Poetische Feldforschung

Dichter werden verstanden, indem sie gelesen werden. Und so gilt es denn, die Schriften zu studieren und zu drehen und zu wenden, bis uns ihre Bedeutung allmählich transparent wird.

Holger Benkels utopische und apokalyptische Gedanken – beides scheint zusammenzugehören – sind aus antiken und jüdischen Quellen gespeist. Expressionistische Dichter, die ihn früh anregten, haben im 20. Jahrhundert die bildungsbürgerliche Denkwelt und Ästhetik demontiert und zertrümmert. Im 21. Jahrhundert wird sich das kaum wiederholen lassen, weil der Bildungsbürger ausgestorben ist. Hier helfen keine Bilder über die Worte hinweg, die man nicht versteht. Hier gibt es nur Worte. Viele sind so obskur, dass nicht mal Muttersprachler genau wissen, was sie bedeuten. Seine literarischen Figuren bewegen sich durch Zwischenreiche. Die Beleuchtung wechselt von gleißender Helle zu tiefer Dunkelheit, die Temperatur von heißen Wirbeln zu eisig starrer Kälte. Das Tempo des Wechsels ist schnell. Seine Gedichte halten den Moment des Vorgangs fest, in dem der Wandel geschieht. Benkel sieht im Archaischen Modernismen und im modernistischen Schreibansatz Urformen des Dichtens wirksam werden. Seine Texte lesen bedeutet, an der richtigen Stelle Komplexität reduzieren. Neben der Lyrik ist der geistreiche Essay, das wie zufällig gefundene, unverbissene Aperçu der Raum, den Holger Benkel bespielt.

Die wenigsten Menschen erleben ihre Zeit, […] die meisten Menschen sind geschäftlich und haben keine Zeit für ihre Zeit.

Alfred Döblin

Holger Benkels Gedanken, die um Ecken biegen gehen jedoch weiter als der geschriebene Text; sie sind kein Ende, sondern ein Anfang. Wir lesen sie auf KUNO als eine Variante der Twitteratur, da sie versuchen, diesen kleinen Rest an Sprache etwas aufzuhellen, und wagen es seine Ränder verstehbar zu machen. Was dabei entsteht, ist ein Textganzes, das nicht mehr auf die Lektüre einzeln herausgegriffener Aphorismen abgestellt ist, sondern vielmehr auf die sukzessive Kenntnisnahme der kompletten Sammlung in ihrem formalen Zusammenhang unter Einschluss der paratextuellen Strukturierung. Benkels Aphorismen folgen keinem linearen und systemischen Denken, sie entfalten sich vielmehr assoziativ und labyrinthisch. In seinen Aphorismen gehen Poesie und Sprachkritik ineinander über.

Der Aphoristiker spricht seine Gedanken frei und verfolgt sie nicht. Benkels Aphorismen sind eine Prosaform zwischen Poesie und Philosophie, verwandt mit Essay, Sprichwort und Epigramm. Ein Genre der Gegensätze: knapp gefaßt, aber weit gedacht, pointiert formuliert, aber metaphorisch offen, sehr subjektiv auf den Begriff gebracht, aber mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Diese Gedanken, die um Ecken biegen sind kurz, konzise, rhetorisch markant, nichtfiktional und stehen für sich allein, sind also nicht Teil eines längeren Textes. Benkel arbeitet oft mit sprachlichen Mitteln wie Antithese, Neologismus und Paradoxon. Vieles ist so dicht und so intensiv, daß es zu kleinen poetischen Einheiten wird.

Als gelernter Lyriker schreibt Benkel gleichsam in Zirkelbewegungen, auf die Momente zu, da etwas aufgeht. So lassen sich Aktivität und Passivität, Tun und Erleiden, Begreifen und Ergriffen-Werden kaum unterscheiden. Es sind Augenblicke, in denen Probleme gelöst, Überzeugungen gebildet und Einsichten gewonnen werden – mentale oder auch seelische Ereignisse, in denen sich nicht nur das Denken, sondern auch das Leben ändern kann. Einige von Benkels Gedanken, die um Ecken biegen haben Konsequenzen nicht allein für das Leben und Denken desjenigen, dem da etwas aufgeht.

