Literaturzeitschrift • Revisited • POET • Das Dutzend ist voll

 

Chronisch

Seit 1987 hat der Postbote etliche hundert artige und artenreiche ∙ belanglose und bombastische ∙ coole und chaotische ∙ dicke und dünne ∙ elegante und eklektizistische ∙ fade und frische ∙ gleiche und gegensätzliche ∙ hermetische und hermeneutische ∙ ideenreiche und ideologische ∙ jecke und junge ∙ kämpferische und konventionelle ∙ langweilige und lustvolle ∙ marginale und markante ∙ naive und neologische ∙ obligate und obsolete ∙ pandemische und panoramatische ∙ quickleben­dige und quälende ∙ reizvolle und regressive ∙ sardonische und simple ∙ transitorische und transfi­nite ∙ unikale und universale ∙ verkorkste und vielförmige ∙ winzige und witzige ∙ zyklopische und zynische Lite­raturzeitschriften aus dem deutschen Sprachraum – und gelegentlich (deutlich) darüber hinaus (den weitesten Weg zurückzulegen hatte 1999 Tattle Tale, die in Manila herausgegebene Zeitschrift, in der damals mein Essay to know mail art is to do mail art erschien) – ins Haus gebracht, und dennoch habe ich zu jeder Zeit, wie heute, das Ge­fühl gehabt – hilfreichen Bestandsaufnahmen von Caroline Hartge, Hadayatullah Hübsch und Biby Wintjes zum Trotz –, nur in einem ziemlich kleinen Teil der großen Welt der Zeitschriftenwelt bewandert zu sein. Es ist ein chronisches Kommen und Gehen in der quicklebendigen und vielgestaltigen Welt der Lite­raturzeitschriften zu beobachten; dabei kommen manche Magazine nicht über die erste Ausgabe hinaus, während andere bereits im 58. Jahrgang (bzw. seit 1890!) erscheinen.

Beispielsweise Matrix

In diesen Tagen und Wochen bereite ich im Auftrag der im Ludwigsburger Pop Verlag erscheinenden Literaturzeitschrift Matrix eine Themenausgabe vor, die sich dem Werk Friederike Mayröckers widmet, das über die Eigenschaft verfügt, Bilder, Ideen, Menschen, Wörter gleichsam endlos miteinander zu verbinden. Die für die Veröffentlichung im Mai 2012 vorgesehene 28. Ausgabe von Matrix ist zugleich Hommage an eine große Schriftstellerin und Werkschau aktuellen zeitgenössischen Schreibens im deutschen Sprachraum (und gelegentlich darüber hinaus), angereichert mit Bildern von Künstlern wie Vroni Schwegler, Ulrich Tarlatt oder Liesl Ujvary, die seit vielen Jahren mit Friederike Mayröcker zusammenarbeiten. 77 Beiträger von Ilse Aichinger über Hans Bender, Crauss., Michael Donhauser, Ulrike Draesner, Elke, Erb, Christel Fallenstein, Ingrid Fichtner, Johannes CS Frank, Zsuzsanna Gahse, Andrea Grill, Karl-Friedrich Hacker (dessen vierbeiniges m hier abgebildet ist), Bodo Hell, Ilse Kilic, Axel Kutsch, Michael Lentz, Marion Poschmann, Ilma Rakusa, Sophie Reyer, Mikael und Nikolai Vogel, A. J. Weigoni oder Fritz Widhalm, scharen sich mit Wort und Bild um die neuen Gedichte von Friederike Mayröcker, zeigen, mit Aufzeichnung, Brief, Buchvorstellung, Essay, Gedicht, Gespräch, Notiz usw. die vitale Vielfalt deutschsprachiger Literatur.

Momentaufnahme

Matrix 28 ist eine Momentaufnahme, wie sie jede Literaturzeitschrift, egal an welchem Ort und zu welcher Zeit, darstellt. Ich lese Literaturzeitschriften auf ähnliche Art und Weise, wie ich von Stand zu Stand einer Buchmesse flaniere (wenn ich das denn täte …): in erster Linie auf der Suche nach Texten von Autoren, von denen ich noch keine Bücher kenne, was ich nach Lektüre der Zeitschrift umgehend zu ändern wünsche. Insofern hat jede einzelne gut und kenntnisreich edierte Literaturzeitschrift den guten Sinn, Teaser und Hinweisgeber zugleich zu sein – und manche Ausgaben sind so stark gemacht, in dem die einzelnen Texte beim Lesen zu einem – beziehungsvollen – Text zusammenwachsen, daß ich sie, genauso wie ein Buch, von der ersten bis zur letzten Seite lese.

Akzente · Matrix · Zwischen den Zeilen

Ich benenne, exemplarisch für sicherlich weiterhin 200 und mehr Literaturzeitschriften, die in diesen Zeiten im deutschen Sprachraum kursieren und auf je spezifische Art und Weise einladen, mehr oder weniger regelmäßig gelesen zu werden (von den Magazinen, die das Erscheinen womöglich zwischenzeitlich eingestellt haben, wartet die sicherlich weiterhin lieferbare Backlist): Akzente · außer.dem · Babel · BA­WüLON · Bella triste · Belletristik · Decision · Dichtungsring · edit · entwürfe · Federwelt · Freibord · Das Gedicht · die horen · intendenzen · Konzepte · Krachkultur · Kritische Ausgabe · lauter niemand · Lichtungen · Macondo · manuskripte · Matrix · Der Mongole wartet · Neue Rundschau · orte · Ort der Augen · Ostragehege · Perspektive · poet · Quarber Merkur · randnummer · Schreibheft · Signum · Sinn und Form · sprachgebunden · ]trash[pool · Triëdere · [um]laut · Volltext · Wespennest · Wohnzimmer · wortwerk · Zeichen & Wunder · Zwischen den Zeilen

poet

Welche Literaturzeitschrift/en also regelmäßig lesen? Die Frage ist sowohl müßig als auch nicht zu beantworten. Als Bücherwurm haben die Bücher zwar absoluten Vorrang vor allem anderen zu Lesenden (Zeitungen und Zeitschriften, deren Abos schon vor Jahrzehnten gekündigt wurden, werden, nur sehr, sehr sporadisch zur Kenntnis genommen – um nicht zu sagen: nie), aber Literaturzeitschriften, die ich in den 1990er Jahren geradezu verschlungen habe, von denen ich nie genug kriegen konnte, gehören weiterhin zum Leserepertoire, wenn auch längst nicht mehr so intensiv wie bis 1999. Die von Andreas Heidtmann herausgegebene Literaturzeitschrift poet, die mir bei der Lektüre tatsächlich das Gefühl vermittelt, in einem Buch zu lesen, hat sich für mich in letzter Zeit, gleichsam als prima inter pares, als das Magazin entpuppt, von dem ich keine Ausgabe missen möchte.

Spektrum

Ich nehme die Herausgabe der 11. Ausgabe der Literaturzeitschrift poet zum Anlaß, mir die in der Sammlung noch fehlenden poet-Ausgaben 1, 2 und 3 zu besorgen und damit alle Ausgaben, die bislang erschienen sind, zur Verfügung zu haben. Eine lange Nacht der Po­eten verschafft mir Einsicht in das, was Andreas Heidtmann seit 2006 in nunmehr 12 Aus­gaben, die kontinuierlich auf einen Umfang von 330 Seiten in der 12. Ausgabe angewachsen und in denen mehr und mehr Ge­dichte (auch über den deutschen Sprachraum hinaus), Kom­mentare zu Gedichten, Erzählungen, Gespräche und Reportagen zu lesen sowie Bil­der zu be­trachten sind, versammelt hat: Augenfällig ist die editorische Absicht, die Welt der Poe­ten als Ganzes in den Blick zu nehmen, sich nicht auf jung oder alt, angesagt oder unerkannt, berühmt oder berüchtigt zu spezialisieren, sondern vielen und bemerkenswert unterschiedlichen Stimmen und Tonlagen einen Platz einzuräumen.

Einblicke

Auf diese Weise gewährt poet im (durch Illustrationen von Miriam Zedelius bereicherten) kakophonen Konzert der Gedichte, Gedichtkommentar, Erzählungen, Gespräch, Reportagen und einen exempla­risch-repräsentativen Einblick in die Literaturgeschichte der Gegenwart, die im halbjährlichen Turnus exemplarisch Einblicke in das Schaffen arrivierter und talentierter Autorinnen und Auto­ren im deutschen Sprachraum (und gelegentlich darüber hinaus) verschaffen. In poet 9 lese ich Ludwig Fels’ Gedicht Erde essen // Diese bittere Erde diese schwarze /steinige bittere Erde. Die Armut küßte die Steine. / Nachts wenn die Tiere schliefen träumten / die Menschen Schnee auf den Lippen von ihrem Blut. / Diese rauhen Gesichter der Wolken schwarz / von den schwelenden Sommern wo / majestätische Vögel im Müll verbrannten. / Zum ersten Mal Sehnsucht / mich zu streicheln blind / vom Himmel der Wunsch / nach dem Kuß eines Tiers das / Erde aß.

