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Blatt sitzt am Wind der sich als Sturm tarnt um nicht zu sagen: ich trauer hab ein Aug aus Stacheln ich bau mit mir die Nacht aus und im Tod wieder wach werden sagen: o immerzu von Licht zu Licht…

DIE INSEKTENFRAUEN

  ich stehe im licht des mondes vor einer verlassen wirkenden häuserfront, über deren zerbröckelnde mauern wein wächst, und versuche, zu erkunden, ob dort nicht doch noch jemand wohnt. da entsteigen fünf winzige weißhäutige nackte frauen mit insektenleibern einem geflochtenen…

Vollmond

  Leise schwimmt der Mond durch mein Blut … Schlummernde Töne sind die Augen des Tages Wandelhin – taumelher –   Ich kann deine Lippen nicht finden … Wo bist du, ferne Stadt Mit den segnenden Düften?   Immer senken…

Aufzeichnung in Skizzenbuch XXXI

  Das Gewitter schrie Ich trat in das Haus und sah alles Eine [große] rote Frau; schwarze Kätzchen [spielten] auf dem grünen Tisch – Gellaa, der Blitz verzehrte das Gefährt – die Kätzchen spielten mit der Frau, die lächelte –…

Zufällig aufgezeichnet

„Zum Glück habe ich gelernt zu schreien und zu fluchen. Zum glücklichen Menschen kann mich niemand erziehen, keiner kann es erzwingen, ich bin mir selbst autark geworden oder autonom. Verhandlungen sind da zwecklos.“ „Bedenken sind angebracht, was du mir willst…

10 Jahre LiteraturClips

  Ich habe mir Zeit genommen, mich in dieses gewaltige literarische Schöpfungswerk zu vertiefen, einzutauchen in die Zeitgeist-Werbewelt-Denkweise und die ihr adäquate Formulierungskunst. Aber die Herausforderung anzunehmen, bedeutet da mehr… Wie das Leben eben so (geworden) ist. Und wir erst…

Heavy metal thunder

I like smoke and lightnin′ Heavy metal thunder Racing with the wind And the feeling that I’m under Steppenwolf Die Frage danach, wer Hard-Rock erfunden hat, beschäftigt viele Spezialisten. Für die einen ist es You Really Got Me von den…

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Giftiger Nebel und hell fallen die toten Vögel drängen aus dem Dunkel während Augen festhängen zerreibt mich ein Blatt dieses Leben bleichen mir Haar und Herz licht das gestorbene Gefieder komm kreuz mir/ Opfer/ ein Zeichen an die Stirn brenns…

Fragment

Zeitausschnitt Niedagewesenes auf den Brettern … im Lichtschein wälzt sich der Held allein mit seiner Angst fort zog der süße Klang die bezaubernde Lüge Fruchtaroma & Ekelgeruch Maske Kostüm Gebärde verheißen ein Gestammel das nicht im Text steht *** Wuelle:…

Blau

Ihr Gedicht „blau“ beziehe ich sofort auf meine eigene Empfindung dieser Farbe, die ich liebe und der ich zugleich so misstraue, die mich vor lauter Sehnsucht nach Wärme schmerzt, die mir Schönheit und Frost, Tod und absolute Form in einem…

Schöne Augen

In der Provinz gehört es zum guten Ton, wenn man sich ab und zu auf Schusters Rappen begibt, den Alltag sausen lässt und an einem freien Tag mit Freunden in den Wald zieht, nicht mit einer Kiste Bier, sondern mit…

Reste von gestern

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Præludium

  … in principio erat verbum?   Am Anfang war der Gedanke & dann… sprach er sich aus   als er sich aus gesprochen hatte stellte er fest das er revidiert werden musste :   Spuren, Splitter & Spiegelungen Gedankenloops…

Jahrtausendsassa

Ich bin nicht echt. Ich bin wie ihr. Ihr existiert nicht in dieser Gesellschaft. […] Ich und ihr – wir sind Mythen. Ich komme nicht zu euch als Realität, ich komme zu euch als Mythos. […] Ich komme aus einem…

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  nachkommen nacktkommen benommen sein vom verlust der gesunden grenze *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre…

Postludium

  die Worte ab/klopfen in Silben sesshaft werden Realitætswahrnehmung wird zur Wahrnehmungsrealitæt   hyperbolische Wœrtlichkeit } fully updated = Re:kombination mit vorgefundenem & ueberformtem Material   nachklanglos diesseits & jenseits der Sprachgitter in ein schwebendes Verhæltnis hineintreten > ein Prozess…

Leben in Möglichkeitsfloskeln XXX

Betrachte aber meine Gedanken als noch ganz junge, unreife, mit dem Recht zum Irrtum, der sich nur durch die Wahrhaftigkeit des Unterfangens uentschuldigen kann.     Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid…

Über die Unverständlichkeit

Es herrscht die Annahme, das Netzwerk sei erst mit dem Internet erfunden worden, es gab jedoch eine Zusammenarbeit von Individuen bereits auf analoger Ebene. Vor zweihundert Jahren stellte Friedrich Schlegel das „Athenaeum“ mit der Begründung ein, dass diese Zeitschrift erst…

Multilingual/Radio/Play

  Zusammen mit Ioona Rauschan war der Hörspielautor A. J. Weigoni 1999 Gast im „Klangturm St. Pölten“, einer Klangkunsteinrichtung in Oberösterreich. Aus der Klanginstallation, die sie dort eingerichtet hatten, gestalteten sie ein Radiokunststück, über das sie sagen: „Das Multilingual/Radio/Play stellt…

