ist er in den falschen Raum gegangen, die dort Befindlichen sind aufgestanden, haben gegrüßt. Melodischer Singsang. Er hatte sich an den einzig freien Tisch gesetzt, von den anderen abgesondert, ihnen gegenüber. Nicht aus Überlegung, nicht aus…

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Alter Frucht aus langem Leben lach nicht trauer nicht über den Herbst *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend…

Blickdenken

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Gift

    Der unseelige Ehrgeiz, er ist ein Gift für alle Freuden.     *** Heinrich von Kleist stand als „Außenseiter im literarischen Leben seiner Zeit […] jenseits der etablierten Lager“ und der Literaturepochen der Weimarer Klassik und der Romantik.…

Über Otto

  Otto O. war ein gut erzogener Kerl. Er trank wenig, aß wenig, sprach wenig. Pünktlich ging er jeweils zu Bett. Pünktlich legte er dort ein ordentliches Ei und pünktlich stand er wieder auf.         Eine Vorschau…

ENGAGIERT

  Er schrieb Gedichte für eine bessere Welt. Sie wurde nicht besser, sein Werk gefällt.     *** Eine Vorschau auf den Band Versflug, der ausgewählte Gedichte aus den Jahren 1974 bis 2015 enthält. Neben neuen Gedichten, die zum Teil…

Frostiger Atem} in Schrift erstarrt

  Gedanken diagonal Schnitt|stellen im Eigentlichen Daseinskopplungen bei Cross– over–Biografien > auch Da gegensein ist heutigentags eine Form des Dabei Seins & muendet in ein gemæssigtes Dafuersein Fehlerhaftigkeit als neues Strukturmerkmal die Dialektik von Rueckbau Umbau & Neuaufbau sagt: Es…

geWisse

      Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit…

Eisgestöber

  Als der Bierkrug noch 45 Kopeken kostete, ging Rudnikow an den heißen Sommerabenden ins SHIGULI am Leninskij Prospekt und aß dort Wobla zum Bier, oder er ging tagsüber ins METELITZA, näher zum Kreml hin, wo er sich zum Kaffee…

Verstand

  Man hört immer von Leuten, die vor lauter Liebe den Verstand verloren haben. Aber es gibt auch viele, die vor lauter Verstand die Liebe verloren haben.     *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. Lesen Sie sowohl…

Der epische Hexameter

  Schwindelnd trägt er dich fort auf rastlos strömenden Wogen, Hinter dir siehst du, du siehst vor dir nur Himmel und Meer.     *** Der Homo ludens ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das…

Wahrnehmungsautor

  Früher gab es nur einen Schöpfer. Seit dem 20. Jahrhundert wollen alle kreativ sein. Hans Magnus Enzensberger           Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Seufzer

  Niemand kann von mir verlangen, dass ich Zusammenhänge herstelle, solange sie vermeidbar sind. Ich bin nicht wahllos wie das Leben. Ilse Aichinger       Ihre Poetik des Schweigens ist ihre Konsequenz aus der Ablehnung jeder Form von Konformismus. An…

Mäander

Ein künstlerischer Blick auf Rheinkilometer 630. Dieses Mäander von Klaus Krumscheid enstand aus Anlaß der gleichnamigen Ausstellung im Alten Molti, Linz am Rhein, 2006.     Weiterführend → Als Hommage hat die KUNO-Redaktion dieses Mäander von Klaus Krumscheid aus dem…

Gedankenstrich

    Das Leben entgegengesetzt leben. Nicht aktiv oder pro-aktiv, sondern von den Einflüssen her; sie abwehrend, sie verweigernd, sich immerzu leerend, sich abgrenzend und auf die Erfahrungen verzichtend.       Eine Vorschau auf: Gedankenstriche von Joanna Lisiak Weiterführens…

SANDSPUREN

hält mich das rinnen der zeit unter glas nicht in fluß seh ich mich erschöpft verschüttet schon zur welt gebracht treiben reisig und schwefel gelb und weiß hervor das salz des körpers erheb ich glänzend mich zum flug krümmt der…

Unsere Kultur: Was noch nicht ist, aber werden könnte

Mit der Kultur wird Geld verdient, gerade auch in Deutschland – von 30 Milliarden Euro Einnahmen jährlich ist die Rede. Viel Geld, aber wer bekommt dieses Geld? Einige Großverleger, Film- und Popkonzert-Moguln, einige wenige Großverdiener unter den Solisten, aber zugleich…