Diese Aphorismen sind zugleich Ausdruck eines fast paradox anmutenden Verhältnisses zur Literatur: eher reflexiv, kritisch und distanziert und eben dadurch tiefergehend. Benkel hat einen scharfen Blick, der weit über den Zeitgeist hinaus reicht, das Unsystematische und Undogmatische der aphoristischen Denkmethode durch Juxtaposition geistreicher Aperçus findet zu unangepassten Reflexionen. Benkel hat damit in seinen Aphorismen eine Vielstimmigkeit erreicht, die ihn eine Sonderstellung innerhalb der deutschsprachigen Aphoristik einnehmen läßt. Dieser Band besticht durch seine polyphone Eigenart, die auf dem Gebiet der kleinen Form aphoristischer Prosa gleichsam in einer Art Parallelaktion vollzieht, was um dieselbe Zeit etwa auch im Gebiet der Essayistik als eine Tendenz zur Poetisierung reflexiver Textgenres durch Fiktionalisierung zu beobachten ist. Das literarisch Wertvolle daran ist, daß er das Spiel mit den Wörtern nicht als bloße Etüde betreibt. Vielmehr schimmert hinter all seinen Spracherkundungen ein existentieller Kern, das kleinstmögliche Ganze.

Damit Dichtung geschrieben werden kann, braucht sie Erinnerungen an eine archaische Welt, in der die Aura der Wörter nicht völlig durch technische Medien zerstört worden ist, wo noch nicht die Aufklärung des Journalismus, der popularisierten Wissenschaft und des Tauschverkehrs die letzten Reste von Glauben und Aberglauben beseitigt hat; wo jemand, der schreibt, die Mühsal der Befreiung von vorliterarischen Traditionen darstellt, die er dadurch zugleich zerstört und im Gedächtnis bewahrt.

Heinz Schlaffer

Das Gespräch mit den Toten ist ein nicht unwesentlicher Aspekt des Dialogischen in der Lyrik von Holger Benkel. Gedichte bedeuten für ihn etwas, das Seamus Heaney so beschrieben hat: “die Authentizität archäologischer Funde, wobei die vergrabene Tonscherbe nicht weniger zählt als die Ansiedlung; Dichtung als Ausgrabung also, als das Ans-Licht-Holen von Fundstücken, die am Ende als Pflanzen dastehen.” Es geht um eine Phantasie, die zugleich frei und verbindlich ist. Ein Naturmystizismus wird beschworen und gleichzeitig dekonstruiert. Zu Benkels Realismus gehört eine feine Sensibilität für mythologische Motive, die tiefer und wahrer sind als die Oberfläche der sogenannten Wirklichkeit. Der Gedichtband „Sammlung“ bildet eine komprimierte Form seiner Lyrik, eine Poesie als Sprache der Transzendenz, einer Art anwesenden Abwesenheit, einer paradoxen Lebendigkeit von Totem, mit der weiterführenden Beobachtung, dass in der Poesie die Beziehung zwischen Dichter und Objekt nicht eins zu eins, sondern eine Beziehung von vielen zu vielen ist. Möglicherweise ist es eine Überinterpretation, aber diese Version liest sich wie eine Poetologie einerseits der Personifizierung und andererseits Aufhebung von Individualität des dichterischen Ichs, das bei jedem Autor einerseits nur einmal genau so existiert, andererseits aber Stimmen einschließt, die ausserhalb der Grenzen des dichterischen Ichs vernehmbar sind. Er entwickelt eine Poetologie des Verbundenseins, aber auch der Negativität, der Verstörung. Klarheit und Magie sind für diesen Lyriker keine Widersprüche.

Wie ein Archäologe hebt Holger  Benkel Dinge, Gedanken, Zusammenhänge, die begraben wurden von der Zeit, ans Licht unserer Tage. Und belässt ihnen dabei doch ihr Geheimnis.

Benkel verfügt über kulturelle Deutungsmuster und Übersetzungsmöglichkeiten, die anderen fehlen. Er ist ein grabender Erkunder, von Bildern, von unterirdischen Bedeutungsströmen, von Sprache. Für ihn ist Literatur Topografie und Erinnerung, Landvermessung und Rekonstruktion in einem. Lyrik ist ihm eine übriggebliebene Form, die an vormoderne Reflexe appelliert und, zunehmend vergeblich, einen magischen Nimbus hegt und pflegt, der aus archaischen Zeiten stammt. In seinen Gedichten geht es oft um Abwesendes, um Vergangenes und Verlorenes, das mit Worten in eine andere Zeit, in die Gegenwart gerettet werden soll. Zugleich ist das Vertrauen des Lyrikers Benkel in die Sprache nicht ungebrochen. Deren Unmittelbarkeit ist verloren. Das weiß er, seine Gedichte wissen das. Sie wollen jedoch in Erinnerung rufen, was einmal war, und sie wissen zugleich um die Vergeblichkeit, an etwas zu erinnern. Für diesen Poeten leuchtet die Devise einer abfallgeplagten Epoche auch als Lebensdevise ein.

