UNTER WELLEN

strömt des wassers masse in den wunden schoß der erde sink ich nach innen wogend unterm wellenglanz zwischen grund und spiegel läßt das fließen hoffen treiben im seegras vorüber die weiden der fische bis sie humus werden mit der zeit…

Werter Autor!

Vielen Dank für die Zusendung Ihres Manuskriptes, mit dem wir uns gerne beschäftigt haben. Nach Sichtung durch unsere neue Lektorin müssen wir Ihnen allerdings leider mitteilen… *** KUNO empfiehlt: Kratzspuren, Erzählungen und Gedichte rund um die Katze, von Peter Ettl,…

Grauwert

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Regelung des Schlafes

  Seine beiden Begleiter hatten sich der Einfachheit halber überlegt, kein eigenes Zelt mitzunehmen. Es ist ja auch gemütlicher zu dritt zu zelten. Mitschläfer sozusagen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn man sich auf grundsätzliche, grundlegende Übereinkünfte zu einigen in…

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Gedankenwald schließt dich ein verschlingt dich als Luft du bist nicht mehr ursprünglich ehrlich tönt Vogelruf und durch die Wälder streifen die Linien am Horizont laufen alle zusammen in der Erinnerung es gibt ein Wort das heißt sobald: und sobald…

Im Mondenlicht ist alles einfach

  Es bleiben so wenige Gegenstände übrig, daß wir unsern Geist aufrichten können und uns selbst. Alle Ablenkung fällt weg. Es ist einfach Wasser und Brot. Es ist einfach wie die Anfangsgründe einer Kunst, in der wir vor Anbruch des…

Berliner Nachlese

Vorbemerkung der Redaktion: In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde Erich Mühsam von Nationalsozialisten verhaftet, und am 10. Juli 1934 wurde er von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet. Mit diesem Text blicken wir durch seine Augen auf die untergegangene Weimarer…

Mit 18 Karat

  Einfangen das Leichte dem Gewöhnlichen Würde geben in einer einmaligen Betrachtung so lässt sich der Kitt sinnloser Gespräche der ewige Austausch belangloser Dinge aushalten in einer sanften Bewegung.   Das wilde Gewucher ist abends gezähmt wenn der Wein zu…

Angst

  mein kummerstein mein guter clown mein herz mein bibabutzelmann mein haus aus glas was klopfst du da was klopfst du da an deine wand was klopfst du da an deinen bau …? will raus will fort auf reisen gehn…

Die Abweisung

Wenn ich einem schönen Mädchen begegne und sie bitte: »Sei so gut, komm mit mir« und sie stumm vorübergeht, so meint sie damit: »Du bist kein Herzog mit fliegendem Namen, kein breiter Amerikaner mit indianischem Wuchs, mit waagrecht ruhenden Augen,…

Mein Weg zum Schriftsteller

  Meine Kindheit war geprägt durch mein Aufwachsen in einer bürgerlich-konservativen Großfamilie (zehn Kinder) auf dem Land, durch das Eingebettetsein in tief verankerte religiöse Grundsätze, die sich streng nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche richteten und davon abgeleitet waren. Darüber…

ACH JA SIE BEWEGT SICH DOCH

  über mich selbst zu lachen, über meine arbeit, über die sonne, die meine haut versengt, über die muscheln, die meine zehen ritzen, über meinen status als besitzer aller träume eines ganzen bataillons von eissoldaten, die jeder vernünftige mensch vor…

Die Freien

Ich hab das alles schon lang, lang kommen sehn. Daß wir zum Betteln degradiert werden und daß die Bullen randalieren. Daß sie unsere Häuser kaputtmachen, und daß die Gefängnisse zum Bersten überfüllt sind. Und ich seh die jungen Leute an…

Gegen die Schwerkraft der Sinne

  spinnen vollständig vernetzt laden sich jetzt fliegen herunter LARS-ARVID BRISCHKE   Während allzu viele verantwortliche Leute in der westlichen Hemisphäre in erster Linie immer noch höher und noch weiter hinauswollen (wohin nur wollen sie?) und weit mehr Unruhe stiften…

