Bildnisse · Revisited

 

Seit etwa einem Jahrzehnt arbeite ich an der Schnittstelle zwischen Literatur, bildender und akustischer Kunst. Ungefähr über die Länge dieses Zeitraums betreibe ich poetische Studien über Kommunikationsmaschinen.

Photo: Silke Helmerdig

In der Auseinandersetzung mit meinen Stoffen, sei es in der Prosa oder beim Hörspiel stehe ich immer wieder vor dem gleichen Problem: wie lasse ich bei meinen Lesern / Hörern Bilder im Kopf entstehen, die die Bilder meiner Leser und Hörer sind?

Weitere Fragestellungen sind:

Die Wirklichkeit eines gespeicherten Bildes ist seine fast universelle Einsetzbarkeit, die Tatsache, dass es uns einfach zur Verfügung steht und ungeachtet seiner einstigen Bedeutung immer wieder neu erscheinen kann. Lassen sich Original und Wirklichkeit in der Welt der Medien noch unterscheiden, oder ist die Authentizität des Produzenten die Wirklichkeit?

Wie behaupten wir uns vor den allgegenwärtigen Bildern?

Können wir überhaupt ohne Bilder noch Vorstellungskraft entwickeln?

Muss die Realität zur Kunst werden, um eine künstliche Realität zu schaffen?

Gibt es noch unverbrauchte Sprach-Bilder?

In der Sammlung »Bildnisse« finden sich Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, oder als Reaktion auf die Arbeit von bildenden Künstlern entstanden sind.

Aus Bildern wurden Sprachbilder.

 

 

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Weiterführung →

Das Projekt Bildnisse wurde auf dem Portal vordenker.de vorgestellt. Überformt fanden die Bildbeschreibungen ihren Eingang in das Projekt Wortspielhalle. Die Sprechpartitur wurde mit dem lime_lab ausgezeichnet. Einen Artikel zum Konzept von Sophie Reyer und A.J. Weigoni lesen Sie hier. Vertiefend zur Lektüre empfohlen sei auch das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Reyer und Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Eine höherwertige Konfiguration entdeckt Constanze Schmidt in dieser Collaboration. Holger Benkel lauscht Zikaden und Hähern nach. Ein weiterer Blick beleuchtet die Inventionen von Peter Meilchen. Ein Essay fasst dieses transmediale Projekt zusammen. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht Sophie Reyer der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. Eine Würdigung des Lebenswerks von Peter Meilchen findet sich hier. Alle LiteraturClips dieses Projekts können hier abgerufen werden. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.

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