Erinnerungsspeicher

 

Empfindung des Vorhandenseins

jeder Bewohner entwirft

sein eigenes Weltgebæude

 

mythische Bilder orphischer Herkunft

topografisches Palimpsest

zwischen Entwurfstadium & Reinschrift

 

Uebergang / Transition

Material aus allen Richtungen

ohne Ruecksicht auf die jeweilige Provenienz

 

Wortkunst des Imaginæren in

der wirklichen Anwesenheit jeglicher Ferne =

Metaphern anstelle von Metastasen

 

mit aller Leidensinbrunst

dunkelste Seelenwinkel erkunden &

leere Authentizitætsfetischisierung ablegen

 

Melancholie des Wirklichen

tiefsitzender Entzuendungsherd im

Gedæchtnis der Gegenwart

 

semiotische Coolness trifft auf

ein unbedingtes Vergessen–Wollen…

Versenkung = ein mnemonisches Nachgluehen

 

 

 

 

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Letternmusik, Gedichte von A.J. Weigoni, zuerst erschienen beim Rospo-Verlag, Hamburg, 1995 – remastered 2016 für die Edition Das Labor

Original-Holzschnitt auf das Cover gedruckt von Haimo Hieronymus

Weiterführend → Jeder Band aus dem Schuber von A.J. Weigoni ist ein Sammlerobjekt. Und jedes Titelbild ein Kunstwerk. KUNO faßt die Stimmen zu dieser verlegerischen Großtat zusammen. Last but not least: VerDichtung – Über das Verfertigen von Poesie, ein Essay von A.J. Weigoni in dem er dichtungstheoretisch die poetologischen Grundsätze seines Schaffens beschreibt.

Hörproben → Probehören kann man Auszüge der Schmauchspuren, von An der Neige und des Monodrams Señora Nada in der Reihe MetaPhon. Zuletzt bei KUNO, eine Polemik von A.J. Weigoni über den Sinn einer Lesung.