Geruch verbrannten Kunststoffes

 

Über das Tal breitet sich der unentrinnbare Geruch verbrannten Kunststoffes. Die Information über Haldenahbau, die sich offensichtlich, d.h. an der Verwilderung gemessen, auf die Zeit vor dem Krieg bezieht, lässt weitere, noch so abwegige Schlüsse, nicht zu. Darüber, hinter Ginsterbüschen auf einem Plateau gut sichtbar und glänzend angepasst, warten drei Personenbusse mit angelassenem Motor auf ihre Abfahrtszeit.

Von den fernen Gärten der Wasserwerkswohnungen erleichtert dich das Gelächter der Kinder, die du kurz vorher hast schaukeln sehen. Du setzt dich auf die zersessene, klebrig-bemooste Bank vor dem Platz um die Kapelle so lange, bis eine willkürlich angesetzte Anzahl von Autos an dir vorübergefahren ist.

Während sie ihre Aufzeichnungen durchlas, fragte Sie sich, wie sie sich jetzt mitteilen könne, würde man sie dazu auffordern.

Sie geriet in Panik, öffnete alle Fenster und stellte das Radio an. Sie stellte den Sender auf Sprache und begann, gegen den Sprecher laut ihre Aufzeichnungen anzusprechen.

 

 

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Delta … als sei ihre Unsichtbarkeit nichts weiter, von Angelika Janz 2022

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Angelika Janz erzählt im Delta ganz aus der Innenperspektive und schafft eine leicht verfremdete Atmosphäre. Mit sezierendem Blick und literarisch sehr eigenwillig zeigt sie eine soziale Gemeinschaft und eine Gesellschaft, die sich selbst zersetzen. Über eine zusammenhängende Folge hinweg wird die Geschichte durch die vielen kleinen redundanten Bewußtseinsströme in Offene geführt.

Weiterführend → 

Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd