Zauberbuch

Schlange, sagt Zauber, komm, ich habe Hunger! – Wir haben doch eben erst gegessen, sagt Schlange. – Aber ich bin noch gar nicht richtig satt, sagt Zauber, ich habe den anderen Hunger. – Ich auch, sagt Schlange, ich lese gerade ein Buch von DaMonte. – Die kopflosen Handlungen?, fragt Zauber. – Ja, sagt Schlange. – Toll, und wann liest du mich? – Immer, sagt Schlange, komm, Zauber, gehen wir zu den kopflosen Handlungen über!

 

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Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann, Kulturnotizen 2016

In den Schlangegeschichten wird die Dialektik der Liebenden dekliniert. Ulrich Bergmann schrieb mit dieser Prosafolge eine Kritik der taktischen Vernunft, sie steht in der Tradition der Kalendergeschichten Johann Peter Hebels und zeigt die Sinnlichkeit der Unvernunft, belehrt jedoch nicht. Das Absurde und Paradoxe unseres Lebens wird in Bildern reflektiert, die uns mit ihren Schlußpointen zum Lachen bringen, das oft im Halse stecken bleibt.

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Eine Einführung in die Schlangegeschichten von Ulrich Bergmann finden Sie hier.