Einer Erinnerung an H.C. Artmann

  Den Artmann braucht man nicht vorzustellen, dürfte das auch gar nicht müssen, jedes Schulkind müßte eigentlich ihn und seine Gedichte kennen, zumindest am Ende der Schulzeit; aber das ist bei unserem Bildungs- und Gesellschaftssystem und dessen Werten leider nicht…

Tuch

  Er hatte es sich auf dem grauen Kunstledersofa bequem gemacht, den Kopf an die nahe Wand gelehnt und ließ das Programm, eher nachlässig als glotzend, denn interessiert sehend, an sich vorüber ziehen. Die Fernbedienung lag in unerreichbar weiter Ferne…

kunsttun

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Brautschau

  »Ehj Vater, hast du das gelesen?«, erkundigt sich Steffen, ob seinem Vater die Realität als Prüfstand abhanden gekommen ist. »Was denn?«, wendet sich Heiner Zelmer bei der Frühstückslektüre über die Zeitung hinweg seinem Sohn zu. Er fragt sich, ob…

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Sie will einen Köpfler in ihn hinein machen wie man das in Wasser macht so a la meine Zunge ist ein Flügel, sie schlägt nach dir Ausgebrannt/ Wegschwemmen und zusammenschlagen der Brunnen der Worte die Papierflieger Worte die Worte Augengefäße…

Verpflichtender Existenzvollzug

  Zwischen/Welten\Realitætsillusion = geDanken der Zwiegelichter wurden ver untreut , noch wæhrend wir ihrem Lauf in das sentimenTal folge leisteten ; Wœrter stanzen Silben ausstecken & mit immer weniger Buch stab’n auskommen … Geh/danken fræsen sich durch die Hirnrinde &…

One large form

  Zwei Tage lang habe ich nur geweint tief in die Nacht, die Sterblichkeit der allernächsten Freundin und Geliebten, die eigene Endlichkeit war evoziert. Dann erstarb der abstrakte Hass gegen den Tod, der die Würde verletzt und die permanente Selbsterschaffung…

Eine Todesnachricht

Man hat das déjà vu oft beschrieben. Ist die Bezeichnung eigentlich glücklich? Sollte man nicht von Begebenheiten reden, welche uns betreffen wie ein Echo, von dem der Hall, der es erweckte, irgendwann im Dunkel des verflossenen Lebens ergangen scheint. Im…

Ordentlich

Vom rechten Weg abzukommen, das hat in unserer Gesellschaft immer einen faden bis bitteren Beigeschmack. Manchmal ist dieses System allerdings Grundlage zur mentalen Erweiterung. (Oh Gott, wird mancher jetzt wahrscheinlich denken, jetzt fängt der auch noch mit irgendwelchen esoterischen Fantasien…

Die schöne Stadt

  Alte Plätze sonnig schweigen. Tief in Blau und Gold versponnen Traumhaft hasten sanfte Nonnen Unter schwüler Buchen Schweigen. Aus den braun erhellten Kirchen Schaun des Todes reine Bilder, Großer Fürsten schöne Schilder. Kronen schimmern in den Kirchen. Rösser tauchen…

(MEIN) TROJANISCHES PFERD

    jede liebeserklärung enthält einen virus jeder virus enthält eine andere facette der wirklichkeit die darauf beharrt salz auf die wunde des rechten zeigefingers zu streuen die heutige wirklichkeit ist identisch mit der von gestern nur steht sie etwas…

Hinter den Schläfen

    GERECHTIGKEIT Am Straßenrand der überrollte Marder zerbeißt keine Kabel mehr Am 28. Februar 2000 erhielt ich einen interessanten Brief von Andreas Noga, der mich dermaßen erfreute, daß ich ihn sogleich – telefonisch – beantwortete. Wir kamen schnell zur…

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Durchstreichen, zerknüllen. Durchstreichen denken. Denken, schweigen. Denken zerknüllen. Durchstreichen. Schweigen. Bis ich Zweige bin. *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Kassiber aus dem Aquascape

  warmes Wasser wogt ueber : Glas scheiben schein bar ab geschlossen von der Aussen welt windet sich der Zirkel schlag um : Ex alTiertheit arrhythmisches Interregnum zwischen zwei Ordnungen = polyvalenter Inhalt der Wahrnehmung wæhrend jene Chronologie der laufen…

DIE FRAU MIT DEM PURPURTUCH

  ich sitze einsam an einer felswand im grellen sonnenlicht inmitten eines verwilderten apfelhains und bin vom purpurrot der früchte umgeben, aus deren geplatzten schalen, die wie wunden aufreißen, ohne daß ich sie berührt hätte, unablässig saft tropft. und während…

Tal King Heads

  Anfangs waren die Talking Heads eine der vielen Band aus dem Umfeld des CBGB. Ihre frühe Musik ist geprägt von einfachen Figuren und Rhythmen, die jedoch oft gebrochen werden und so oft sehr unruhig wirken. Ihre Musik ist auf…

Konstellation

  Da sitzen drei im Atelier, es hat sich einfach so ergeben. Das ist keine eingerufene Sitzung, sondern ein Zusammensitzen aus Sympathie, das geht nicht mit jedem. Schon einmal in ähnlicher Konstellation in letzter Woche, damals allerdings mit grandios ästhetischer…

Die Eingeweihten

    Die Eingeweihten die – Oh! sich auf den Straßen wenn sie sich heimlich auf den Straßen begegnen raunen sich auf den Straßen ungewohnt raunen – sie werfen sich ihre Papierschiffchen – oulipo (unbewohnt!) oulipo zu.      …

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nenn mir die Herbstjahre diese kahlen Zahnfleischbluten der Existenz und melk den Verwundeten die Worte nenn deine Schemel noch Hoffnung hin von dir findest doch keine Tür *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten…