by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für WALD
abseits des weges nur beginnt das reich der geister wer noch was werden will der warte am waldrand nicht im lichten garten steig ich aus dem hain hinab ins labyrinth erwachter nacht laß alle kleider hinter mir trag meine knochen…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DIE INSEKTENFRAUEN
ich stehe im licht des mondes vor einer verlassen wirkenden häuserfront, über deren zerbröckelnde mauern wein wächst, und versuche, zu erkunden, ob dort nicht doch noch jemand wohnt. da entsteigen fünf winzige weißhäutige nackte frauen mit insektenleibern einem geflochtenen…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DIE FRAU MIT DEM PURPURTUCH
ich sitze einsam an einer felswand im grellen sonnenlicht inmitten eines verwilderten apfelhains und bin vom purpurrot der früchte umgeben, aus deren geplatzten schalen, die wie wunden aufreißen, ohne daß ich sie berührt hätte, unablässig saft tropft. und während…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DIE REPARATURWERKSTATT
ich laufe durch eine straße mit vielen geschäften. plötzlich entdecke ich am eingang eines schusterladens auf einem schild die aufschrift: »Repariere Gedichte. Nagle die Reime. Öle die Bilder. Löte die Verse. Garantiert wie im Tanz kopuliert.« ich schaue durchs…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SONNE UND EIS
ich sehe die sonne allein und nackt mit ausgebreiteten armen und einem schemenhaft verschwommenen bleichen gesicht neben mir unter bäumen liegen. indem sie langsam verglimmend in meinen augen erlischt, weht blütenstaub auf mich herab, den insekten bestäuben, wodurch er…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für IM MOOR
ich taste mich durch die aufsteigenden nebel eines moorwaldes und finde kein entkommen mehr aus dem labyrinth der bäume und sträucher. während der boden unter mir bei jedem schritt wankt, breche ich einen astknorren zum aufstützen ab und bewege…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DER ERHÄNGTE
ich laufe eines frühen morgens zum bahnhof und halte den kopf nach unten gebeugt, sei es, damit mir der wind nicht ins gesicht schlägt, oder um beim schnellen gehen nicht abgelenkt zu werden. zudem bin ich in gedanken versunken…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für GUTER RAT
ich suche eine beratungsstelle auf, weil ich nicht länger als mensch leben möchte. ich eröffne dem anwesenden psychologen meinen wunsch, und daß ich mich erkundigen wolle, in welches tier ich am besten verwandelt werden könnte. der mann schaut mich…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für REISE IM FLUG
ich werde als rücksitzfahrer auf einem fliegenden motorrad transportiert, das im flug ständig gegen dachfirste, dachrinnen, schornsteine und straßenlaternen stößt, die mir wie riesige emporgestreckte finger schroff entgegenragen, so daß ich jeden moment abzustürzen drohe. ich klammere mich am…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SCHORF UND SCHÄDEL
ich beobachte im licht der nachttischlampe einen schuppigen und zerschrammten schorf, der sich von meiner haut ablöst und drachenförmig aufsteigt. mit erstarrtem gesicht pflücke ich auf der schneide einer schere die bluttropfen, die daran herunterperlen, wie früchte in einer…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DER KLAVIERSPIELER
ich habe eine wurst in der hand, die ich erst hin und her drehe und dann mit einem küchenmesser zerschneiden will. doch als ich das messer ansetze, ist sie verschwunden, so daß ich mir die eignen finger abtrenne, die…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DER KÜNSTLER
ich kauere in der verborgenen ecke eines treppenhauses unter einer schrägen wand, die mit schimmelpilzen bewachsen ist. plötzlich bespringt mich von hinten eine käferförmige gestalt, krallt ihre hornigen und behaarten hände an meinem rücken fest und wirft ihren körper…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DIE JUNGEN
ich besteige einen nachtzug und bleibe, da ich auf anhieb keinen freien platz finde, im gang stehen. der schaffner bemerkt dies sofort und geleitet mich, wortlos und mit wenigen, doch eindeutig wohlwollenden gesten, in ein abteil, das bereits von…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für GUMMIKINDER
es lebte einst der junge ferdinand, der aß jeden tag hunderte süße gummibären. und eines tages, als er sich an die nase faßte, war sie ebenfalls zu gummi geworden, daß man sie eindrücken konnte. er indes dachte, das macht…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DORFPLATZ
ich sitze am fenster und sehe draußen hinterm glas den dorfplatz meiner kindheit unter einer dünnen staubschicht, die ständig aufwirbelt, in seltsam kubischen formen kreisen, die bei mir das gefühl eines taumelns hervorrufen, aber keinerlei rausch. es ist nicht…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für EISLAND
ich stehe auf einer eisfläche. unter mir liegen blaugrau geborstene schollen, die ineinander verkeilt sind. an anderen stellen glänzt das eis durchsichtig wie glas. ich überlege, welcher zustand gefährlicher ist. da erblicke ich einen riesen, der mir von einem…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für AUF DER ENDMORÄNE
mein vater läuft mit mir an der endmoräne nahe dem dorf meiner kindheit entlang. es erscheint der papst in entsprechendem gewand. mein vater bittet ihn, mich zu taufen. der papst aber weicht aus, erklärt, er müsse zuvor einen rundgang…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für LEUCHTTURM
ich wohne in einem leuchtturm auf einer winzigen felsigen insel im meer. am küstenstreifen steht ein windrad, das mir strom liefert, und auf einem plateau ein großer baukran. denn mir soll neben dem turm ein haus zum wohnen gebaut…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für DAS VISIODROM TRÄUMT SICH SELBST
ich stehe als kind mit drei jahren neben meiner mutter im fleischerladen und sehe an der wand blutige fleischstücke hängen, die violett schimmern. plötzlich zeige ich auf das fleisch und rufe: »da, ein mensch, ein mensch!« meine mutter und…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für KLASSENTREFFEN
ich bin mit erwachsenen schulkameraden der dorfschule, in der ich eingeschult wurde, im oberen saal des gasthauses »Zum schwarzen Adler« am dorfplatz meines heimatdorfes. vom kalten büfett nehme ich nur wenig. meine erste klassenlehrerin, inzwischen 90 jahre alt, unterhält…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ÜBERSCHAU
nur das gewitter der geruch die zeit der weht und tanzt ist frei also mild und gerecht und vergeht doch nicht die elemente schlagen an die tür mir der gesalbte die mumie der stifter der henker der retter in mir…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für GEWITTER
reißt das wetterweiß der wolken kreischen schwalben stürzen nieder halten frauen was sie haben jagen tropfen aufs gefieder pulsen hinter mauern stöße durch die wand die münder legen an die quelle sich und atmen nebel steigen nach dem regen ***…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STRAND
dein morchelfarbner mund ophelia ragt aus dem wasser und der leib hält muschelgleich an den stein geheftet sich im schlamm taumelndes kind die fettzungen des winds werden dich begrünen bevor noch dein rachen geölt ist vom meer erhebst du die…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SICHEL
erscheint der morgenstern der falke der gestirne zerreißt das licht dem mond im schoß des himmels bleiben stücke fleisch losgelöst zurück wie wurzeln und keime unterm messer dem werkzeug des tags heißt schaffen spalten an jedem ende bestimmt der tod…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STRAßENBILD
buchstabenverzerrt die gesichter durch asche gegangen fallen die köpfe der weißen statuen herab im gelbbewimperten tag träufeln aus konvexen fingern tropfen wein hervor unter nägeln die sich lösen schorfen gleich überm zwielicht des blutes ein abziehbild unterm wasser der…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für KNOCHEN
wo ich fraß und fäule übersteh leb ich erlöst vom körper lieg ich zerlegt im abgrund unter der landschaft versteinern meine knochen werd ich zeichen nutzen mir die besten prothesen nichts selbst wenn sie häuserwände erklimmen in mauerspalten ragen leibabrisse…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ABGESANG
auf den neonklavieren der etagenflure zerklingen die moccatassen die missionen sind die mondsiechen gesichte morgens wenn wir die finger ins fleisch zerhackter erdbeeren tauchen und milch darüber gießen tiefgekühlt um zu erwachen unterwandern wir die vertempelten bunker beflecken wir die…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für PLANTAGE
zögernd tasten meine füße ohne treppe also falle im wogen des grases rinnen silbern die säfte hervor unterm flutenden licht entblößt sich was fällt saugen wespen die substanz aus der fäulnis der körper spür ich das chaos der gase…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für GASTMAHL
wird mir das fleisch gebrannt im restaurant dem parfümierten ort mit regenschirmen aus papier im angebot statt regenwürmern auf spiegeln serviert seh ich beim essen die zähne eindringen ins erhitzte gewebe die muskeln die fasern die mich halten träge durch…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für gefäße
leben menschen in gebäudewaben eingenistet wie maden im gehäuse der frucht schließt sich die knospe des kopfes liegen die gedanken behelmt in der grabschüssel der worte gibt man wasser den disteln der hoffnung ist leben noch im blauen spiegel heb…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für WIE DAS AUGE BIST DU
nach birgitt lieberwirth wie das auge bist du im spiegel sein bild fällt in dich und sinkt auf deinen grund das blut harz bist du die scherben gehn durch dich deine hände wurzeln dein körper holz sein mund wirst…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ZERFALL
kraut das auf den lippen weich gelöst verwest erweckt mich nur der stein von bleicher luft porös wie haut hält mich am hang der abstürzt find ich den schädel entblättert weiß ich die höhle die mich birgt in mir der…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STRUKTUREN
gestein das langsam wund zerfällt scheint wärmer mir als jedes leuchtend glatte haus so also bremst zuletzt das sterben selbst den kalten tod während das leben ihn erzeugt steh ich im dunkeln entwurzelt vorm weißen licht hält mich der himmel…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für LAGE
spring ich ins licht ist es ein spiegel bin ich geblendet weiß vom schein der scherben stürzen golden die blätter und mondäugig die worte mir ins gesicht tanzen die splitter seh ich hinterm glas geronnen die entfallne seele leuchten…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für TRÄUME
zittert überm fleisch der staub ist die haut ein leuchten das milde licht zerbrennt blaugelb geneigt zur nacht im samtenen stoff wie wachs richtet der kopf nach oben sich und spannt die stirn vom leib gestreckt sinken die füße zum…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SZENE
während ich vor dem spiegel die haarsträhnen noch ordne leg ich das messer die narbe die naht in die haut mir schon verzerren die augen mein bild das aufgrellt wie ein phantom seh ich das fleisch da hockt bereit…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für LAGE
spring ich ins licht ist es ein spiegel bin ich geblendet weiß vom schein der scherben stürzen golden die blätter und mondäugig die worte mir ins gesicht tanzen die splitter seh ich hinterm glas geronnen die entfallne seele leuchten als…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für AUSFLUG
wälz ich im schlaf die tagverspannte haut erheb ich mich und ordne das papier in meinem schrank find ich meine seele zerfallen in der spur der larven und käfer kommt der staub meiner gedanken zu leben wieder steig ich die…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für AUFFORDERUNG
bewahrt mich vor meinem bilde nicht gleiten die finger hinab in mir unter die schiefe zunge gepreßt erstickt der schrei gärt alles verdrängte zur kehle wieder kommt es zurück wenn weglos ich steh sag nicht erneut mund es gäbe kein…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für KREISLAUF
die haut zernarbt vom licht verbirgt die brust und schorf um schorf entwachs ins dunkel ich faß hand fuß und gesicht die wangen selbst und fingerkuppen mir vertraut nicht mehr der mund bleibt offen starr wollt ich den tag noch…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ERFAHRUNG
ohne das äußere zeichen glaubt es ja doch niemand wenn nicht die haut gelb wird und unter den augen dunkel und das gesicht bleich wenn nicht die hände zittern und groteske fehler machen und die füße versagen wenn nicht der…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ZUSTÄNDE
verschwindet im bahnhof dem markt mit gleisen die masse der teig das gewicht hör ich in der spur nur vibrieren seh ich die spiegel nackt das fleisch darin die zeit ein automat der spricht verschenken sie nichts damit der alltag…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ANATOMISCHER VORGANG
es klopft mir gegen die brust mit einem einzigen griff klappt es die haut auseinander ich erschreck nicht einmal die verhärteten adern zu sehn in denen das blut stößt zu den organen zerfressen aber pulsend kenn ich das alles seit…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SZENE
während ich vor dem spiegel die haarsträhnen noch ordne leg ich das messer die narbe die naht in die haut mir schon verzerren die augen mein bild das aufgrellt wie ein phantom seh ich das fleisch da hockt bereit zum…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für IN MEINER WOHNUNG
hier die tapeten riechen kaum vom wasser zerfault keine wand gewölbtes dielenholz nicht bringt den schritt ins wanken es fehlen spinnen wanzen in den ecken ameisen meist auch diese idole der mäßigen mitläufer unterm teppich verborgen find ich mich nicht…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für LANDSCHAFT
kaum weiß ich noch da ich steige im see wie die haut mich von mir nahm nach der wonne des brandes im licht schweben vorüber die mäuler der fische halt ich den moment nie lange die luft später an land…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für PLANTAGE
zögernd tasten meine füße ohne treppe also falle im wogen des grases rinnen silbern die säfte hervor unterm flutenden licht entblößt sich was fällt saugen wespen die substanz aus der fäulnis der körper spür ich das chaos der gase entweicht…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für KREISLAUF
die haut zernarbt vom licht verbirgt die brust und schorf um schorf entwachs ins dunkel ich faß hand fuß und gesicht die wangen selbst und fingerkuppen mir vertraut nicht mehr der mund bleibt offen starr wollt ich den tag noch…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für WINTERMORGEN
es sinken im wald mir die hände wie zweige hinab in der stille hör ich reißt das eis unter mir als zersplittre die brust im frost seh ich meine haut erstarrt darunter spür ich die wunden der bäume in der…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SPÄTESTE ERWARTUNG
ist in der finsternis die nacht zerflossen sink ich aus dem schlaf hinab wenn jedes wort verlischt sag dunkel nicht mir wird der abgrund erst bewußt wo licht nie war glimmen die sinne grellen sie noch einmal auf im leib…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für NACH DER KRANKHEIT
