Der Karthograph des Rheinlands

Heimat ist Vertrautheit. Ist ein mitgegebener oder aufgesuchter Bezugsraum. Etwas, das man sich vormacht oder etwas Vorgemachtes. Ein wie auch immer energetisches Zentrum für Exkursionen und Wiederkünfte, Fluchten und Bewahrungsbestrebungen. Heimat schafft Mentalität, sei es mittels Adaption oder mittels Abwehr. Sie ist eines der Basislager der eigenen Orientierungsversuche, eine ständig wiederkehrende Schablone für die Vergewisserungen des Ichs.

Ron Winkler

Bedeutend sind die Schriststeller, die sich stets neu erfinden und doch dieselben bleiben. Große Literatur ist mit Anstrengungen verbunden, sie fordert ihre Leser heraus und zwingt sie zu Auseinandersetzungen mit Themen, die diesen bislang fremd waren oder auf wenig Interesse stiessen. Wenn Literatur die Gegenwart abbilden will, jene komplexe, diversifizierte Zeit in der wir leben, muß sie Dinge wagen, welche die Lektüre zunächst nicht zwingend zu einem Vergnügen machen. A.J. Weigoni hat ein Werk geschaffen, das alle Gewißheiten zersetzt, mit diesem Roman nimmt er eine Autopsie der rheinischen Seele vor, seziert ein Panoptikum menschlicher Beziehungsformen und misst die geistige Temperatur der Gegenwart.

Mit der Heimat Ideologie zu machen, ist das Schlimmste überhaupt… Die Ideologie der Heimat ist ein Teil des Nazitums. Mit der Heimaterpressung: „Du hast kein Heimatgefühl“, setzen die einen unter Druck.

Peter Handke

Wer den Begriff „Heimat“ benutzt, zieht eine Grenze. Wie der Begriff Identität ist er von falschen Erwartungen bedroht. Lokalhelden definiert den geschmähten Begriff ´Heimatroman` neu. Das Rheinland erscheint als eine in die Jahre gekommene BRD. Unter praktischen Gesichtspunkten qualifizieren sich die Bewohner dieses ´Retrotopia` (Zygmunt Bauman) als Lebensverpasser, sie schämen sich kaum, rutschen aus einer Problemlage in die nächste und erweisen sich auf diskrete Weise als schamlos. Weigoni dekonstruiert das Rheinland mit geschärftem Sinn für die Vielschichtigkeit der trivialen, zeitlichen Erscheinungen und ergründet die universelle Dimension dieser Region. Bei aller Ruppigkeit ist ihm das liebende Einverständnis mit seinen Figuren wichtig. Wie lesen in diesem Werk einen stilistisch anspruchsvoll gestaltete Sprachzweifel und literarisch reflektierte Identitätsbefragung des Rheinländers amfürsich. Im Rheinland ist dieser Begriff seit der 1848er Märzrevolution romantisch aufgeladen und entstammt der spezifisch deutschen Kleinstaaterei, in der mit vereinten Kräften der Grossmacht Preussen mißtraut wurde.

Die Grundfrage des Rheinlands lautet: Rummel oder Revolte?

Jens Prüss

Covermotiv der Karnevalssingle „Man han isch ne dicke Kopp“. Photo: Anja Roth

Gegenwärtiges und Nostalgisches, Realismus und Zitat kreisen hier umeinander. Und so bewegt sich auch die Grammatik im Grenzbereich. Im Rheinland gibt man dem Leerlauf der Kommunikation freien Lauf – ins Nichts. Eine Freude, und doch auch eine Revolte der Verzweiflung angesichts der Absurdität der Existenz. Es ist eine entschieden eigenständige und zugleich eine unbändig widerspenstige Form der Literatur, sie zielt auf Spracherlebnis. In der Alkstadt treffen Scharfsinn und tiefste Melancholie aufeinander, hier existieren Nachdenklichkeit und krasser Nonsens friedlich nebeneinander. Im Geflecht von Korrespondenzen legt dieser Romancier Zusammenhänge frei, die immer genauere Umrisse Ortlosigkeit und Verortungsversuchen erkennen lassen. In seinem Roman Lokalhelden gibt es eine klar erkennbare Dramaturgie, allerdings keine lineare, sich an die Regeln eines gut gemachten Dramas haltende Dramaturgie, die den Gesetzen der rationalen Logik folgt. Man kann sie eher als Traumdramaturgie bezeichnen. Der Leser wird in eine Welt geworfen, welche die Folgen dessen was passiert ist, wenn es passiert ist tragen muß, ohne genau geschildert zu bekommen, was das urige des Rheinlands überhaupt ist. Veränderung vollzieht sich im Rheinland nur verträglich im vermeintlich Individuellen, was sich kurze Zeit später als gesamtgesellschaftlicher Wandel offenbart. Lokalhelden ist ein Psychogramm des Lebens in einem zu klein geratenen „Landeshauptdorf“.

