Credo

Ich glaube, sage ich, die Natur sieht alles vom Mann her – das Leben ist männlich. – Ich glaube, sagt Schlange, du siehst die Natur so, wie du sie glauben willst. – Ja, sage ich, wir verstehen uns gut, die Natur und ich. – Oh, sagt Schlange, da muss Gott Angst vor dir haben. – Ach was, sage ich, ich bin nicht schizophren. 

 

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Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann, Kulturnotizen 2016

In den Schlangegeschichten wird die Dialektik der Liebenden dekliniert. Ulrich Bergmann schrieb mit dieser Prosafolge eine Kritik der taktischen Vernunft, sie steht in der Tradition der Kalendergeschichten Johann Peter Hebels und zeigt die Sinnlichkeit der Unvernunft, belehrt jedoch nicht. Das Absurde und Paradoxe unseres Lebens wird in Bildern reflektiert, die uns mit ihren Schlußpointen zum Lachen bringen, das oft im Halse stecken bleibt.

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Eine Einführung in die Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann finden Sie hier.