geKritzHEL

 

Das Wort Comic kategorisiert man früher unter Sequenzielle Kunst. In der letzten Zeit wird diese Kunst vom meinungsbildenden Feuilleton zur Graphic Novel hochgejazzt. Da tut es wohl, wenn sich jemand darüber nonchalant hinwegsetzt. „KritzHEL“ mehr understatement geht kaum noch. HEL ist auf der Suche nach einer Welt hinter der Oberfläche, seine Experimentierfreude, aber auch seinen Humor und seine gesellschaftskritischen Ansätze und zeigen einen Meister der Seltsamkeit, der sich auf der Suche nach größtmöglicher Gestaltungsfreiheit nicht um Genrekonventionen schert.

Kunst umsonst ist geschenkt

HEL ist ein Selbstverschwender, der humoristische Gelegenheitswerke produziert. Er nutzt sein Pseudonym, um neue künstlerische Gefilde zu erobern. Sein geistvoller Zyklus regt an, weil er dem die Rätselhaftigkeit der analogen Welt vor Augen führt. In seiner Schreibweise direkt mit Tinte oder Bleistift skizziert er ohne a priori konstruiertes Szenario. Diese Methode führte zu abrupten Richtungswechseln. Und zum Einsatz von Satire und Parodie.

Zum deuvel!

Als Archäologe des analogen Alltags erweist sich HEL als feiner Erzähler des Privaten, Unspektakulären, banal Alltäglichen. Er nimmt den Versuch des Künstlers auf und läßt das Leben in Skizzen auferstehen. Diese kleinen Szenen sind dabei jedoch immer von einer Trauer darüber durchzogen sind, daß die Welt, die er skizziert, nur hier und niemals mehr in der Realität vorhanden ist.

 

 

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KritzHEL, Damonte-Verlag 2013

Weiterführend →

Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.