Stets den Versen auf den Fersen. *** Weiterführend → Dieses Gedicht wird in den Band Versflug einfließen. Dari befinden sich Kurz-Gedichte aus den Jahren 1974 bis 2015, keines länger als 140 Zeichen! Über die Literaturgattung Twitteratur…
Komm in den totgesagten park und schau: Der schimmer ferner lächelnder gestade · Der reine wolken unverhofftes blau Erhellt die weiher und die bunten pfade. Dort nimm das tiefe gelb · das weiche grau Von birken und von…
Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…
O du wilde weite Werferin: Wie ein Speer bei andern Dingen lag ich bei den Meinen. Dein Erklingen warf mich weit. Ich weiß nicht wo ich bin. Mich kann keiner wiederbringen. Meine Schwestern denken mich und weben, und…
Vorrede, von Benjamin Neukirch ES giebet viel leute/ welche die deutſche poeſie ſo hoch erheben/ als ob ſie nach allen ſtücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche ſie gantz erniedrigen/ und nichts geſchmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde ſind von…
Wenn der Abend uns bezwingt Und die Klage in uns singt: Fühlst der bangen Seele Flug, Weißer Mädchen Atemzug. Fremd ist Friede, fremd der Streit, Wann entrinnen wir der Zeit? Und kein Alter macht uns klug: Fühlst der Seele…
es ist ein kalter tag jetzt mitten im dezember der regen peitscht die tränen vom gesicht der sarg steht schlicht und einsam hier im raum kein priester der dich segnet kein kreuz kein kerzenlicht noch…
Das Haus flackt in den Sternen Mein Schritt verhält und friert. In deinem Schoße schläft mein Hirn. Mich fressen Zweifel! Voll Schattet deine Büste in dem Fenster Das Spähen hüllt mich lautlos Die Sterne streifeln glühes Eisen Mein Herz…
Ich kenne das. Es erkennt mich am Hören. Wie es mich wahr- nimmt ist es schwer zu verstehn. Wie es ankommt, verhört es, verhöhnt es das, was es kennt. Angelika Janz Weiterführend → Lesen Sie…
Dämmrung will die Flügel spreiten, Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken zieh’n wie schwere Träume – Was will dieses Grau´n bedeuten? Hast ein Reh du lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger zieh’n im Wald’ und blasen,…
Sie sind zergangen in des Nicht-Seins Dichte. Die rote Erde trank das Andre, Lichte, das Leben weiß, daß es in Blumen soll! Wo sind die Worte, die den Toten fehlen, wo ihre Künste, die besondren Seelen? Die Larve spinnt,…
es hat zwar Schreie gegeben und Rennen doch, – ja, – doch den Wald der Duldung kein Herz, – kein Tasten, – keine Mulde das findet sich wieder im rissigen Grund niedergetreten geht es weiter in Kenntnis des Bedarfs fallen…
YE (sprich: jii) steht übrigens u.a. als altenglisches (und heute im Irischen noch gebräuchliches) Pronomen für YOU, also Du, ist somit komplementär zum lyrischen Ich zu sehen und vermittelt mit einem Wort das künstlerische Programm der Edition YE, die Kontakt,…
Freunde! hört man’s allerorten, Freunde! tönt’s in allen Worten; Freunde! heute ist die letzte Stunde. Lobend hört aus meinem Munde, wie schön es war, bei Euch zu sein! Freunde! Prost bei Sekt und Wein! (Glas heben und trinken. Pause)…
nur das gewitter der geruch die zeit der weht und tanzt ist frei also mild und gerecht und vergeht doch nicht die elemente schlagen an die tür mir der gesalbte die mumie der stifter der henker der retter in mir…
O Freunde, nicht diese Töne! sondern laßt uns angenehmere anstimmen, und freudenvollere. Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! ||: Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle Menschen werden Brüder, wo…
In einem totenstillen Lied vom Weh zum Wort die Frage zieht: Wer weiß wo. Wer weiß, wo dieses stille Leid begraben liegt, es lärmt die Zeit vorüber so. Sie schweigt nicht vor der Ewigkeit und stirbt und ist…
Wie sie den Fallschirm mir zeigt und erklärt, Kann ich nur halb zuhörn und zusehen. Ich muß daran denken, wie ganz verkehrt Oft Frauen mit ihren Schirmen umgehen. Ich bin doch sonst kein solch Angstpeter. Aber nun – –…
Die Seele, Sonnwendfackeln preisgegeben, halt ich dich aus mit meinem ganzen Leben, Gericht des Lichts, das keine Gnade kennt! Und du kommst rein an deine erste Stelle! O Eintagsspiegel!… Doch wer schenkte Helle, der sie als Hälfte nicht vom…
Ich muß die schwarzen Worte der Schwäne aufschreiben. Die goldene Karosse am Ende der Allee teilt sich, fällt um und schmilzt auf der regenfeuchten Straße. Eine Wolke bunter Schmetterlinge fliegt auf und erfüllt den Himmel mit ihrem Getön. Ach,…
Die Dichtung ist dann die höchste Form der Versinnlichung des Geistes, die aber über sich selbst hinaussteigt und in die Prosa des Denkens hinübertritt. Georg Wilhelm Friedrich Hegel Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts-…
