Kurze Gastausstellung Laik Wörtschel

Durch die hervorragenden internationalen Kontakte von Leonard Billeke und Manuel Quero kann der Bogen dieser Tage mit einer Sensation aufwarten. Der Bogen stellt Laik Wörtschel zwischendurch einige Tage mit faszinierenden Metallskulpturen aus. In Fachkreisen wird er als eine der wichtigsten Entdeckungen Europas gelobt und dementsprechend mit fast irrationalen Preisen gehandelt. Sein internationaler Hintergrund (Großeltern aus Russland, Schweden, Polen und Deutschland, Eltern aus Schweden und Polen) wirkt wie ein Abbild des neuen Europa. Er wohnt und arbeitet unabhängig von nationalen Beschränkungen dort, wo er seine Projekte realisieren kann.

Laik Wörtschel nutzt frech Methoden der technischen Reproduzierbarkeit, lässt Gegenstände digital abtasten und setzt sie überdimensiert in polierten Edelstahl und Chrom um. Der Mensch wird so seiner Proportion beraubt und steht einem spiegelnden Objekt gegenüber, welches einerseits selbst wie eine Materie gewordene Erinnerung wirkt, andererseits durch die absolute Spiegelung letztlich nur den Raum und den Betrachter zeigt und damit in gewisser Weise immateriell erscheint. „Ich bin völlig begeistert“, meinte Stephanie Neuhaus, als die drei riesigen Objekte in die Räumlichkeiten installiert wurden. Laik Wörtschel, der mit seinem Team den Aufbau selber begleitete, äußerste sich selbst auch überzeugt:“Die Objekte passen sehr gut zum Bogen.

Durch die scheinbar unaufgeräumte Situation, oberflächlich chaotische Verhältnisse, welche wir hier geschaffen haben, entsteht eine verzerrte Metarealität, als Repräsentation des Seienden.“ Auch andere Bogenmitglieder äußerten mit großer Verwunderung, wie sehr diese Werke doch den gesamten Raum verändern und das visuelle Erleben der Wirklichkeit. Da der Künstler zur Zeit leider in Vorbereitung der dOCUMENTA (13) seine Objekte nur für kurze Zeit zur Verfügung stellen kann, wird die Bogen- Ausstellung wohl nur einen Tag geöffnet sein. Immerhin hat er fest zugesagt, auch zum diesjährigen Sommergelee zu kommen und einen Kurs zur Digitalisierung und Reproduktion von Gegenständen zu geben.

Karl Hosse und Haimo Hieronymus waren von der immateriellen Wirkung beeindruckt, als ihnen die Arbeiten zum ersten Mal aus der Nähe vorgestellt wurden. Heftige Diskussionen folgten.

Foto: Leonard Billeke

 

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