Woher Worte nehmen

Woher Worte nehmen, die an dem, was augenblicklich geschah, zu befestigen waren? Die Worte dafür geliehen und die Regeln, sie aneinanderzufügen zu einem einzigen Gegenstand, der unteilbar ist. Nach Regeln lief das augenblicklich Geschehende ab, ausgeliehen von einer Person, die sich daran befestigt hatte. Die Person war eine Leihgabe der nachfolgenden, das Ereignis zum Gegenstand fassenden Sätze, auch eine Leihgabe dessen, was allem voraus lag und auch eine Leihgabe dessen, was als Konsequenz aus dem zusammenfassenden Wortgefüge folgte.

Registriert war dieser Vorgang in seiner geschichtlichen Tragweite innerhalb eines Systems, das weder die Person, noch das Ereignis, noch das Satzgebilde berücksichtigte, – ein paar Zeichen in gesetzmäßiger Folge skizzierten die Bedingungen für die Wahrnehmung der von vorneherein endgültig zu nennenden Vorgänge, jeden möglichen Bezug, der vorläufig unentschieden bleibt, ausschließend.

 

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fern, fern von Angelika Janz, KUNO 2018

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Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin.