Enno Stahl, SANIERUNGSGEBIETE

Roman, diesmal kein warnhinweis

Kommt einer daher   eine Kölsche  jung

auf Bergfrequenz hat er geklaaft

de ganze endemik nach ihrer   faszung

die mergelorgel alaaft

 

Im LUZ fällt die   sarkastik   flück

auf die komparserie   zurück

 

Der steigt in die bütt   präsentiert einen stint

enpanscht den Weinbergswein

und pißt in den großen holländerwind

gargantogruelisch hinein

 

so daß er für die yetis bürgt

und spekulanzien panürgt

 

Jetz andocken   deschiffiersydikat

wer Fielenbrock ist und wer Lynn

gneisgnosis   glamourglimmer und spät

Die kiebitze komm auße plünn

 

Wie doch den Belgier bellgier trietzt

und sei er noch so abgekietzt

 

 

 

 

Quelle: Am Zeitstrand, Hg. Hans J. Eisel, Stuttgart 2021

„Würde man mich fragen, welcher Dichter, der einer vergleichsweise größeren Öffentlichkeit nahezu unbekannt ist, zu den wichtigsten Stimmen gegenwärtiger Lyrik gehört, ich zögerte keinen Augenblick: Mit Hel haben wir einen Meister der gereimten Form, der es wie kein anderer deutschsprachiger Dichter versteht, Alltägliches in ein Sonett zu bringen, Soziales und Politisches. Bei ihm finden wir die Spinne auf der Biotonne wieder im Gedicht und die Billigjobbank von der Stargarder Straße, einen alten Kühlschrank, den man vor die Tür geschmissen und vergessen hat, ja und die schnurrenden Katzen aller Länder! Seine Gedichte sind Begleiter durch verfrorene Nächte, die sich auf den Weg gemacht haben nach einem Neuen Morgen. Ich wüßte keinen anderen mir bekannten Dichter, auf den das Wort von der Brüderlichkeit mehr zuträfe als auf Hel, den Belgier vom Prenzlauer Berg!“

Tom Schulz

 

Weiterführend →

Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Ein faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.