by Oskar Loerke • • Kommentare deaktiviert für Der Goethe des westöstlichen Divans
Als das Schicksal es wollte, mußte Mahomet, der Prophet, fliehen, und von dem Jahre seiner Hegire aus Mekka nach Medina begannen die Völker, die ihm anhingen, ihre Zeit zu zählen. Der Erinnerung an diese Flucht entnimmt Goethe, als er…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Twitteratur – die Kunst der Verkürzung
Der Traum des Kritikers ist es, eine Kunst durch ihre Technik zu definieren. (Roland Barthes) Am 21. März 2006 verschickte Jack Dorsey den erste „Tweet“ mit dem Inhalt „just setting up my twttr.“. Dies erinnert die KUNO-Redaktion an das erste…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Der Tausendsassa aus Temeswar
Traian Pop Traian, der seit 1990 in Deutschland lebt, war in der literarischen Szene Rumäniens kein Unbekannter, gehörte Anfang der achtziger Jahre zu jener Generation junger Lyriker, die von der rumänischen Literaturkritik in Anlehnung an die Beat Generation in den…
Ein dichter Herbstnebel verhüllte noch in der Frühe die weiten Räume des fürstlichen Schloßhofes, als man schon mehr oder weniger durch den sich lichtenden Schleier die ganze Jägerei zu Pferde und zu Fuß durcheinander bewegt sah. Die eiligen Beschäftigungen der…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Ein novellistisches Jahr
Die Novelle ist die Schwester des Dramas. Theodor Storm Im Jahr 2022 widmet sich KUNO ausführlich der literarischen Kunstform Novelle. Der Begriff kommt von dem italienischen Wort novella, was „kleine Neuigkeit“ bedeutet. Die Gattung lebt von der Schilderung der Realität…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für rettungsversuche der literatur im digitalen raum
Woher kommt eigentlich die Poesie? Entsteht sie diesseitig im Kopf des Dichters und als Ergebnis seiner Arbeit oder erwählt sie sich den Dichter zum Medium ihrer Materialisierung? paraphrasiert a.j. weigoni in einem brief. wenn es gut geht, geschieht beides. als…
by Peter Ettl • • Kommentare deaktiviert für Wo Gelb auch mal gut ist …
Ich seh schon wieder gelb – oje. Entweder ist es der Postbote, der zu spät kommt, die angeblich falsch adressierte Büchersendung zurückbringt, oder es sind Goethe, Schiller und sonstige Vertreter aus der literarischen Untotenwelt, die Reclam – welch eine…
by Jutta Dornheim • • Kommentare deaktiviert für Die Nacht ∙ die Atmosphären ∙ die Texte
Von Wörtern, die glücklich oder traurig machen können Die Nacht hat aufgehört zu kichern. Sie schläft in ihren Stiefeln. Und ein verdatterter Mond schaut zu. Welch ein Bild! Ich finde es 2009 in Dietmar Daths Roman Sämmtliche Gedichte. Auf…
by Laurence Sterne • • Kommentare deaktiviert für The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman
In diesem Sinne mach ich aufmerksam auf einen Mann, der die große Epoche reinerer Menschenkenntnis, edler Duldung, zarter Liebe in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zuerst angeregt und verbreitet hat. An diesen Mann, dem ich so viel verdanke, werd…
Um Prosa zu schreiben, muß man etwas zu sagen haben; wer aber nichts zu sagen hat, der kann doch Verse und Reime machen, wo denn ein Wort das andere giebt und zuletzt etwas herauskommt, das zwar nichts ist aber…
Ein Monostichon (von griech. μόνος, monos „eins“ und στίχος, stichos „Zeile“; deutsch auch Einzeiler) ist ein Gedicht, das aus einer einzigen Zeile besteht. Ein bekanntes Beispiel aus der deutschsprachigen Literatur ist Goethes Monostichon: Blumen reicht die Natur, es windet…
by Hugo von Hofmannsthal • • Kommentare deaktiviert für Goethes »West-Östlicher Divan«
Das Vortreffliche ist unergründlich, man mag damit anfangen, was man will. Goethe Dieses Buch ist völlig Geist; es ist ein Vorwalten darin dessen, was Goethe das »obere Leitende« genannt hat, und so ist etwas entgegen, daß es nicht ins Breite…
by Walter Benjamin • • Kommentare deaktiviert für Wider ein Meisterwerk
Gäbe es einen deutschen Konservativismus, der auf sich hält, in diesem Buche müßte er seine magna charta erblicken. Seit achtzig Jahren gibt es keinen mehr. Und so sind wir vermutlich der Wahrheit nicht fern mit der Annahme, daß Kommerell…
by Walter Benjamin • • Kommentare deaktiviert für Faust im Musterkoffer
Es existiert eine Art Muckertum im Goethekultus, das nicht von Produzierenden, sondern von wirklichen Philistern, vulgo Laien, betrieben wird. Jedes Gespräch wird durch den geweihten Namen beherrscht, jede neue Publikation über Goethe beklatscht – er selbst aber nicht mehr gelesen,…
Indem wir die Verzeichnisse sämtlicher Gedichte, wie solche den Bänden regelmäßig vorgedruckt sind, am Eingänge betrachten, so finden wir die Oden und Elegieen des ersten Bandes, imgleichen die Oden und Lieder der drei folgenden, nicht weniger die übrigen kleineren…
Da hatt ich einen Kerl zu Gast, Er war mir eben nicht zur Last, Ich hatt so mein gewöhnlich Essen. Hat sich der Mensch pump satt gefressen Zum Nachtisch was ich gespeichert hatt! Und kaum ist mir der Kerl…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Eine kleine Geschichte der deutschsprachigen Lyrik
Vorbemerkung der Redaktion: Die Lyrik ist eine der frühen literarischen Formen. Wenn auch die frühesten überlieferten lyrischen Texte nicht als Gedichte im heutigen Sinne verstanden wurden – das Vorkommen von Reim bzw. Alliteration, einer Metrik oder eines sprachlichen Rhythmus genügt,…
Ueber allen Gipfeln Ist Ruh‘, In allen Wipfeln Spürest Du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur! Balde Ruhest du auch. „Über allen Gipfeln“ schrieb Goethe wahrscheinlich am Abend des 6.…
by Jean Paul • • Kommentare deaktiviert für Über die Poesie
Nein, das ist zu arg! Erst Sauerkraut und dann 15 Seiten aus Jean Paul. Das halte aus, wer will! Goethe über Jean Paul Göthens Karakter ist fürchterlich: das Genie ohne Tugend muß dahin kommen. Jean Paul über Goethe Man kann…
„Mir ist ein neuer Ausdruck eingefallen, der das Verhältnis nicht übel bezeichnet. Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke. Und da sind die Nibelungen klassisch wie der Homer, denn beide sind gesund und tüchtig. Das…