Einschnitte

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Aufzeichnungen nach 2000 (6)

  Vom Deutschunterricht höre ich: Die Schüler wünschen die Filme zu sehen, nicht die langweiligen Bücher zu lesen: Die Räuber, Faust, Die Jungfrau von Orléans. *** Schauspielerinnen und Schauspieler spielen uns nicht nur Rollen in Theaterstücken und Filmen vor, sondern…

Herbstgarten

  Die Blätter fliegen durch den Garten mit dem Harken musst du warten         Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von…

An einen Frühverstorbenen

  O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat, Da wir sanfte Gespielen am Abend waren, Am Rand des blänlichen Brunnens. Ruhig war unser Schritt, die runden Augen in der braunen Kühle des Herbstes, O, die…

Gedanken, die um Ecken biegen

  der tod ist die radikalste aller gegenwelten, und damit ein urgrund der phantasie, die nichts so herausgefordert hat wie das unsichtbar gewordene tote und das noch nicht geborene oder lebbare leben.     *** Holger Benkels Gedanken, die um…

Entgrenzungsbewegung

    Wir stehen im Schatten der Toten.       *** Mikrogramme von A.J. Weigoni, KUNO 2006 – 2011 Diese Bruchstücke aus der Realität sind verwandt mit den Miszellen (von lateinisch miscella ´Gemischtes`), dies ist eine Bezeichnung für eine…

Unerkundbar

  Im Unerkundbaren kommen wir einander nah Ilse Aichinger     *** Ein redaktioneller Hinweis auf: Verschenkter Rat. Gedichte von Ilse Aichinger. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuchverlag, 1991, S. 14 (EA 1978) In diesem Band stellt Ilse Aichinger ihre zwischen 1958 und…

Im Apparat Stichworte schöner Sprache

  Jäh Riss. Mit Beschallung kannst du Gifte partikeln, glühende Gifte auf kalter Hautlandschaft. Zähl Gleichmut lang wie Zufall Fäden zieht von Abgrund zu Abgrund vom Mund zum Mund Zwischen Schmerzlauten wieder Redeverzicht, um Reizdüfte bleiben die Auren gepresst, wenn…

Nähe Flandern

  Ein Veilchen zart wie die Nacht und gelblich am Stängel, war im Duell mit dem Veilchen, das bläulich quer über die Stirn war. Die Dolche fest geklammert in kämpfender Veilchenhand flimmerten silbern. Schauerlich funkelten die Äuglein der zwei garstigen…

Erinnern durch Rekonstruieren

  Alle Spurenleser sind letztendlich sprachlos vor der Gleichgültigkeit des Universums. Der Bibliophile versucht das Licht zwischen den Rissen zu sehen, das Mythische im Alltäglichen zu entdecken, und längst vergrabene Geheimnisse zwischen den Zeilen… Diversität braucht im westlichen Seitenarm der…

Steidl

  Seit die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Luchterhand beendet wurde, erscheint das Gesamtwerk unseres Größten bei Steidl in Göttingen, einem Verlag, der auch in buchkünstlerischer Hinsicht Akzente setzt. Ich habe Günter Grass seit meiner Jugend verehrt. Daran hat sich bis heute…

Leben in Möglichkeitsfloskeln XXV

Wir sind die Rotzspur unserer Erlebnisse.       *** Um Peter Meilchens nachgelassenen Roman Schimpfen  publizieren zu können, haben Freunde und Förderer geholfen. Er ist erhältlich über die Werkstattgalerie der Bogen.

Die Blechschmiede

  Auf der lyrischen Oase // wiegt als Palmbaum sich die Phrase.   Den Essay „Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze“ lesen Sie hier. Eine Rezension von Kurt Tucholsky hier und eine weitere Würdigung hier. Weiterführend → Ein Essay…

Kino gucken

  Eigentlich sollte im Kino besser ein Film geschaut werden, aber zuweilen ist es ratsamer, das Café aufzusuchen, weil die Augen tränen. In aller Ruhe das angeschlossene Café aufsuchen und auf die Freunde warten, die sich gebannt in fremde Welten,…

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und lichter als tausend Sonnen Gott ist das Aug eines toten Tieres im Fernseher und antwortet nicht *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das…

Randstændige Details

  aus falschen Gruenden zur richtigen Intuition… Welt als eine zweite Haut des Menschen verstehen betrachtend, beruehrend, betastend mit zærtlicher Impertinenz die Geburt der Dinge durch die Malerei nach zeichen & unentwegt auf Eigenstændigkeit bestehen Investigationen in Kohle & Grafit:…

Einander kennen?

    Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Den Tod überlisten

  Rudnikow bedeutet wörtlich Erzbergwerker, abgeleitet von russisch=Erzgrube, Grube, Bergwerk, rudâ=Erz und schelésnaja rudâ=Eisenerz. Die tschechische Stadt Zelesna ruda heißt deutsch Eisenstein. Rudâ assoziiert rot, tschechisch rudý=rot, blutrot, rudka=Rötel, rudoch=Indianer, polnisch rudy=rothaarig. Gornorabotschi, gornjak und schachtjor sind die russischen Worte…

Vertreibung

  Der Durchschnittsdeutsche sucht die Ursachen des letzten Krieges nicht in den Taten des Naziregimes, sondern in den Ereignissen, die zur Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies geführt haben. Hannah Arendt     Weiterführend → Ruhe, Nachdenken und Schweigen…

Kunst

  Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist.     *** Walter Benjamin ist ein Großmeister des Aphorismus, in seinen Ausführungen finden…

Aufzeichnungen nach 2000 (5)

  Das Tagebuch sei »diskreditiert«, schrieb Roland Barthes und hatte dennoch den Mut, zu Lebzeiten seine Incidents zu veröffentlichen.  * * * Nicht nur die Spieler, höre ich, auch die Schiedsrichter unterliegen dem Limit des Alters.  * * * Ich…

Der Bewunderer des Shakespeare

  Narr, du prahlst, ich befriedge dich nicht! Am Mindervoll-kommnen Sich erfreuen, zeigt Geist, nicht am Vortrefflichen, an!       *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises. Lesen Sie auch Heinrich von…

Der Garten der Geschwister

  Es lag eine trügerische Stimmung über diesem Nachmittag, unscharf und überdeutlich zugleich. Die Szenerie kam Gloria unwirklich vor, der verwilderte Garten  mit dem alten Landhaus, dem für die Jahreszeit viel zu mildem Wetter und dem Mädchen, das wie eine…

Eisen

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Erinnerung an Oskar Pastior

  Die Frage nach dem Gedicht an sich, das Gedicht gibt es nicht. Es gibt immer nur dies Gedicht, das Dich gerade liest. Aber weil Du in diesem Gedicht, siehe oben, sagen kannst, das Gedicht gibt es nicht, und es…

Einschliessen

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Partnerschaft

  Die Tiefe einer Entwicklung entscheidet sich oft im „Mit wem?“         Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von Herrn Nipp…

FEHLERSUCHE

  Wer hat hier Fehler gesagt,grenzporöses Mobbingvor die geltende Nahdistanz gestellt,ungenaues Atmen als Absichtantizipiert   Haare an die Wandgenagelt und verworfenen Temperaturenkeine Chance gegeben     *** Aus dem Zyklus pain points & issue logs, Arbeitstitel für Gedichte von Martin…

Überdachung

  Unter der Überdachung hielten wir uns wie lange keine Stunde auf bis der Regen nachließ wie angekündigt. Unter der Überdachung untersuchten wir unsere Kleidung nach Überresten aus der Zeit vor dem Regen. – Wir fragten uns gegenseitig nach den…

Gedankenstrich

  Ist der Beginn des Grössenwahns, wenn man sich in der Grösse der Kelle, mit der man rührt, verschätzt?     *** Ein Vorschau auf Gedankenstriche von Joanna Lisiak Weiterführens → Lesen Sie auch das Porträt der Autorin und das…

Straelener Manuskripte

  Unter den gut 3000 Lyrikbüchern, die ich im Laufe der Jahre gelesen und gesammelt habe, befindet sich bis zum 19. Juli 2005 nicht ein Buch aus dem Programm des kleinen Verlags Straelener Manuskripte. Ich gehe von mindestens 400 Editionen,…

Das Untergründige und Formlose

  Zuschreiben bedeutet das Untergründige und Formlose, das dem Leben als Triebkraft zugrunde lag, in sprachliche und dramaturgische Klarheit zu überführen.       *** Mikrogramme von A.J. Weigoni, KUNO 2006 – 2011 Diese Bruchstücke aus der Realität sind verwandt…