Düsseldorf oder München oder Hamburg, lauter Provinzen.

Thomas Bernhard

Wir sehen auf diesem Postwertzeichen eine zusammengestellte Stadtansicht der Landeshauptstadt. Nur der Rhein fehlt, aber dieser Strom hat diesem Dorf an der Düssel auch nicht den Namen gegeben.

Der große Fehler zu Anfang der neunziger Jahre bestand darin, aus dem Bankrott des Kommunismus mechanisch auf das Verschwinden des Antikapitalismus zu schließen.

Marcel Gauchet

Dieser Romancier brennt ein sprachliches Feuerwerk ab. Weigoni ist ein Meister des langen, eleganten, eher ausschwingenden als ausschweifenden Satzes und so anschaulicher wie überraschender Metaphern und Sprachbilder. Er liebt das Detail, ohne es auszuwalzen und präsentiert dem Leser realitätsgesättigte Miniaturen. Es sind scheinbar trivialen Dinge, die er in den Blick nimmt, um sie dann in ihrer ganzen Dramatik zu entfalten. Dabei erweist sie sich als Meister der Beschreibung von Details, die sie anschließend puzzleartig zu einem Ganzen fügt. Nur einen Augenblick lang erscheinen Dinge bedeutungslos, im nächsten entwickeln sie sich zum bedeutsamen Motiv. Sein ästhetisches Verfahren verleiht dem Roman den Charakter von großer Sinnlichkeit, die an keiner Stelle gewollt oder aufdringlich wirkt. Seine Poetik ist eine des Möglichkeitssinns. Dieser Roman ist eine atemberaubende Fallstudie über das Kollabieren überkommener Weltanschauungen, er bietet ein dynamisches Geflecht von Erzählperspektiven, Fiktions- und Darstellungsebenen. In Form innerer Monologe und Erinnerungen entfaltet sich die Existenz- und Identitätsproblematik der Protagonisten. Der Generalbass all dieser Einzelgeschichten heißt seelische Not. Für den Autor der Lokalhelden hat die europäische Aufklärung den in ihr verborgenen, emanzipatorischen Vorrat aufgebraucht. Er erkundet, wie die Mechanismen der Ausgrenzung in Gewalt umschlagen können, ohne die Naivität der Wohlwollenden gutzuheissen. Aber er hegt leise Sympathien für die Rheinländer, entdeckt Widerstandspotential in der Unbedarftheit. Hier ist ein episch breites gesellschaftliches Panorama der verlängerten  „Dekade“ zwischen dem 9. November 1989 und dem 11. September 2001 zu lesen, in dem Lebensentwürfe, Sehnsüchte, politische Haltungen und ökonomische Strategien sich aufbauen, aufeinanderprallen und als schillernde Seifenblase zerplatzen.

…mit dem Wörtchen Däh (wir sagen sogar: Däh da!) Wo sind die Eifelkrimis all gut für, wenn die Affen keine einzig mal Däh! sagen! muß das von Düsseldorf ausgehn? auf geht’s Duden!

