Vor den Absperrungen befindet sich ein überlebensgroßer Automat, der die Fahrkarte zum gewünschten Zielort liefert. Hinter einer Klarsichtscheibe schlüsselt ein nach Zahlgrenzen nummerierter Streckenfahrplan den Stadtplan auf. Mit den Zahlgrenzen sind sich steigernde Preisstufen in Verbindung zu bringen, wobei die Benennung von Haltestellen unmaßgeblich bleibt.
Ein Druckknopfsystem rechnet die Möglichkeit des Versagens aller Wahlmöglichkeiten mit ein.
Mit der Signalfarbe des überlebensgroßen Automaten ist ein einfüßiger, kopfgroßer, in durchschnittlicher Nabelhöhe vor der Absperrung angebrachter Apparat zu identifizieren.
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Delta … als sei ihre Unsichtbarkeit nichts weiter, von Angelika Janz 2022
Angelika Janz erzählt im Delta ganz aus der Innenperspektive und schafft eine leicht verfremdete Atmosphäre. Mit sezierendem Blick und literarisch sehr eigenwillig zeigt sie eine soziale Gemeinschaft und eine Gesellschaft, die sich selbst zersetzen. Über eine zusammenhängende Folge hinweg wird die Geschichte durch die vielen kleinen redundanten Bewußtseinsströme in Offene geführt.
Weiterführend →
Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd