Wie die Bilder abrutschen

Wie die Bilder abrutschen

Unsere Gedanken aneinander:
noch kindheitsbeatmet - und atembrüchig
die erinnerten Lachrhythmen
im Gleichschritt
.
Im Hörschatten leise zerdehnte Rufe
nach jedwelcher Sprache,
Glossolalien
.
Nun, öffne dich - ab heute hörn wir
zum Tee Schreie in der Sprache
fast schon verdrängter Symbole
.
Die Ausgesteuerten so
federflüchtig zerstoben: ihre
Camerablicke verstofflicht aus weichen,
nein gleichen Gedanken,
zerrieben zu feinem Flimmern,
zu feinem Flaum.
Sie sind in den Lüften bald wieder
vernetzt. Sag’s: Nie mehr geerdet
.
Es bleiben: Normierte ErbMassen,
gegeneinander getriebene Gier-
modelle, totverschlossene
Werbepanzer unter irdisch
und sag’s nun auch
: „Unkaputtbar ist so was,
an Verlustlust gescheitert,
es wird uns immer angehören
.
Wie der Mensch gilt als ewig reißfestes Gewebekonstrukt
ein Aschespiegel schon lange verglühter Sterne.

 

Angelika Janz

Weiterführend → 

Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd