Metarealist

Alexej Parschtschikow, Photo, privat

 

Nur 54 Jahre alt, starb 2009 der russische Lyriker Alexej Parschtschikow. Die letzten zehn Jahre seines Lebens lebte er in Köln. Er gilt als einer der wichtigsten russischen Lyriker seiner Generation und war ein bedeutender Vertreter der ›Metarealisten‹, der  in den 1980er Jahren entstandenen einflussreichen Strömung russischer Dichtung. Das Werk Alexej Parschtschikows wurde 2011 durch den deutschen Lyriker und Übersetzer Hendrik Jackson in dem Band Erdöl (der bei kookbooks in Berlin erschien) zugänglich gemacht. Nun stellt Hendrik Jackson im Gespräch mit Guy Helminger mit Lesungen in russischer und deutscher Sprache sowie in Originaltönen Alexej Parschtschikows beeindruckendes Werk vor. Im Nachwort des Bandes charakterisiert er es folgendermaßen:

Parschtschikows Dichtung berauscht den Leser zunächst durch Opulenz und eine Fülle von Bezügen und Vergleichen, die allerdings nicht einem ‚surrealen’, frei assoziierenden Bewusstseinsstrom entspringt, sondern eher einer ‚erdverbundenen’, philosophischen Meditation. Seine Dichtung entfaltet eine Art expressiv-philosophisches, spätmittelalterlich überbordendes Bild- und Gedankenpanorama.

Die Veranstaltung verdankt sich einer Anregung Michail Schischkins im Literarischen Salon.

Literaturhaus Köln, Schönhauser Str. 8, Heute ab 20.00 Uhr

 

 

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur

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Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses  post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik, sowie einen Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale ProjektWortspielhallezusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph PordzikFriederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.