über dem kaukasus lag dein blauer

Aus dem, was Jan Olieslagers niederschrieb, ist diese Geschichte gemacht. – Die Leute sind so töricht, sie fragen einen immer: ist denn das wirklich eine wahre Geschichte?

Hanns Heinz Ewers

Es ist ein Meisterwerk des Trash. Mit über dem kaukasus lag dein blauer dekonstruierten Frank Willmann und Jörn Luther den Kultautor Hanns Heinz Ewers. Wie die Geschichten des Gewürdigten, kreist auch diese sprachwitzige Gossenheft von Willmann und Luther um die Themen Phantastik, Erotik, Kunst bzw. Künstler und Reisen in exotische Länder. Diese Kolportage ist von einem unbändigen Fabulierspaß und einer ebensolchen Freude an der Luftkutscherei. In  teils äußerst drastischen Darstellungen wird hemmungslos kompiliert und kolportiert, sie würdigen  den skandalumwitterten Bestsellerautor, gleichzeitig müssen sich diese Autoren nicht gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, seine Werke seien trivial, unmoralisch oder pornographisch. Die Protagonisten Jan de Olieslagers und Professor Braun, bereisen Hanns Heinz Ewers gruselromantische Gedankenwelt. Die beiden “Unwürdigen” überleben alle Attentate auf Leib und Seele. Sie denken nach über C 33, die Untergrundgruppe “Rote Faust”, Stasi-Seilschaften, die Volksfront für die Befreiung der Normannischen Inseln und anderes. Es ist eine wortgewaltige Hommage an den Reklamechef des Satans, die stilistisch durch Sprache, Metasprache, falsche Sprache mündet in eine wüste Parodie auf Trivial-Literatur.

 

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Weiterführend →

Lesen Sie auch das Kollegengespräch von A.J. Weigoni mit dem echten Bastei Lübbe-Autor Dieter Walter, der unter Viktor Glass die Dokufiction Diesel geschrieben hat.

Das erste Heft der Gossenheft-Reihe, die Erzählung Jaguar, überarbeitete A.J. Weigoni als Neo-Noir-Novelle Der McGuffin – Nachruf auf den Kriminalroman für das Buch Cyberspasz, a real virtuality. Weiteres läßt sich auf kukultura-extra nachlesen, zusätzlich gibt es ein Hintergrundgespräch auf Lyrikwelt.de. Ein nicht minder lesenswerter Essay findet sich auf fixpoetry. Eine Leseprobe findet sich hier und Probehören kann man eine Rezitation von A.J. Weigoni auf MetaPhon die durch Tom Täger vertont wurde.

Einen vertiefenden Artikel von Betty Davis zum vorerst letzten  Gossenheft Massaker finden Sie hier. Die Hörfassung unter dem Titel Blutrausch hören Sie in der Reihe MetaPhon.

Ein weiteren Artikel zum Gossenheft Monster finden Sie hier, die Stories in diesem vergriffenen Band waren die Entwurfsskizzen, aus denen dieser Romancier die Erzählungen für den Band Zombies entwickelt hat. Weiterführende Links: Kultura-extra, nrhz, fixpoetry

Die erwähnten Gossenhefte sind vergriffen und werden unter Sammlern für Preise um 20,- Euro gehandelt. Die sorgsam edierten Erzählungen und Novellen von A.J. Weigoni sind in einer Werkedition erhältlich:

Cyberspasz, a real virtuality, Novellen von A. J. Weigoni, Edi­tion Das Labor, Mülheim an der Ruhr 2012.

Zombies, Erzählungen von A. J. Weigoni, Edition Das La­bor, Mülheim an der Ruhr 2010.

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