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bin ich das Gesicht im Bild eingezwänkt Augen wie Arme vor der Burst verschränkt: Enge mein Bauch weint die Blüten bloss angedeutet wenn sich Blumen verwandeln in unbekannte Tiere *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In…

Insektomorphe Reaktionen im Atemraum

  Beheimatung im ganzheitlichen Grund einem Gnadenzustand der Fruehzeit in innigster Naturfrœmmigkeit & Poesie als reine Daseinskunde gegen die Zeit > die alles einebnet…   Verabschiedung vom Daseinskino der magisch–surrealen Evokationen einer Wirklichkeit zwischen Sehnsucht, Traum & den Strapazen der…

Unendliche Minimalismen

Philip Glass’ Bhagavadgita-Oper „Satyagraha“ wird tatsächlich in Sanskrit gesungen! Eine unglaubliche Arbeit für die Sänger, zumal auch die musikalische Partitur wegen der vielen Wiederholungen mit nur ganz geringen Änderungen sehr schwer auswendig zu lernen ist. Die Inszenierung Purcaretes gehört zum…

…packen

  Morgens, ganz früh, wenn der Platz gerade zum Leben erwacht, die ersten Camper dick vermummt irgendwelche Aufräumarbeiten vornehmen, die man sonst nie macht, wahrscheinlich aus Faulheit oder Vergesslichkeit. Wahrscheinlicher noch deshalb, weil man im Tagestrubel nicht darauf achtet. Hier…

So-li-da-ri-taet…..yeah

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

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Kopfkondensat Krähen der Kropf der Hals verrät die Jahre die du dich nach dir abgetastet wo Bauch ein Sandsack ist: Schneiden, Schneiden! Bist dir selbst beigesprungen als Gesicht matte Sonnen und später der Schmerz der zu deiner Schönheit kommt dieses…

MaschinSKAJah

    Schwermut = ein Duft der dann entstrœmt wenn Angstschweiss zu einem næher zu bestimmen dem Lustsekret gerinnt:   Tautropfen einer sehnsuechtigen Eleganz mit schwermuethiger Leichtigkeit in die Untergruende des Daseins abtauchen prekære Balancen abschreiten klangliche Ueberspruenge wagen: Perlen…

ZU DEINEM TOD

Für Robert Gratzer   heute am sonntag 16. mai während der radiosendung Du holde Kunst erfahre ich aus der Wiener Zeitung von deinem tod   mit erst 55 jahren lese ich ist der österreichische schriftsteller Robert Gratzer – aus Klagenfurt…

Nächtliche Kontakte

  Herr Nipp konnte noch nie gut früh einschlafen, selbst wenn er unsäglich müde war, fiel es ihm nur sehr schwer loszulassen und selig in einen erfrischenden Dämmerzustand hinüberzugleiten. Jene Lobpreisung der Weisen, die schon immer gesagt hatten, die Hälfte…

Protokoll einer Einlieferung

1 Nun ich. Welk. Von den Stürmen. VerwelktesAtmen. Oder: Ein Lied, das Agent OrangeHeißt. De Profundis: Steine, verweht wie Insekten,Die Fühler aus dem Bernstein gefetzt, dieLeiber nur Staub noch … Fragmente … Sand, inEinem Mistral des dreiundzwanzigstenJahrhunderts … kein Weg.…

Verlag Blaue Äpfel

  Will ein Teil der hier vorgestellten Verlage eher der Subkultur zugerechnet werden? [Die Frage, ob es noch Sinn macht, in den 1960/70er Jahren demonstrativ getrennte Strömungen wie Mainstream (Establishment) und Subkultur (Underground) im Delta deutschsprachiger Lyrikflüsse zu isolieren, ist…

Atemloses Betœren

  Spione ihrer selbst lernen in Routinen der Ignorenz zwischen der Echtheit des Gefuehls & seiner Tæuschung unter scheiden blaue Papierblumen von verwelkten Anschauungen   diskontinuierliche Wesen mit un gestillter Sehnsucht nach ver lorener Kontinuitæt gefesselt an den Flickerlteppich einer…

