ich habe nichts, als meinen Atem
& ein paar gehauchte Sætze
ich habe nichts, als die muehsam erlernte Sprache =
meine heilige Hure
ich habe nichts, als Fragen
Antworten verstecken sich in der Leere zwischen den Zeilen
ich arbeite an nichts anderem, als einer Verfluechtigungsstudie
Inspiration wurde mir zum Lebensatem
es bleibt mir nichts, als das Translozieren
in andere gedankenræumliche Sphæren
ich rieche nichts, als das
was jeder sensibele Mensch wahrnimmt: Fæulnis
es bleibt mir nichts,
ich bin geatmetes Geræusch…
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Der Schuber, Werkausgabe der sämtlichen Gedichte von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2017

Original-Holzschnitt auf das Cover gedruckt von Haimo Hieronymus
Weiterführend → Jeder Band aus dem Schuber von A.J. Weigoni ist ein Sammlerobjekt. Und jedes Titelbild ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.
Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.