Photomorphosen

Alltagsmythen in den Dingweltsterbespuren, im Kopfbewusstsein, Herzensunterüberneben-bewusstsein, dahinter Raum Zeit Kontext NEC SPECIES SUA CUIQUE MANET.

Gestalt. Fließt. Pythagoräisches Geheimnis. Niedergangsuntergangsprozess: Farbe stirbt im Sonnenzermalmlicht, brennt weg zur Erinnerung, wird eingeäschert zu neuer Farb-werdung, Steine verbröckeln, Holz zerreißt, splittert fort, Pappe zerfließt im Regen zu Materie-Nebel: Plakatwand, trojanische Schichtung, Wetter- und Pollutionstextur, Inhalt-verwesung, Zeichensterben – Leonardos Innenaugenbilder, tausend Erneuerungstode als Übergang in Bildgeburt.

Ein Fenster.

Venedig verschwimmt in sich selbst, Solarisation und Farbemulsionen auf der Photopapierschicht. Das Fenster ist aufgelöst in Struktur, wird Öffnung zu einem Theater des Alltags. Ruhe gegen Unruhe. Vertikale Blauheit. Süden. Schwebe. Balance. Alles fließt ineinander. Chaos zerbricht.

 

Weiterführend →

Ulrich Bergmann nennt seine Kurztexte ironisch „gedankenmusikalische Polaroidbilder zur Illustration einer heimlichen Poetik des Dialogs“. Wir präsentieren auf KUNO eine lose Reihe mit dem Titel Splitter, nicht einmal Fragmente. Lesen Sie zu seinen Arthurgeschichten den Essay von Holger Benkel. Eine Einführung in seine Schlangegeschichten finden Sie hier.