poet nr. 12

Im März 2012 ist die 12. poet-Ausgabe mit vielen neuen Gedichten und Geschichten, Gesprächen über Literatur und Musik und einer Auswahl neuer mexikanischer Lyrik erschienen. Heidtmanns poet ist endgültig zum Buch ausgewachsen: 330 Seiten fordern mich ausdrücklich auf, unmittelbar gelesen zu werden. Andreas Altmann, der im Gespräch mit Andreas Heidtmann fordert, Gedichte müßten in den Alltag (ich sehe sie dort, immer schon und weiterhin – trotzdem: recht hat er, Gedichte müssen in den Alltag), Kerstin Hensel, Jürgen Nendza, Bertram Reinecke (Geröll der geschichte, die dichterstimme), Linus Westheuser, Ron Winkler (schreibe ich, erzeuge ich Unterholz / gegen die Wirklichkeit) legen Gedichte vor, die mir Vers für Vers die Vergewisserung einflüstern, daß ich mich mit der Lektüre origineller literarischer Texte niemals überfressen kann, also mache ich, immer schon Gourmet und Gourmand – und in der Gewißheit, daß Literatur fettfrei ist und die Kalorien von der Art, daß sie dem Geist nichts als guttun, einfach weiter. Wer will denn schon ›vernünftig‹ sein? Ach, wer weiß, vielleicht bin ich als übermäßig Lesender geradezu ›vernünftig‹: Wie meint Andreas Altmann: Gedichte müssen in den Alltag. Ich plädiere, what a political correctness, fürs Ganztagslesen. Bild, Erzählung, Gedicht, Gespräch: poet ist eine sehr wohl feine, wohlfeile Literaturzeitschrift.

Freilassen

Ein Gedicht muß ich freilassen, wenn ich es geschrieben habe, sagt Jan Kuhlbrodt im Gespräch mit Asmus Trautsch. Jeden anderen literarischen Text naturgemäß ebenso. Andreas Heidtmann hat mit poet nr. 12 eine weitere Sammlung literarischer Texte von unterschiedlichstem Naturell und Temperament freigelassen, die die Leser, gegen ein kleines Entgelt von weniger als 10 Euro, nach Herzenslust nun einfangen dürfen …

