Sie übersetzt die Straßenführung in eine erinnerbare, in die verbindliche Richtung. Wenn sie sich verfolgt fühlt, biegt sie ein, schon nach ein paar Metern. Der Kiesweg, das hölzerne Tor, das Portal mit winziger Beleuchtung, das metallbeschlagene Portal, die Stufen…
Auf der Fensterbank
Schublade
Welttag des Buches
Letzte Ausfahrt: Rheintor
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Tau für Vera freue dich wenn sich die Sonne in dein Zimmer beugt Zitterkind ohne Kuscheltier behindertes Kind sagen sie und sind dabei selber die einzigen Kranken erlauben kein Spielzeug aus Hygienegründen klauben das Licht nicht aus deinen…
Das Unfertige, hier wird’s Ereignis
CHI VIENE D’AL MARE CI VUOLE DERUBARE
Du bist hirt in Supramonte bist nicht schaf in Supramonte zwei gebote achte nie den abgrund tiefzustieren nie ’n patron zu respektieren daß der dich nicht schlachte Du bist hirt in Urzulei bist nicht schaf in Urzulei und…
Lesophil
IV Nachtstück
Wenn unsere Zeit stillsteht, dann hören wir nur noch die Fermate am Ende unserer kleinen Nachtmusik vor der großen Winternacht, dann geht in der Welt das Licht aus, uns geht die Welt aus, sagt Arthur, als der Film aus war…
Rheintor · Revisited 1989 – 2017
III Aprèslude
Mein ganzes Leben war von Anfang an ein einziger Herbst in mir und die Blätter sind schon alle von mir abgefallen, sagt Arthur, als er wieder einmal den Oblomow las, aber was bleibt von mir, wenn ich in den Winter…
II Hot air
Ich hasse den Sommer, den Winter habe ich immer geliebt, schon bevor ich leben musste, sagt Arthur beim Verlassen der Kunsthalle. Ich bin ein Sommerneurotiker, dieses gezwungene Jasagen zum sogenannten Leben passt mir nicht, dieses immergrüne Scheitern der Lebensfragmente…
Le quattro stagioni
I Conditio sine qua non Wenn ich ins Theater gehe, gehe ich nur in ein anderes Stück meines Lebens, sagt Arthur, und wenn ich aus dem Theater komme, erschaffe ich mich spielend immer wieder neu in meinen Stücken. So ermögliche…
Am Kamin
Das Trägermedium der Druckerschwärze
O. T.
Tadj an hochverehrsters Mink Das Dir zu schreiben fällt mir nicht eben leicht ich weiß ich bin von minderstoff (Cromagnon) und Dich kla- fümwen die katzen Was war eis am telefon weiß ich weiß ich mit den ohren…
Sie unternimmt Reisen
Sie unternimmt Reisen in die NÄHERE UMGEBUNG. Er unternimmt Reisen in die WEITERE UMGEBUNG. Sie stecken auf der Karte REGIONEN ab, die für beide nicht betretbar sein werden. Sie stecken auf der Karte Regionen ab, die für beide zugleich…
Seebären
Elemente des Postfaktischen
Ein Lied aus Teilfakten, philosophischen Artefakten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten und schon reklamieren die populistischen Rattenfänger auf den Straßen damit, das Volk zu sein. Die Menschen sind seit jeher schon immer gerne zum Feuer gerannt. Weiterführend → Bestand die…
wortraub
eine landplage sind sie diese überbewerteten großmaulhelden ihre heimlichen stichwortgeber saugen kunsthonig aus deren stilblüten hirnwaschmittel reinigen mit loyalitätsvernunft behindernde denkarbeiten mir fehlen die worte *** Anmerkung der der Redaktion: Gerne verweisen wir in diesem…
L.H.O.O.Q.
post scriptum
Er habe neulich, erzählt Arthur, zwei ihm bekannte Rivalen beobachtet, wie sie sich auf der Straße begegnet seien. Wie auf einer Bühne! Es sei fast laut geworden in der Stille des Schweigens, wie der eine zu dem anderen nur…
Neu
KONSTANTE RUCKSACKMAGIE
Kauf mich im sack und schau mir nicht ins maul grab später schicht um schicht Und brutto nimm ’s: Arsch plus gesicht die halten meilen Ich hab das richtige gewicht in allen teilen Ich kann nicht kochen kann…
Außer Reichweite sein
Future-Recycling

Vorbemerkung der Redaktion: Für das Projekt Kollegengespräche hat A.J. Weigoni einen Austausch zwischen Schriftstellern angeregt. Auf den Kulturnotizen ist diese Reihe wieder aufgelebt. KUNO hat A.J. Weigoni gebeten den Gesprächsfaden wegen des Projekts „fern, fern“ mit der Fragmenttexterin Angelika Janz…
because there is you in my life
I urge you to treat this immediately this is not a joke and I will not like you joke with it ok? I am a Sir Gulliver Fritsch a telex manager from Paris-France I am sceptical but below…
Das Fragezeichen
Pas de deux
Manchmal, sagt Arthur, sehe ich mich als Double meiner selbst, ich schaue mir bei meinem Leben zu, wie ein Regisseur, der sich eine Theaterkarte für sein Stück kauft und sich ansehen muss, was er inszeniert hat ohne eingreifen zu können.…
gelb
brennt das gelb des neides in gesichtern mit blitzen gebräunt wie höhnisches lachen bis rauch der sonne entwindet den tag und das licht schweigt in der asche am himmel bade ich an den lagerfeuern der toten in feuer und…
Kaukasische Nemesis
Die Möwe
Wenn Engel reisen lacht der Himmel
Wenn es ein perfektes Klischee gibt, dann manifestiert es sich in einer blonden Frau, die hinter einer Orgel sitzt. Kaum greift sie in die Tasten, so hat es den Anschein, als sei ein Engel auf der Erde gelandet. Die Pianistin…
Reich ins Heimkino
Eine begeisternde Symphonie der Bewegung. Luis Buñuel So visionär die Filmbilder von Fritz Lang in Metropolis immer noch sind, ohne Inhalt geht es nicht. Und für das Drehbuch war Thea von Harbou zuständig. Sie hat eine unmögliche Personenhandlung erfunden, die…
Firmenübernahme
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Schlupfwinkelkindchen reitet auf Schnecken vom Laub fortgeblättert singt der Flocke das Licht vor a tender one ohne Ränder *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie…
Schlussverkauf
Ich trenne mich, sagt Arthur beim Betrachten der Gebeine in der Goldenen Kammer, von allen meinen Sachen, ich gehe damit auf den Trödelmarkt und werfe dort meinen ganzen Ballast ab. Vielleicht steige ich dann noch einmal in die Lüfte,…