Ohryeur

 

wenn man die Lider schliesst

machen die Ohren Augen

der Schall wird

von der Muschel auf genommen durch

den Gehœr

gang zum Trommel

fell weitergefuehrt auf

der inneren Seite

ueber Amboss

& Steigbuegel auf

das ovale Fenster

des Labyrinths

zur Schnecke weiter

geleitet…

& in

der Fluessigkeit fort

gepflanzt

die Membrane ist hauch

duenn

& wird

vom Echo

wirrer Worte

in Fetzen ge

rissen…

 

 

 

***

Letternmusik, Gedichte von A.J. Weigoni, zuerst erschienen beim Rospo-Verlag, Hamburg, 1995 – remastered 2016 für die Edition Das Labor

Original-Holzschnitt auf das Cover gedruckt von Haimo Hieronymus

Weiterführend → Jeder Band aus dem Schuber von A.J. Weigoni ist ein Sammlerobjekt. Und jedes Titelbild ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.

Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.

 

Post navigation