Das Dutzend ist voll · poet 2006 – 2012

Andreas Heidtmann (Hg.), poet[mag]. Das Magazin des Poetenladens, 1. Aus­gabe, Lyrik · Prosa · Gegenlesen, u.a. Gedichte von Elke Erb, Mara Genschel, Ulrike Almut Sandig, André Schinkel, Prosa von Adolf Endler, Constantin Göttfert, Sabine Scho, Gegenlesen von Lutz Hesse, Christiane Geldmacher, Dorothea Gilde, Vor­wort des Herausgebers, 174 Seiten, Broschur, Poetenla­den, Leip­zig 2006.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet[mag]. Das Magazin des Poetenladens, 2. Aus­gabe, Lyrik · Prosa · Gespräche, u.a. Gedichte von Thomas Böhme, Jean Krier, Norbert Lange, Undine Materni, Nathalie Schmid, Prosa von Stefanie Golisch, Tania Kummer, Bettina Schmitz, Gespräche mit Katharina Bendixen, Dorothea Gilde, Tom Meilhammer, Vor­wort des Herausgebers, 192 Seiten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leip­zig 2006.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet[mag]. Das Magazin des Poetenladens, 3. Aus­gabe, Lyrik · Prosa · Gespräche, u.a. Gedichte von Andrea Heuser, Friederike Mayröcker, Christian Saalberg, Prosa von Mirko Bonné, Martina Hefter, Hans-Ulrich Treichel, Gespräche mit Andreas Heidtmann, Margitt Lehbert, Katrin Marie Merten, Vor­wort des Herausgebers, 192 Seiten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leip­zig 2007.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Das Magazin des Poetenladens, 4. Aus­gabe, mit Gedichten von Manfred Enzensperger, Henning Heske, Ste­fan Heuer, Chris­toph Leisten, Walle Sayer u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 176 Seiten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leip­zig 2008.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Das Magazin des Poetenladens, 5. Aus­gabe, mit Gedichten von Andreas Altmann, Dominik Dombrowski, Sylvia Geist, Synke Köhler, Swantje Lichtenstein u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 192 Seiten, Klappenbroschur, Poe­tenladen, Leipzig 2008.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Das Magazin des Poetenladens, 6. Aus­gabe, mit Gedichten von Markus Breidenich, Michael Buselmeier, Sa­bina Lorenz, Thien Tran u.a., Gespräche mit Rainer Kunze, Friede­rike Mayrö­cker, Dagmar Nick u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 208 Seiten, Klappenbroschur, Poeten­laden, Leipzig 2009.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 7. Aus­gabe, mit Ge­dichten von Karin Fellner, Stefan Heuer, Vesna Lubina, Jan Volker Röhnert, Isabella Vogel u.a., Gespräche mit Ursula Krechel, Kathrin Schmidt, Chris­toph Wil­helm Aigner, Robert Schindel, Nora Bossong und Adam Thorpe u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 226 Seiten, Klappenbroschur, Poetenladen, Leipzig 2009.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 8. Aus­gabe, Re­daktion Prosa: Katharina Ben­dixen, Dossier russische Lyrik: Alexander Nitzberg, Redaktion Gespräche: Walter Fa­bian Schmid, Gedichte von Konstantin Ames, Hans Bender, Mara Genschel u.a., Geschichten von Andreas Heuser, Hanna Lemke, Monika Radl u.a., Gespräche mit Maria Cecilia Barbetta, Jan Faktor, Ilja Tro­janow u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 255 Sei­ten, Klappenbroschur, Poetenladen, Leipzig 2010.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 9. Aus­gabe, Re­daktion Prosa: Katharina Ben­dixen, Dossier niederländische Lyrik: Jür­gen Nendza, Redaktion Gespräche: Walter Fa­bian Schmid, von Andreas Heidtmann aus­gewählte Ge­dichte von Andreas Altmann, Thomas Böhme, Tobias Falberg, Ludwig Fels, Eberhard Häfner, Jan Kuhlbrodt, Norbert Lange, Sünje Lewejohann, Marie T. Martin, Stefan Monhardt, Jinn Pogy, Arne Rautenberg, Tom Schulz, Lutz Steinbrück, Mathias Traxler und Julia Trompeter, Vor­wort des Herausgebers, 270 Sei­ten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leipzig 2010.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 10. Ausgabe, Re­daktion Prosa: Katharina Ben­dixen, Dossier englische Lyrik: Hans Thill, Redaktion Gespräche: Walter Fa­bian Schmid, von Andreas Heidtmann aus­gewählte Ge­dichte von Ruth Johanna Benrath, Hadayatullah Hübsch, Fitzgerald Kusz, Ulrike Almut Sandig, Thien Tran u.a., Vor­wort des Herausgebers, 263 Sei­ten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leipzig 2011.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 11. Ausgabe: Gedichte · Gedichtkommentare · Prosa · Gespräche · Reportagen · Illustrationen, mit Ge­dichten und Geschichten von Henning Ahrens, Katharina Bendixen, Max Czollek, Manfred Enzensperger, Carola Gruber, Felix Philipp Ingold, Franz Hodjak, Ulrich Koch, Uwe Kolbe, Thilo Krause, Augusta Laar, Christian Schloyer, Volker Sielaff, Jan Snela, Michael Speier u.v.a., Vor­wort des Herausgebers, 297 Sei­ten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leipzig 2011.

Andreas Heidtmann (Hg.), poet. Literaturmagazin, 12. Ausgabe: Gedichte · Gedichte aus Mexiko · Prosa · Gespräche · Reportagen · Illustrationen, mit Ge­dichten und Geschichten von Andreas Altmann, Kathrin Bach, Markus Breidenich, Kenah Cusanit, Luke Davies, Karin Fellner, Franzobel, Michael Heissenberger, Kerstin Hensel, Jürgen Nendza, Sina Ness, Bertram Reinecke, Tom Schulz, Doris Wirth, Jens Wonneberger u.v.a., neue mexikanische Gedichte von Luis Felipe Fabre, Carla Faesler, Maricela Guerrero, Julián Herbert, Eduardo Padilla und Minerva Reynosa (Auswahl: Rike Bolte), Vor­wort des Herausgebers, 330 Sei­ten, Klappenbroschur, Poetenla­den, Leipzig 2012.

Weiterführend Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses  post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale ProjektWortspielhallezusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph PordzikFriederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.