Wie erfassen? Wie sehen? Wie erkennen?

 

Der Trugschluss im Traumschloss … Ordnung scheint das 1/2 Leben zu sein … wer Ordnung hält – ist nur zu faul zum … auf der Fahrt durch die Stadt warnt uns das Autoradio vor dem neuen Verkehrsleitsystem …

In einer Mischung aus Irritation und Faszination starrt auf den Symbolwust wissenschaftlicher Bücher. Die Methode, der Welt eine Struktur zu geben, erstarrt zur Formelhaftigkeit.

Auf der Suche nach Ordnung sind ihr wissenschaftliche Grafiken aus unterschiedlichen Publikationen zugefallen. In diesen Abbildungen naturwissenschaftlicher Ordnungssysteme findet sich Poesie ebenso wie Täuschung.

Auf der Suche nach Ordnung spürt dem Möglichkeitssinn nach, diese Bilder spiegelverkehrt gegen den Strich zu bürsten, die Schuppen auszuschütteln und sie in einer anderen – eigenständigen Ordnung, namentlich der Farben, anders zu sehen. Die Verbindung disparater Elemente, das Mischen von Ordnungsprinzipien aus unterschiedlichen Bezugssystemen, eröffnet die Chance die Welt mit Lust neu zu entdecken.

Die Wissenschaft müht sich, den Schatz der Erkenntnis zu vergrössern, das reizt dazu, mit ihren erstarrten Ergebnissen zu spielen… kombinieren… und letztlich: Bilder zu machen. Einer Kenntnis eine Erkenntnis vor die Nase setzen.

Wie das? Wissenschaftlich tun, Wissenschaften zeigen, hier als ein Zeichen im ganzen Bild. Und dazu der Evergreen = die Farbe als Farbe zu thematisieren, Räume zu schaffen; eine sinnliche Welt.

Das Ergebnis des Projekts Auf der Suche nach Ordnung ist eine Serie von Siebdrucken. Ein ästhetisiertes Diesseits, rasiermesserscharf am Schnittpunkt zwischen Graphikdesign und Kunst in DIN-Format A 1.

Wie wahrnehmen? Wie erblicken? Wie durchschauen?

 

 

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Cyberspasz, a real virtuality, Novellen von A. J. Weigoni, Edi­tion Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2012.

Covermontage: Jesko Hagen

Weiterführend →

KUNO übernimmt Artikel von Jo Weiß aus Kultura-extra, von Karl Feldkamp aus Neue Rheinische Zeitung und von Christine Kappe aus fixpoetry. Betty Davis sieht darin eine präzise Geschichtsprosa. Margaretha Schnarhelt erkennt darin  hybride Prosa. Enrik Lauer deutet diese Novellen als Schopenhauers Nachwirken im Internet. In einem Essay betreibt KUNO dystopische Zukunftsforschung.