Rot. Roter Sand auf dem Weg.

Der sandige Gehweg ist rot. Eine Bank und ein Vogel. Ein Vogel und eine Bank. Der Vogel war tot. Das Blut überm rechten Auge war schwarz oder rot? Oder saß einer im Sand oder über den Vogel gebeugt auf der Bank. Über gebeugt einer den Vogel. Früher hingen Vögel noch in der Luft. Der Sand war sandig, hatte eine sandige Farbe. Blut war rot und niemals auf Bänken und schwarz war schwarz nicht oder rot. Aber das Kind mit den blauen Lippen und der im Sand. Die Frau mit dem rechten Auge. Der Vogel war schuldlos. Wer noch? Wer nicht dabei war soll die Bank nicht verlassen soll weiterhin suchen vom linken Flügel herab des Sandmannes den schwarzen Kindermund im blauen Frauensand

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Vom Raben was, von Arthur Breinlinger, KUNO 2018

Arthur Breinlinger versucht das Vergehen der Zeit mit den Mitteln der Kunst zu vergegenwärtigen. Er beschreibt die Komplexität angenehm schlicht, ohne sie zu reduzieren. Dieser Autor hat die Lizenz zum Fiktiven, das Ausfantasieren und Tagträumen, und sich die Freiheit genommen mit Vom Raben was in einem Zyklus von Prosakunststückchen zu erzählen. Annäherung an die Poesie ist bei ihm mehr als eine literarische Technik, es ist eine Grundbewegung des Lebens.

Weiterführend → Eine Einführung von Ulrich Bermann zum Zyklus Vom Raben was lesen Sie hier.