Liebesmeer

Du siehst in Duhnen weit übers Watt

aufm Deich überm Strand aufm Deich

und wirst vom Schauen, vom Schauen nicht satt

aufm Deich überm Strand aufm Deich

Nur Schlick sieht dein Auge im Watt von Duhnen

vorm Strand unterm Deich vorm Strand

nur Schlick, nichts als Schlick ist zwischen den Buhnen

vorm Strand unterm Deich vorm Strand

Wattwürmer, Muscheln im Wellsand graubraun

im Watt unterm Himmel im Watt

du kannst bis zum Horizont Umbra schaun

im Watt unterm Himmel im Watt

Schau, da liegt England und da oben wohnt Gott

überm Schlick im Himmel überm Schlick

Siehst du da hinten den großen Pott

hinterm Schlick am Himmel hinterm Schlick

Auf einmal, du merkst es kaum, kommt die Flut

übers Watt an den Strand unterm Deich

und du hörst dich rufen Nun ist es gut

übern Strand übers Watt aufm Deich

Und endlich weißt du Es gibt nur mich

und die Flut, den Deich und das Nichts…

und die Liebe! Du träumst Ich liebe dich

nur dich, nur dich – und sonst nichts!

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Weiterführend →

KUNO schätzt den minutiösen Selbstinszenierungsprozess des lyrischen Dichter-Ichs von Ulrich Bergmann in der Reihe Keine Bojen auf hoher See, nur Sterne … und Schwerkraft. Gedanken über das lyrische Schreiben.