Fahnen\flüchtig

 

Fahnen fallen aus dem Rahmen. Der Wind gibt ihnen eine poetische und skulpturale Kraft. Ob als schlaffer Luftsack oder als vom Orkan geschichtlicher Ereignisse zerfetzter Fleckerlteppich einer nationalen Identität, Banner boomen zurzeit = nicht.

Der kritische Regionalismus des ausgehenden 20. Jotthades erfährt in der Ausformung der altvorderen Fürstentümer ein irritierendes Rock–n–Roll–Back ins Mittelalter, eine Coverversion der Aufklärung scheint weder gewollt – noch beabsichtigt.

Mit Rotwein\Fahnen stürmen linke Revoluzzer keinen Bahnsteig, nurmehr = Banquettbarrikaden.

Willkommen in der transkulturellen Realität¡

Dennoch = Meta–Monarchien zuhauf, denn jeder Gimpel leistet sich einen Wimpel. Die Unabhängigkeit der Autofahrer findet im Fond des Wagens durch die Beflaggung des Fussballvereins statt.

Hochverehrtes Publikum, Sie können sich selbstverständlich auf das hohe Ross setzen und mit einem mitleidigen Lächeln auf diese Arbeit herabsehen, aber Achtung (!) auf Ihrem Schutzschild prangt für alle sichtbar Ihr Wappen.

Werte Kritikaster, geschätzte WirklichkeitsabschreiberInnen, wie immer Ihr diese Arbeit aus dem Geist dieser Zeit heraus bewertet, Ihr hinterlasst den Abdruck eures Siegelrings.

Conclusio: Epilog auf das demokratische Zepter – die Standarte – das phallische Insignum der Macht. Begleiten wir den Bundespräsidenten Heinrich Lübke mit seinem Dienstwagen auf seinem Weg zur Eröffnung der olympischen Spiele. Als Enkel von Hugo Ball war sein Erstaunen so gross, dass er beim Anblick der Flagge in folgendes Lautgedicht verfiel:

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Anmerkung der Redaktion: Das Konzept zum Projekt Wortspielhalle von Sophie Reyer und A.J. Weigoni lesen Sie hier. Alle LiteraturClips dieses Projekts können nach und nach hier abgerufen werden.

Weiterführend →

• Vertiefend zur Lektüre empfohlen sei auch inhaltism das Kollegengespräch von Reyer und Weigoni zum Thema Performance. Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. Ein Porträt von A.J. Weigoni findet sich hier.

Crowdfunding →

• Für Januar 2015 ist geplant, dieses Kompositum in der Edition das Labor als Buch herauszugeben. Es wird einen Umfang von 64 Seiten haben und soll als Hardcover erscheinen. Typographisch wird sich dieses Buch selbstverständlich sehr von der Präsentation im Internet unterscheiden. Die Anmutung einer Sprechpartitur wird im Layout bewusst hervorgehoben.

Die Auflage wird 100 limitierte und handsignierte Exemplare umfassen. Die Edition Das Labor bietet das Buch im Vorfeld zum Subscriptionpreis von 20, – Euro an. Es wird Freunden und Förderern bereits an Weihnachten unter den Tannenbaum gelegt. Jeder, der dieses Buch per Crowdfunding vorab erwirbt, wird namentlich mit einem Dank im Impressum bedacht.