für rolf dieter brinkmann

Rolf Dieter Brinkmann will sich selbst immer wieder seine Leidenschaft gegen das Eingefahrene beweisen. Er will ja auch gar nicht fahren. Im Kampf um die Verwirklichung seiner Leidenschaft erhebt sich sein Werk (und kickt sofort den Stuhl hinter sich weg), das gegen jeden Sitzplatz im Gemütlichen oder auch nur Gewöhnlichen aufbegehrt.

Elfriede Jelinek

:

urbanitäten im

schnee. hundescheiße und

zigaretten stummeln

mümmeln die münder

wimmelnder passanten.

nur keine bekannten

finden in den gesichtern die

sich abschließen die

zeigen kaum

noch knochen

her. zurückgerollt in sich

selbst wie helle

harte tiere so

stiern sie ins nix

hinein. nein. du

läufst weiter in ein

anderes weiß. ist wie

eisbaum und bleicher

wüste wimmelnde

vorhänge aus punkten

vorm blick: white

dust. erst zuhaus traust

dich wieder den atem

ausblasen: fieber/ zeit schein

heiligkeiten.

 

 

 ***

Aus: flug (spuren) von Sophie Reyer, edition keiper, 2012

Weiterführend →

Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. Ein Kollegengespräch zwischen Sophie Reyer und A.J. Weigoni findet sich hier.

Ein Blick ins KUNO-Archiv: Lesen Sie auf KUNO eine Betrachtung der Jugendsünden des RDB. Aufzeichnungen eines Abgeschriebenen von Jamal Tuschik. Einen Besuch des RDB-Hauses, von Enno Stahl. Einen Artikel über Das wild gefleckte Panorama eines anderen Traums, Rolf Dieter Brinkmanns spätes Romanprojekt, von Roberto Di Bella. Und die Beantwortung der Frage: „Wer hat Angst vor RDB? durch Axel Kutsch. Theo Breuer gelingt es, dem Mythos nachzuspüren, eine angemessenere Würdigung Rolf Dieter Brinkmanns wird man kaum finden!