Hier die Luft. Da das Atmen. Dort die Haut. Darunter Fleisches Schwellen. Schwingend dem Zufall entwendet, zwischen den Schichten wiederum Luft. Bei Ankunft pulsierender Austausch; vernetzter Notsignale Gebinde. Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch,…
gadji beri bimba glandridi laula lonni cadori gadjama gramma berida bimbala glandri galassassa laulitalomini gadji beri bin blassa glassala laula lonni cadorsu sassala bim gadjama tuffm i zimzalla binban gligla wowolimai bin beri ban o katalominai rhinozerossola hopsamen laulitalomini…
und von nichts wissen wie Flieder der aus Filigran geritzt nein aber: meine Adern unter der viel zu dünnen Haut *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht…
Deine klebrige Masse Die übermütigen Anpassungen der Engen Atmungshalme deiner Oberhaut du erstrahlst Wie eine Göttin in silbernen Ummantlungen Oder eine bestimmte Note Bei einem Gesang Das Seinspensum wie eine Lache Aufgefangen von den Kehrseiten Der Durchzugsblätter hast…
WEIGONI: In deiner Vita lese ich, dass du zwischen 87 – 91 am Literaturinstitut Leipzig studiert hast, vor und nach der Maueröffnung, hat sich das auf das Studium ausgewirkt? HOLGER BENKEL: das leipziger literaturinstitut wurde, in einer aufbruchsphase, die…
wir gehen schwimmen im November weit weg ist der Sommer an den wir gerne denken der sich selbst erfindet da wo wir von Liebe reden Arm in Arm und nicht viel davon verstehen warm wie Muskat fühlt sich…
Dies stille Dach, auf dem sich Tauben finden, scheint Grab und Pinie schwingend zu verbinden. Gerechter Mittag überflammt es nun. Das Meer, das Meer, ein immer neues Schenken! O, die Belohnung, nach dem langen Denken ein langes Hinschaun auf…
Wenn mal der Spiegel, der Dich täglich zeigt, Von früh bis abend in die Leere schweigt, Und alle Fenster ohne Dich ans Licht hintreten, Und Deine Schritte mir im Ohr verwehten, Und keine Tür den Händedruck von Dir…
Die Uhr im Schulhof sah beschädigt aus durch meine Schuld. Sie stand auf »zu spät«. Und auf den Flur drang aus den Klassentüren, die ich streifte, Murmeln von geheimer Beratung. Lehrer und Schüler dahinter waren Freund. Oder alles schwieg…
Seit einigen Wochen hat Herr Nipp ein neues Hobby. Als schlichtes Gemüt, das er ja eigentlich ist, fällt es ihm normalerweise nicht schwer, wirklich Gefallen an einer Tätigkeit zu finden. Ist das aber einmal so richtig passiert, dann vollständig.…
Else Lasker-Schüler in Verehrung 1 Mond, als träte ein Totes Aus blauer Höhle, Und es fallen der Blüten Viele über den Felsenpfad. Silbern weint ein Krankes Am Abendweiher, Auf schwarzem Kahn Hinüberstarben Liebende. Oder es läuten die Schritte Elis’…
Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…
Die Tapeten im Dunkeln lesen lernen, den Blick auf die Farne dem Tode voran, die Schatten, alle die unsern Abenden leuchten. *** Ein redaktioneller Hinweis auf: Verschenkter Rat. Gedichte von Ilse Aichinger. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuchverlag, 1991, S.…
Darunter heftet es sich ab. Darüber ist es fett. Daneben ist es unsichtbar. Davor Nebelleuchten. Dahinter das Schwarz unserer besten Tinten. *** Eine Leseprobe aus: Schräge Intention, edition ch Wien 1995 (Hg. Franzobel) Weiterführend →…
Werner Reinhart dem gastlichsten Freunde R.M.R. Geneigt, große Platane, bietest du dich nackt, weiß, wie ein junger Skythe, doch deine Reinheit stockt, dein Fuß ist fest gepackt vom herrischen Gebiete. Klingender Schatten, drin des gleichen Himmels Blau sich stillt, das…
Über den Dorfdächern lebt nur der Rauch gekräuselt, Und ein Windzug in einer herbstlichen Baumkrone säuselt, Wenn eine Taubenschar mit rauschendem Flug An die blendende Nachmittagluft anschlug. In der Tauben Reich, über die braunen Dachziegel, Ist die Sonne gesetzt…
Meine Augen schwingen in deinen Brüsten Dein Haupt beugt glutrot weichen Schatten Drauf! Der Atem schämigt hemmend Das Gewoge. Mich krallt die Gier Und herbe Dünste bluten In seinen Ketten Rüttelt Der Verstand. Fein Knifft die Scheu die Lippen…
Weiterführend → Einen Essay zur Ausstellung 50 Jahre Krumscheid / Meilchen lesen Sie hier. Zur Ausstellung erschien das Buch / Katalog-Projekt Wortspielhalle mit der Reihe Frühlingel von Peter Meilchen und einem Vorwort von Klaus Krumscheid. Die Sprechpartitur wurde mit dem…
Ueber den Gipfel des Fuyi-no-yama, / auf Feuerflügeln, / hebt sich Kijo Matija, der graue Drache. // Der Mond verblasst, / alle Sterne erblinden. // Ich packe meinen Bogen aus Ebenholz, / spanne den federnden Bambusbügel / und lege…
Bin wieder gestrandet auf Hiddensee da steht mein Haus am Meer Wenn ich in Vitte am Hafen steh atme ich Bodden und Teer Und mitten im Sommer fällt ein Schnee auf die Seele im Immermehrland Mein Herz es…