Die Beweg­lichkeit des Denkens mit einem anti­syste­matischen Impuls verbinden

Benkel versteht die Lyrik nicht als moralische Anstalt, er begreift sie wieder als Ritual und denkt in Zusammenhängen, die immer auch das Ganze und das Kommende betreffen. Bereits in der Renaissance beriefen sich Lyriker, die auf die strenge Bindung der Verse durch Rhythmus und Reim verzichteten, auf das Vorbild der Antike. Sie konnten in den Gesängen Pindars, aber auch in den Psalmen der Bibel kein Metrum und keinen Gleichklang der Endsilben entdecken. In ältester Vorzeit waren die Vorläufer unserer heutigen Gedichte sprachmagische Werkzeuge. Ihrer bediente man sich einzelweise oder im Chor, um sich Götter und Gegenstände gefügig zu machen. Gedichte waren Gesang, und zu diesen beiden gesellte sich der Tanz. Erst durch das Nachstellen ritueller Schrittfolgen wurde die Entstehung der Versfüße, der Hebungen und Senkungen im Versfluss, plausibel und deutlich. Benkel beleuchtet die oft vergessenen magischen Quellen der Dichtung, als da sind: der Schamanismus, die animistische Anrufung, der Beschwörungszauber. An ihrer archaischen Quelle ist die Dichtung Gesang und das Geheul des Priesters und Heilers. In dieser frühen kultischen Praxis sind die Seele und die Dinge noch nicht voneinander getrennt, die Materie, die Tiere, Pflanzen und Menschen sind ineinander verwandelbar. Mitunter scheint es, als ginge Benkel auf Runensuche und zeichne auf, was im Gedächtnis des Volkes an Liedern, von Sängern und Sängerinnen in Jahrhtausenden mündlich überliefert worden worden.

Dichter sind natürlich Schamanen, die mit okkultem Wissen Schabernack treiben

Ronald Pohl

Dieser Lyriker hat ein Gespür für das Unvertraute im Vertrauten, das Unheimliche des Alltäglichen, das Scheinhafte des Realen. Sein Beharren auf der ehemals kultischen oder liturgische Funktion der Poesie ist wohltuend. Zugleich streicht Benkel das Dilemma aller heutigen dichterischen Bestrebungen hervor. In seinen Augen funktioniert die Verknüpfung des Sprachmaterials in der Lyrik wie die Technik des Aufnehmens und Schneidens der Bilder im Film (shots and cuts), wobei das beide Verbindende in der Dichtung wie im Film der Rhythmus ist. Wer das Handwerk der Verskunst aus dem Zusammenhang der kultischen Sinngebung herausreißt, wird mit dem Geschenk der Freiheit belohnt. Der Aufbruch in eine Freiheit ohne jegliche Verbindlichkeit ist das trügerische Geschenk einer Kultur, die nichts so sehr ersehnt wie Autonomie und Ungebundenheit. Benkel stellt die Fragen nach kultureller und nationaler Identität nicht rhetorisch, sondern als drängende Suche; auch nach dem Ich. Durch die Originalität seiner Wortfindungen kann er das Prestige des Schamanen und Geisterbeschwörers noch verwalten. Man muss sich auf dieses Schreiben einlassen, als buchstabiere man mit Benkel die Welt neu. Dann gehen einem Augen und Ohren auf, und viele Zeilen prägen sich nachhaltig ein.

Ich will die Dinge durch / meinen Geist beleuchten / und den Widerschein auf den fremden Geist fallen lassen.

Charles Baudelaire

Der Essay erscheint bei Holger Benkel als Denkform, die sich im literarischen Werk einen Gegenstand zu schaffen sucht, der sie möglicherweise vor dem schwarzen Abgrund der philosophischen Begriffsarbeit retten kann. In der Tradition von Michel de Montaigne versteht Benkel seine Rezensionsessays als Versuch; er gibt diesen den Sinn des Experiments, der experimentellen Versuchsanordnung, zugleich jedoch die existenzielle Bedeutung des Lebensprinzips, und vertieft beides so ins Abgründige, daß aus dem Versuch sowohl die Versuchung wie der Versucher und das Versucherische sprechen. Welche labyrinthischen Gedankengänge bei diesem Auswahl- und Transformationsprozess durchlaufen werden, wie schnell ein brauchbarer Gedanke zu Abfall und Nebensächliches fruchttragend werden kann, reflektiert Benkel in seinen Essays. Was in seinen Rezensionsessays macht, wird dem Begriff Essay insofern wortwörtlich gerecht, als er immer wieder neu ansetzt. Jedes Schreiben kann immer nur ein Versuch sein, die Welt mit Worten zu erfassen. So folgt denn Versuch auf Versuch; in jedem Beitrag für KUNO wechselt der Autor die Perspektive, umkreist das jeweilige mit Worten und Fakten einen neuen Ausschnitt der Welt, eine neue Schnittmenge der gewählten Themenkreise und Künstlerporträts. Mit Erkenntnisgewinn läßt sich lesen, wie sich die Fäden fortspinnen, die Frage nach der künstlerischen Identität läuft als roter Faden durch.