Amaryll

  Versehen mit einer wunderbaren Akustik steht auf einem Plateau zwischen Haarstrang und Möhnetal, nahe der Möhnetalsperre, die romanische Kapelle Drüggelte. Der Studioarbeit von Weigoni und Michaelis liegen umfangreiche poetische Performances zugrunde, die u.a. mit dem Life-Mitschnitt Amaryll dokumentiert sind.…

Handtücher

  Wie jedes Mal, wenn er zum Sport ging, nahm Herr Nipp sich ein weißes oder gelbes Handtuch vom Stapel im Badezimmer. Er hatte irgendwann aufgegeben, die fünfzehn Tücher in den Schrank zu räumen. Wozu auch. Im Bad lagen sie…

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Wolkenschatten fallen wie Wimpern sanfter Augen Regenbogenflügel breiten manche Enten aus lau und lind duftet der Blaugarten und nichts als Liebe und zerrupft sein vom Warten auf nichts weil kaum Hoffnung steigt wo Zeit Schnee flutet Herbst und Gedenken und…

Gegen mich

Was imitiere ich, welchen Trends folge ich? Spricht die Vielzahl meiner Veröffentlichungen wirklich gegen mich? Mir ist klar, dass ich kein Beckett bin, kein Rimbaud. Muss ich einen unverwechselbaren Personalstil erschaffen? Wie etwa Horváth? Hat denn Max Frisch in seinen…

Nächtliches Mietshaus

I. Unten sitzt ein Menschder auf den Punkt genauins Ferne sieht. Sie oben, Frau sitzt still,den Sternen näher, sagt:„Hier flieht mein Ist vorbei“. Einst war sie eingetunktins immer Gerne. II. Er lag, sie saß,und wie sie einmal stand,lag er im…

SARAH. IM SOMMER IST DIE ERDE LEICHT

  11.11.2000 Die Operation war schwer. Der Tumor wurde radikal herausgeschnitten. Tage lang habe ich geweint tief in die Nacht, die Sterblichkeit der allernächsten Freundin und Geliebten, die eigene Endlichkeit, stand mir vor Augen. Langsam verging der Hass gegen den…

Mysterienspiel

  Der zivilisierte Mensch gibt sich gerne den Anstrich von Naturverbundenheit. Er macht seine Wanderungen, ausgerüstet mit hochmodernem Material aus Kunststoffen verschiedenster Art, nicht vor Ort, dazu muss er nach Neuseeland oder Kanada fliegen. Nur dort kann man die Natur…

Tontöpfe

    Tontöpfe sperren der weitesten Prägung sich. Sie füllen Verwischungen fein- sinnig, stauen – Porenhelles – in Stein:   Glück Du, wie sie Ohren entwickeln, eng bei den Flächen, künstlich o wie zusammengesetzt!   Sind die Tontöpfe Freifrauen, misst…

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Leben und Natur gleich sein bin ich Flusswelle in der Welt weckt als Brust Bäume buntes Kleid kreist Wind in Zweigen neigst du dich als Ichluft bist schon weiß und allein so Nacht Verlauf zur Schlummer Stunde und Jack the…

5. Welttag der Poesie

  Am 21. März wird jedes Jahr der Welttag der Poesie gefeiert. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Die KUNO-Redaktion empfiehlt an diesem Tag daher Preziosen aus dem Bereich Hörbuch. A…

Der Herbst

  Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen, Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet, Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet, Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen. Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet…

Magie der Peripherie

  kommunikative Systeme schaffen Psychometrien der Unruhe setzen auf der Suche nach Linguokratie subversive Pausenzeichen in den Urstoff poetischer Versinnlichung & lassen Sterne in die Zisterne des Firmaments fallen… > die Versenkung in den Urzustand des Seins entrueckt das Denken…

o.t.

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Fensterrahmen

  Im Haus gegenüber dem kleinen Getränkemarkt steht der Mann wieder in den Fensterrahmen gelehnt. Er hat eine aufgerollte Badezimmermatte unter den aufgestützten Armen liegen und betrachtet die unter ihm liegende Szene zufrieden mit abgeklärter Neugier. Was bewegt sich unten…