leise wie zum grabgesang fallen die blätter herab leise verstummen die stimmen der vögel leise streift wind durch bleiches gras unter mir lieg ich neben zernarbten stämmen deren harzige rinde wächst mir wie ein pikanter schorf so als mut über…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für BÖHMISCHE LANDSCHAFT
nur einen pfad jetzt brauch ich zum gehen mit leichtem atem im dorf hinter den hügeln fällt ab der zweifel an einem weg aus dem tal schritte die taumelnd aufrecht mich halten sind meine eignen hastlos erlöst spür ich es…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für APFELESSEN
da liegt endlich offen in deinen händen das gewebe schäl heraus zuerst die kerne den samen dann ritze mit winzigen rissen die wölbung das ufer der schale zieh ab die haut leicht zwischen zwei fingerkuppen schneide das fleisch zu dünnen…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für MORGEN AM FLUß
wach schon im schlaf abgewendet von mir entroll ich mich gegen den tag gehe ich taumelnd noch und hastend immer vom moment fort komm ich an ein ufer reißt mich der schritt stürzt ich ins wasser schlüge mich die angst…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für TAG NACH DER NACHT
liege ich nackt unter der decke wie im wasser wach ich immer wieder auf neben der wand die mich kühlt und faß mich vertraut allein wenn auffährt der traum in zitternden händen wer weiß was danach mich birgt schnürt es…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für MORGEN
entrollt der lindernden starre des schlafs wenn ich dasteh noch faß ich den moment kaum gelingt es mir mich zu bewegen schmerzt der rücken in mir halt ich das skelett den lehm die schöne betäubung greif ich den lappen das…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für NACHT
es pochen leise wasser in den rohren hör ich die vibration der wände hinter mir meine stimme klanglos pulst aus dem dunkel das blut ohne wunde steh ich steif vorm offnen fenster fallen dumpf die früchte von schweren bäumen schreit…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STADTWANDERUNG IM DÄMMERN
licht zerreißt mir unter der haut schlagen die knoten zusammen über mir die letzten fetzen blau des tags zerstoß ich das glas in einem haus befleck ich die staubigen steine wie mich das fleisch die wunde tret ich die offene…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für Landschaft
kaum weiß ich noch da ich steige im see wie die haut mich von mir nahm nach der wonne des brandes im licht schweben vorüber die mäuler der fische halt ich den moment nie lange die luft später an land…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ERINNERUNG
das wort war nicht der einfall der ideen allein der laut der auftakt der jagd der schrei der anbruch der visionen dämmerung hüllte die weite des hirns das tier die toten hinterm dickicht der augen das versiegende feuer vergraben im…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STADT
ich durchschneide die pochenden kehlen der straßen unter mir meine füße stoß ich die läden die köder im labyrinth der autos geben häuser mir deckung zwischen hunden und tauben verweil ich im park steig ich die treppen hinauf zur brücke…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für KINDHEIT UND KADAVER
wenn die verwandten neben mir die mich im wind selbst nicht zu wittern wußten fremd wie fern vor gräbern standen sah ich das kind in der erde hinterm gekrümmten stein die höhle aus holz den wachturm des vergessens die welt…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ABWEHR
mit märchenstarkem gutem glauben wenn das bedrohen naht genieß ich den moment noch vor dem nächsten und habe ohren nicht die hören jeden laut und habe augen nicht die sehen wach und habe lippen nicht die sprechen jemandem zu und…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für ABSEITS VON E.
wilder wein verschwendet sich an den rändern längst herabgefallenen mauerwerks brombeer kraust über aufgeschüttete sedimente flußkies der ist gerad weich genug für kinder die abgeladene matratzen für das sprungbrett zur welt halten *** Vorschau auf den Gedichtband kindheit und kadaver,…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für Sommerabende
pendelten die gewitter zwischen den flüssen wurde der koffer gepackt im flur deponiert in der küche die glut vom herd gelöscht daß sie den blitz am himmel nicht im schornstein herbeiruft war alles essen fortan verboten in anbetracht der brände…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für STRAND
dein morchelfarbner mund ophelia ragt aus dem wasser und der leib hält muschelgleich an den stein geheftet sich im schlamm taumelndes kind die fettzungen des winds werden dich begrünen bevor noch dein rachen geölt ist vom meer erhebst du…
by Holger Benkel • • Kommentare deaktiviert für SPIELPLATZ
das war meine arena die regentonne das wasser die front im abgrund aus blech ein forum worin mein kopf sich senkte wie sonst doch über den rand jetzt gebeugt und selbst die welt bewegend die ich gespiegelt sah in jeder…