“Tauchet ein, tauchet ein, der Maler macht die Wände fein.”

 

Monochrom mecklenburgisches Winterblau. Zwanglos zufälliger Zugriff auf: Blaue Blumen. Die Überwältigung der Sinne – durch das Ideal.

In einen Raum hineingreifen. In die Räumlichkeit eingreifend. Dieses Wirkungsfeld bricht über die Farbe auf. Scheintüren markieren einen Übergang. Das Acryl bezeichnet die Höhe der Nische. Bilder ausschwitzen. Farbe abtropfen lassen. In Acryl giessen. In rohen Nesselstoff sickern lassen. Eine gleichmässige Struktur. Ein Raster. Farbe manifestiert sich im Material. Als Material. Im Fluss. In Fluss. Im Farbfluss. Die Schwelle zwischen Wand und Grund wird überbrückt. Farbe löst sich von der Begrenzung. Wuchert. Ein Delta zwischen Mauer und Boden.

Keine Runen. Keine Symbole. Keine Zeichen. Entrümpelung. Entleerung. Der Überhang wartet auf die Bespannung. Auf die Rahmung. Nichts wird verborgen. Nichts wird unter den Teppich gekehrt. Tauchet ein, Tauchet ein…

 

 

 

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Weiterführend →

Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur Lektüre empfohlen, das Kollegengespräch :2= Verweisungszeichen zur Twitteratur von Sophie Reyer und A.J. Weigoni zum Projekt Wortspielhalle. Hören kann man einen Auszug aus der Wortspielhalle in der Reihe MetaPhon.