HEL

Wir dürfen nie vergessen, daß das, womit wir argumentieren, nicht unsere wirkliche Literatur ist, Literatur ist immer das, was sich dem konkreten Zugriff entzieht. Literatur hat den Deutschen nach dem 2. Weltkrieg den Mut geschenkt, hat der Stimme der Bürger ein Forum gegeben oder hat das, was als Bevölkerung gedacht war, neu formuliert. So wie das Theater, die bildenden Künste und die Musik versucht die Literatur, die Innenwelt des Menschen greifbar und spürbar zu machen – vor allem akzeptierbar. Wenn es die Literatur und die schönen Künste nicht gäbe, wären die Deutschen innerlich wahrscheinlich total verzweifelt und sehr einsam. Sie hätten keinen Kanal, um ihre Innenwelt sprechen zu lassen. Im Vergangenheitsutopia sind die Rheinländer von der heutigen Welt überfordert. Weigoni verbindet das Volkstümliche mit dem Abstrusen. Sein Roman steckt voller kurioser Charaktere, jeder von ihnen hat ganz eigene Defizite, die der Romancier mit viel Lust ausgestaltet. Weigoni verarbeite bereits in seinem ersten Roman Abgeschlossenes Sammelgebiet die Gesellschaft, die ihn umgeben, als wäre sie das Glossar ihrer Ära. So besehen ist sein zweiter Roman gleichfalls ein Epochenroman, auch wenn er lediglich das sogenannte ‚Scharnierjahrzent’ zwischen dem 9. November 1989 und dem 9. September 2001 umfaßt.

Groß ist die Freiheit in der Bundesrepublik, aber noch größer die Feigheit.

Marcel Reich-Ranicki

Schneider Wibbel, Photo: Sippel

In Lokalhelden gelingt es ihm, einen vielstimmigen Echoraum zwischen individueller und kollektiver Erinnerung aufzuspannen, der durch sublime Querverweise auf eigene und fremde Werke vervielfacht wird. Hinter den einzelnen Stimmen seiner Erzählfiguren gibt es noch eine tiefere Schicht. Die Musik dieses Romans vermittelt genau dieselbe Vielstimmigkeit aus geschwätzigen Oberstimmen und einem fast unhörbaren und trotzdem eigentümlich präsenten Basso continuo. Die Sprachmusik des Rheinlands ist polyphon. An einigen Stellen, die sich aus dem Zusammenspiel der Stimmen ergeben, erzeugt sie – selbstverständlich nur für einen Moment – einen hinreißenden Klang, der nach tonaler Harmonie klingt. Dieses autonome Kunstwerk arbeitet keiner thematischen Setzung in die Hände, sondern trägt seinen Grund in sich selbst. Im Rheinland erlebt man einen individuellen Prozess von Beheimatung. Heimat bietet hier nicht mehr den festen stabilen und natürlichen Rahmen zur Identitätsgestaltung des Menschen, sondern sie ist in ständiger Veränderung begriffen, die der Mensch selbst mit gestaltet. Dieser Romancier beschreibt mit liebevoller Ironie die die ganze Unerheblichkeit des sogenannten Lebens im Rheinland. Er kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und dabei ziemlich weit, ihm gelingt ein bestechend konzentriertes und dichtes Porträt einer im Lähmung verharrenden Gesellschaft.

 Die Welt ist zerbrochen, sie ist in eine Reihe von winzigen Teilen zersplittert, und es geht darum, das Puzzle wieder zusammenzusetzen.

Jacques Rivette 

Vincent van Gogh. „Still Life with Pottery, Bottles and a Box.“ Öl auf Leinwand, 31.5 cm x 41.8 cm Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation). Mittig im Bild: der Mostert, die bedeutenste Kulturleistung der Landeshauptstadt.

Was ist das Erlebte und was die Erinnerung, was ist authentisches Bild und was Konstrukt, was vermag Sprache davon wiederzugeben?

Bernhard Walcher

Literatur funktioniert wie der Rest der Welt: Sie ist rein, edel und unbestechlich – solange sich die Verfasser dies leisten können. Wenn man sie jedoch aushungert, wühlen die Autoren genauso tief im Müll wie jeder andere Penner auch. Ihre Erzählfantasie hilft, uralte Geschichten neu abzumischen. Alle Formen von Wirklichkeit, das Große und Ganze, das Historische und das Körperliche, werden so sehr als zweifellos angesehen, wie sie ohne einander als trivial oder absurd angesehen werden. Es sind die Verwerfungen der Gesellschaft, die sozialen Spaltungen und ökonomischen Paradoxien – und die Verknotungen, die sich daraus für die Psychen der Rheinländer ergeben. Geschichte ohne Menschen und Menschen ohne Geschichte. Wahrscheinlich kann man daher sagen: In einer Wirklichkeit zu leben ist ebenso unmöglich, diese Wirklichkeit zu beschreiben. Der rheinische Dialekt ist ein Sprechen, das die Gedanken der Figuren eher spürbar macht und zeigt, als sich an grobe Aussagen zu verlieren. Das Spiel mit der Sprache eröffnet diesem Romancier die Möglichkeit von Variationen und neuen Akzentsetzungen, wobei die Intensität des Erzählflusses sich gleich bleibt, als folgte das Reden einem alles absorbierenden, rasanten Bewusstseinsstrom. Diese subtilen und emphatischen Erkundungen des Rheinlands berichten von Begegnungen mit Landschaften und mit Menschen, sie verdichten solche Erfahrungen zu genauen Impressionen, die nun wiederum Zeugnis geben von heiterer Neugier, von großer Achtsamkeit und kluger Beobachtung.

Das Radschlagen der Kinder gilt als die älteste Tradition der Landeshauptstadt.

Radschläger-Skulptur vor der obergärigen Hausbrauerei „Uerige“. Photo: Alice Wiegand

Geschichte entsteht dort, wo die Unvollkommenheit der Erinnerung auf die Unzulänglichkeit der Dokumentation trifft.

Patrick Lagrange

Die Rheinländer existieren in dem Wissen, daß sie eines Tages aufhören zu sein. Und so versuchen sie, gegen die Zeit zu rebellieren. Wie Liebende fühlen sie sich zur unerreichbaren Vergangenheit hingezogen, zu imaginierten Erinnerungen, zur Nostalgie. Seit 1989 sind auch sie ein Abgeschlossenes Sammelgebiet und sehen sie die Umbrüche und die Unsicherheit vor sich. Gleichzeitig werden die herkömmlichen menschlichen Mittel untergraben, mit solchen Unwägbarkeiten und mit der Unvermeidbarkeit ihres Sterbens umzugehen. Die Zukünfte, die sie für wahrscheinlich halten, erfüllt sie mit Angst, das läßt sie hilflos zurück, macht uns wütend und anfällig für die gefährlichen Rufe von Scharlatanen, Fanatikerinnen und Xenophoben. Sie verlieren den Mut, und in unserer Niedergeschlagenheit werden wir gefährlich. Religion wird für politische Ziele zweckentfremdet, damit spirituell entleert, und die Idee einer einheitlichen Nationalität wird von der Tatsache wachsender Hybridität in Frage gestellt. Weigoni zeichnet ein düsteres Gegenbild zu den hellen Selbstentwürfen der alten Bundesrepublik. Er sucht stattdessen die dunklen Winkel auf, die Altstadt, die Betonwüsten. Dort findet er den Abgrund, der in die alte BRD weist – und am Abgrund sind die Rheinländer am Eindrucksvollsten. Seit der sogenannten Wende sind die Rheinländer keineswegs einem gesellschaftlichen Fatalismus und Determinismus unterworfen ist, sondern vielmehr selber dem Zwang einer vorauseilender Resignation.

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Kaiserpfalz, die Burgruine in Kaiserswerth am Rhein, Photo: Secular mind

Die erste Pflicht der Musensöhne

Ist, daß man sich an Bier gewöhne.

Wilhelm Busch

In diesem Roman stellt sich ein Gefühl von Gelassenheit ein, die die absurde Komik des Alltags sprachlich adäquat zu fassen sucht. Der Plot ist nicht alles. Bröckelnde Ideologien und untergehende Feindbilder verlangen nach differenzierteren Antworten. Die Vergangenheit läßt ihnen keine Ruhe, egal wie sehr man sie verschweigt, umdeutet, unterdrückt, oder vielleicht auch, weil die Vergangenheit aus den heimlichen Erinnerungen zu verschwinden droht. Das Coole und das Kaputte überlagern sich im Rheinland ebenso wie das Reale und das Fiktive. Dieser Landsstrich ist die perfekte Nachbildung einer unvollkommenen Welt, es ist jedoch zugleich ein verwunschener, geradezu furchterregender Ort. Hier kann die Revolte nur in den Karnaval münden. Das Leitmotiv ist die Mikroskopierung, der genaue Blick auf soziale Gefüge. Worte werden zu einer Geschichte und machen es möglich, sich auf sich selbst und zugleich auf die anderen zu beziehen. Dieser Romancier stellt die Künstlichkeit des Rheinlands Welt konsequent aus, macht dabei immer wieder bewusst, daß jede Geschichte etwas Gebautes ist, füllt sie zugleich aber derart geschickt mit Affekten, daß diese selbstreflexive Ebene die emotionale Wirkung des Romans niemals beeinträchtigt.

Es gelingt ihm den abgezirkelten Dorf– und Provinzraum bewusst ausmessen.

Jo Weiß

Die „längste Theke der Welt“, von Oberkassel aus gesehen. – Photo: Rainer Driesen

Was ist das Erlebte und was die Erinnerung, was ist authentisches Bild und was Konstrukt, was vermag Sprache davon wiederzugeben?

Was sich bei seinem lyrischen Gesamtwerk im Schuber andeutet, wird bei seiner Prosa zur Gewissheit, es ist ein wurzelartig wucherndes Netzwerk. Nicht nur ihr Inhalt ist ihm wichtig, sondern dazu die Form, die Ausstattung, die Typografie und das Papier. Dieser Romancier nimmt von der Ideologie des Verbrauchertums Abstand, es gibt für ihn nicht den geringsten Grund, Zugeständnisse an den Mainstream zu machen. Es ist eine schneidend intelligente wie bitter-ironische Reflexionsprosa. Weigoni verwendet das rationale Zeichensystem der Sprache ähnlich wie ein Komponist, dadurch sind Dinge schreib- und sagbar, von denen man vorher nicht dachte, daß es sie gibt. Großartige Bücher liest man nicht, um sie zu verstehen. Es geht nie um Verständnis. Die Bücher, die interessant sind, sind Bücher, die man auf den ersten Klick nicht versteht. Bücher, die dem Leser viel abverlangen. Bücher, die den Leser zwingen sich mit dem auseinanderzusetzen, was man nicht weiß. Bücher, die dem Leser etwas von außen Kommendes erfahren lassen. Die Fiktion des Rheinlands bildet die Erweiterung einer Welt, die so einheitlich und einfach wie gedacht nie war, was sich aber erst in ihrer Überlagerung mit anderen Versionen zeigt. Was sich in den Vignetten sacht andeutete, über Schicksale und Handlungsstränge die Weigoni in den Zombies ausgelegt und in Cyberspasz zusammengeführt hat, wird in seinen Romanen zu Gewißheit, im Rheinland entstand ein Lebenswerk, das im glattgeföhnten Literatur-Betrieb wie ein Solitär funkelt.

 

 

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Lokalhelden, Roman von A. J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2018 – Die limitierte und handsignierte Ausgabe des Buches als Hardcover ist nur noch im Schuber erhältlich.

Coverphoto: Jo Lurk

Weiterführend →

Lesenswert das Nachwort von Peter Meilchen sowie eine bundesdeutsche Sondierung von Enrik Lauer. Ein Lektoratsgutachten von Holger Benkel und ein Blick in das Pre-Master von Betty Davis. Die Brauereifachfrau Martina Haimerl liefert Hintergrundmaterial. Ein Kollegengespräch mit Ulrich Bergmann, bei dem Weigoni sein Recherchematerial ausbreitet. Constanze Schmidt über die Ethnographie des Rheinlands. René Desor mit einer Außensicht auf die Bonner Republik. Jo Weiß über den Nachschlüsselroman. Margaretha Schnarhelt über die kulturelle Polyphonie des Rheinlands. Karl Feldkamp liest einen Heimatroman der tiefsinnigeren Art. Walther Stonet lotet Altbierperspektiven aus. Conny Nordhoff erkundet die Kartografie. Zuletzt, ein  Rezensionsessay von Denis Ullrich.

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