A Feel-Bad Romance

 

Mit „Liarmouth: A Feel-Bad Romance“ hat der Trashfilmer, Kunstsachverständige und Buchautor John Waters seinen ersten Roman veröffentlicht. Im Porträt in der Los Angeles Times gibt er sich wie gewohnt kantig, aber herzig. Ursprünglich sollte der Stoff ein Film werden. Doch „nicht nur gestattete der Roman es ihm, die schwierigeren Aspekte des Filmemachens zu umschiffen – ‚Ich musste mich weder ums Budget, noch um die Filmeinstufung der MPAA kümmern‘ -, sondern ließ ihn auch tiefer in die Verkommenheit seiner Figuren eintauchen. Natürlich haben auch Romane ihre Grenzen, insbesondere im Zeitalter von Sensitivity-Lesern. ‚Wir haben ihn einer zukommen lassen, aber sie rief nie zurück‘, ulkt Waters. ‚Wir haben keine Ahnung, was mit ihr geschehen ist. Ist sie tot umgefallen? Hat sie ihren Job an den Nagel gehängt?‘ Aber ernsthaft: Waters hat das Buch von drei Frauen gegenlesen lassen und hier und da etwas geändert. Auch wenn er nicht gerade meint, es sei die Aufgabe eines Künstlers, sich darüber zu sorgen, Leute vor den Kopf zu stoßen. ‚Ich sorge mich darüber, dass sie nicht lachen. Aber um ihre Sensibilitäten habe ich keine Bedenken.'“

 

 

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KUNO hat ein Faible für Trash. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Dieser angeschmutzte Realismus entzieht sich der Rezeption in einer öffentlichen Institution. 1989 erscheint Helge Schneiders allererste Schallplatte Seine größten Erfolge. Produziert von Helge Schneider und Tom Täger im Tonstudio/Ruhr. Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Ebenso eindrücklich empfohlen sei Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten.