Zeithammer

1969 veröffentlichte Hübsch seinen ersten Gedichtband “Mach was du willst” bei Luchterhand. Der ebenfalls bei Luchterhand veröffentlichende spätere Literaturnobelpreisträger Günter Grass prophezeite Hübsch daraufhin eine große Karriere als Lyriker. Hübsch bevorzugte es jedoch, Undergroundpoet jenseits des Mainstreams zu bleiben.

Wikipedia (2014-10-10)

Hadayatullah Hübsch schwingt den Zeithammer, in diesem Gossenheft finden sich zwei heftige Crime Stories in einem Heft. Dieser Zeithammer ist inspiriert von der experimentellen Literatur der 1950er, dem Dadaismus und der expressionistischen Lyrik. Wir lesen hier weniger geschriebene, als gesprochene Literatur, die 1:1 aufs Blatt gehämmert wurde. Die wirklichen Beatliteraten haben Hübsch tief geprägt, allem voran Allen Ginsberg, William S. Burroughs und unüberhörbar Jack Kerouac. Er galt als sprachgewaltiger Spoken-Word-Dichter, der die literarische Strömung des deutschen Ableger des Poetry Slam mitbegründete und Namensvater des  “Social-Beat” Festivals in Berlin war. Als einziger, der wirklich wußte, was Beat-Literatur ist, wurde er zum Mentor der sogenannten Social-Beat-Szene, die sich in angeranzten Kneipen und Sozio-Kultur-Zentren wie der Frankfurter Batschkapp ein Stelldichein gab. Wild und wüst waren diese Auftritte bisweilen, vorgetragen mit ganzem Körpereinsatz und auch stimmlich aus vollem Leib. Als lebende Legende war Hüsch deutschlandweit unterwegs auf Lesetouren und förderte junge Nachwuchsliteraten. 1996 wurde er zum „Deutschen Literatur-Meister“ beim internationalen Poetry Slam gewählt.

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Weiterführend →

Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter, der unter Viktor Glass die Dokufiction Diesel geschrieben hat.

Das erste Heft der Gossenheft-Reihe, die Erzählung Jaguar, überarbeitete A.J. Weigoni als Neo-Noir-Novelle Der McGuffin – Nachruf auf den Kriminalroman für das Buch Cyberspasz, a real virtuality. Weiteres läßt sich auf kukultura-extra nachlesen, zusätzlich gibt es ein Hintergrundgespräch auf Lyrikwelt.de. Ein nicht minder lesenswerter Essay findet sich auf fixpoetry. Eine Leseprobe findet sich hier und Probehören kann man eine Rezitation von A.J. Weigoni auf MetaPhon die durch Tom Täger vertont wurde.

Einen vertiefenden Artikel von Betty Davis zum vorerst letzten  Gossenheft Massaker finden Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon.

Ein weiteren Artikel zum Gossenheft Monster finden Sie hier, die Stories in diesem vergriffenen Band waren die Entwurfsskizzen, aus denen dieser Romancier die Erzählungen für den Band Zombies entwickelt hat. Weiterführende Links: Kultura-extra, nrhz, fixpoetry

Die erwähnten Gossenhefte sind vergriffen und werden unter Sammlern für Preise um 20,- Euro gehandelt. Die sorgsam edierten Erzählungen und Novellen von A.J. Weigoni sind in einer Werkedition erhältlich:

Cyberspasz, a real virtuality, Novellen von A. J. Weigoni, Edi­tion Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2012.

Zombies, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das La­bor, Mülheim an der Ruhr 2010.