Die Gattung des Essays hält das freie Denken aufrecht, ohne, daß der literarische Anspruch verlorengeht.

Rezensionsessays über Schriftsteller und Literatur, über Bildende Künstler und Kunst: Wie spannend das sein kann, führt uns Benkel exemplarisch vor. Er setzt sich sowohl mit Personen als auch Texten auseinander und bedient sich dabei verschiedener literarischer Formen. Dieser Autor betreibt keine Heldenverklärung, sondern ein durchaus kritisches Hinterfragen in einer Sprache, die so klar ist, so schonungslos und so genau, daß es fast schmerzhaft wirkt. Genauigkeit ist seine oberste Maxime. Das enge Ineinander von Kunst und Wissenschaft, von dichterischem Denken und Tatsachenneugier kennzeichnet die Gattung des Essays. Tastend formt sich und entwickelt sich darin der Gedanke; der Schreibprozess ist ein Denkprozess. Die Gattung wird hierzulande noch immer zu wenig geschätzt, möglicherweise der losen Enden wegen. Benkel ist ein ungewöhnlicher Essayist – einer, der sich seinen jeweiligen Gegenstand weniger von der Spekulation, als von der gründlichen Lektüre her aufschließt. Seine Rezensionsessays handeln auch von grundsätzlichen Fragen, an denen sich bereits manch einer abgearbeitet hat, die jedoch von Benkel beispielhaft, unumwunden und nachvollziehbar beantwortet werden. Er beschreibt, wie sich Zeit und Identität im Lesen und Widerlesen spiegeln, das Gelesene und Gesehene beeinflussen, wie das Gelesene und Gesehene immer wieder auch von den Umständen abhängt, unter denen es geschrieben wurde.

KUNO schätzt den Rezensionsessay als unreine Form, die erzählerische Passagen genauso wie analytische enthalten könne, selbst poetische Einschübe.

Was den Rezensionsessays von Benkel die Überzeugungskraft verleiht, ist die Intensität, denen er sein Material unterwirft, seine Texte zeigen, was der Fokus auf eine Fragestellung sichtbar machen kann, wie diese Konzentration aufdeckt, was dem Schreibenden selbst verborgen blieb, wohl wissend, daß die Fülle der Literatur, der Kunst und des Lebens eben darin liegen, nie alles wissen zu können. Man sollte die einzelnen Kapitel sacken lassen, wobei nicht alle gleich zugänglich sind, denn für metaphysische Betrachtungen braucht es ein ausgebildetes Sensorium. Diese Rezensionsessays gewöhnen Leser daran, sich nicht allzu sehr an lindernde und eingefahrene Denkschemata zu gewöhnen. Seine Sprache hat eine Tiefendimension, Bilder entstehen beim Lesen und lassen sich nicht schnell zurückschieben. Es ist in jedem Wort eine Wertschätzung der Künstler zu lesen, seine Rezensionsessays wirken nachhaltig und lassen die Leser nicht so schnell wieder los. Wir brauchen einfach erheblich mehr von dem, was über den routinemäßigen Erwartungshorizont hinausgeht. Man kann Benkels philosophie- und ideengeschichtlichen Analysen nicht genug würdigen, sie sind ein Lesevergnügen der besonderen Art.

 

 

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Sammlung, Gedichte von Holger Benkel, BoD 2023

Seelenland, Gedichte von Holger Benkel , Edition Das Labor 2015

Essays von Holger Benkel, Edition Das Labor 2014

Gedanken, die um Ecken biegen, Aphorismen von Holger Benkel, Edition Das Labor Mülheim 2013

Das Covermotiv von „Gedanken, die um Ecken biegen“: Uwe Albert, Technik: Aquarell / Feder

Weiterführend

Einen Seitenstrang von Holger Benkels Arbeit bilden die Traumnotate, sie sind von übernächtigter, schillernd scharfkantiger Komplexität.

In einem Kollegengespräch ergründen Holger Benkel und A.J. Weigoni das Wesen der Poesie – und ihr allmähliches Verschwinden. Das erste Kollegengespräch zwischen Holger Benkel und Weigoni finden Sie hier.

Wir begreifen den Essay auf KUNO als eine Versuchsanordnung, undogmatisch, subjektiv, experimentell, ergebnisoffen. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über die Brüder Grimm, Ulrich Bergmann, A.J. Weigoni, zur Lyrik von HEL = Herbert Laschet Toussaint, Haimo Hieronymus, Uwe Albert, André Schinkel, Ralph PordzikFriederike Mayröcker, Werner Weimar-Mazur, Holger Uske, Joachim Paul, Peter Engstler, Jürgen Diehl, Birgitt Lieberwirth, Linda Vilhjálmsdóttir, Sabine Kunz, Sibylle Ciarloni und Joanna Lisiak.