Landpresse

Das Haus am Abhang.
In Büchern Scheine versteckt.
Geheime Zeichen.
JENS HAGEN

 

Seit man in Zusammenarbeit mit Axel Kutsch als Herausgeber Gedichtbücher in der Landpresse Weilerswist (Rheinland) publiziert, ist im Laufe der 1990er Jahre ein Verlag gewachsen, dessen poetisches Programm sich auch nach 2000 vor keinem lyrischen Verlagsprogramm verstecken muß – im Gegenteil. Neben so profilierten, originellen Dichtern wie Volker Demuth mit Bits and Bones (2001), Peter Engel, Pierre Garnier, Uwe-Michael Gutzschhahn, Jens Hagen mit Haiku Kriminale (1997), Hans-Jürgen Heise mit Die Sprache des Windes (1998), Axel Kutsch, Jürgen Nendza u.a. mit und am Satzende das Weiß (1999; 2004 bei Rimbaud neu aufgelegt), Chaim Noll mit Die Wüste lächelt (2001), Amir Shaheen, Michael Wildenhain mit Die Zeit als Wolf (1995), Fritz Werf u.a., ragen die von Axel Kutsch herausgegebenen Lyrikanthologien aus der Bücherschar heraus. Wegen der möglichst alle Lyriknischen berücksichtigenden Auswahl, des großzügigen Umfangs, der historischen und poetologischen Komponente sowie der Themen- bzw. Formvorgabe gehören diese Lyriksammlungen für mich zum Besten, was hierzulande an lyrischen Sammelbänden ediert wird. Seit 1999 erschienen: Der parodierte Goethe (1999), Unterwegs ins Offene (2000), Blitzlicht (2001), Städte. Verse (2002), Zeit. Wort (2003) sowie Spurensicherung. Justiz- und Kriminalgedichte (2005). Der Verlag Landpresse ist mit diesen auch äußerlich attraktiven Druckerzeugnissen nicht wegzudenken aus den ineinander verzweigten Lyrikbäumen im deutschsprachigen Poesiewald.

 

 

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Weiterführend Ein Essay über den Lyrikvermittler Theo Breuer.

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen der Kultur

Poesie zählt für KUNO zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugt der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung. Um den Widerstand gegen die gepolsterte Gegenwartslyrik ein wenig anzufachen schickte Wolfgang Schlott dieses  post-dadaistische Manifest. Warum Lyrik wieder in die Zeitungen gehört begründete Walther Stonet, diese Forderung hat nichts an Aktualität verloren. Lesen Sie auch Maximilian Zanders Essay über Lyrik und ein Rückblick auf den Lyrik-Katalog Bundesrepublik. KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben. Lesen Sie ein Porträt über die interdisziplinäre Tätigkeit von Angelika Janz, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier, ein Essay fasst das transmediale ProjektWortspielhallezusammen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über André Schinkel, Ralph PordzikFriederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Peter Engstler, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, und A.J. Weigoni. Lesenswert auch die Gratulation von Axel Kutsch durch Markus Peters zum 75. Geburtstag. Nicht zu vergessen eine Empfehlung der kristallklaren Lyrik von Ines Hagemeyer. Diese Betrachtungen versammeln sich in der Tradition von V.O. Stomps, dem Klassiker des Andersseins, dem Bottroper Literaturrocker „Biby“ Wintjes und Hadayatullah Hübsch, dem Urvater des Social-Beat, im KUNO-Online-Archiv. Wir empfehlen für Neulinge als Einstieg in das weite Feld der nonkonformistischen Literatur diesem Hinweis zu folgen.