Vorlass

 

ich habe nichts, als meinen Atem

& ein paar gehauchte Sætze

 

ich habe nichts, als die muehsam erlernte Sprache =

meine heilige Hure

 

ich habe nichts, als Fragen

Antworten verstecken sich in der Leere zwischen den Zeilen

 

ich arbeite an nichts anderem, als einer Verfluechtigungsstudie

Inspiration wurde mir zum Lebensatem

 

es bleibt mir nichts, als das Translozieren

in andere gedankenræumliche Sphæren

 

ich rieche nichts, als das
was jeder sensibele Mensch wahrnimmt: Fæulnis

 

es bleibt mir nichts,
ich bin geatmetes Geræusch…

 

 

***

Der Schuber, Werkausgabe der sämtlichen Gedichte von A.J. Weigoni, Edition Das Labor, Mülheim 2017

Original-Holzschnitt auf das Cover gedruckt von Haimo Hieronymus

Weiterführend → Jeder Band aus dem Schuber von A.J. Weigoni ist ein Sammlerobjekt. Und jedes Titelbild ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.

Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.