horrorkommando

 

die heutige aufgabe bestand darin das – was man sonst lediglich akzeptiert – auch mal gut zu finden. unter dem strich kam dabei raus dass es so grausam nicht war – zumindest angesichts der gesamt-grausamkeit die den ueblichen vergleichs­maszstab abgibt. okay wir haben weitgehend abstrahiert – gewisser­maszen sogar davon abgesehen. andererseits hat es auch spasz gemacht wenn­gleich die kleidung darunter litt. hochkonjunktur in der truppen­waescherei. komplizierter als die tatsache an sich war dass der kommandant sich explizit kreativitaet bei der exekution der masznahmen ausgebeten hatte. das fiel nicht jeder/m am anfang leicht. der/die eine ist halt 1 naturtalent – andere tun sich schwerer. jedoch: man gewoehnt sich daran + entwickelt schnell 1 solide fertigkeit – ja: innovative faehigkeiten in der selektion angemessener praktiken. ich persoenlich brauchte – zugegebenermaszen – eine gewisse anlaufzeit: empfand die speziellen prozeduren jedoch im nachhinein durchaus als bereicherung: eine bestimmte ventilfunktion ist jedenfalls festzustellen. 1 gefuehl der laeuterung sowie der entspannung nach getaner arbeit. mitunter allerdings – ich will das nicht verschweigen – traten auch probleme auf: einzelne uniforme klagten ueber zu grosze seelische belastung. doch die quote der therapiestelle liegt bei 100 prozent kompensation. weiteren derartigen einsaetzen im dienste der beschlossenen siedlungspolitik steht daher von meiner seite her nichts entgegen.

 

 

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Auszug aus: Heimat & Weltall. 2 Zyklen, von Enno Stahl, Ritter, broschiert, mit Fotoarbeiten des Autors. Zum Geleit das Konzept Orte.Wege. Pflanzen.

Weiterführend

Lesen Sie auch den Artikel Perlen des Trash über 25 Jahre Gossenhefte und Enno Stahls fulminantes Zeitdokument Deutscher Trash. Eine Hörprobe von Trash me! finden Sie in der Reihe MetaPhon. Eine Würdgung des Hungertuchpreisträgers finden Sie hier.