Flying Circus

 

Hier war sein Revier. Bronischewski kannte die Cranger Kirmes, erkannte seine Pappenheimer. Ihm war aufgefallen, dass Galonska ihm schon eine Weile in gebührendem Abstand folgte. „Verdammte Spürnase…“, klagte er sein trostloses Daseinsverständnis an, „der Sinn meines Lebens besteht für mich darin, an der Evolution teilzunehmen und Wissen zu schaffen. Verflucht noch eins, entweder finde ich dieses völlig abgezockte Weibsbild… oder seh‘ mir in aller Ruhe das Feuerwerk an. Und dann geh‘ ich zurück, entschuldige mich bei Tilkowski. Und basta!“

Der Alte blieb stehen. Sah sich um. „So’n Gerät kann sich wirklich nur ’n Verrückter ausdenken…“, schmunzelte er, als er zum Flying Circus aufsah. „Und ich bin genau so verrückt, dass ich diese Frau jage.“ Er drehte sich nach Galonska um. „Vielleicht gar nicht so schlecht, dass ich ’nen Wachhund hab‘. Ich jage…“, er grinste bei diesem Gedanken, „jage ’ne Jägerin.“ Der Flying Circus drehte seine Runden und erinnerte ihn an einen überdimensionalen Quirl.

 

 

Fortsetzung folgt.

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Massaker, ein Cranger-Cirmes-Crimi von Barbara Ester und A.J. Weigoni, Krash-Verlag 2001

Weiterführend →

In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter. Eine Würdigung von Massaker durch Betty Davis lesen Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon. Als Tag für die Vorstellung dieses Cranger-Cirmes-Crimis war der 11. September 2001 vorgesehen.