Belletristische Werke

 

Belletristische Werke existieren nur in der Reklame, die für sie gemacht wird, gelesen werden sie vermutlich nur von konzilianten Rezensenten und honorierten Wohltätern. Nach Jahren, wenn alles gut geht, treten die Dechiffriersyndikate der Germanisten auf den Plan und reden etwas frische Luft herbei. Dann beginnt die Aufholjagd von vorn. Die Gegenwart kann ihre Literatur nicht verstehen und die nachträgliche Exhumierung ist von einem Verständnis angeleitet, das sie als Literatur missversteht. Alle verwandeln, was gar nicht gemeint oder inständig ist, in »Literatur«, in verkaufsfreudige Wortgebilde, deren Adressaten sich mit Marionettengefühlen aus dem Unempfindlichen und anderem quallig Hervorgewürgten zufriedengeben und ihr Gedrucktes dann in Wiesbaden-Biebrich oder Lohr am Main den harmonisch zusammengehängten Autorengespenstern zum Abzeichnen übergeben. Neben jedem neu veröffentlichtem Werk bleibt man, eingedunstet in einen faulen Betrieb, mit der Sprachlosigkeit allein.

 

 

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In den Aufzeichnungen von Ralph Pordzik findet sich eine Poesie, die man von den japanischen Haiku kennt, sie scheint auf besondere Weise verfügbar und dienstbar zu sein. Diese Notate entsprechen der Denkgenauigkeit der Spätmoderne, es ist Twitteratur im besten Sinn. – Lesen Sie auch einen Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Bereits von seinem ersten Band Verabredung mit meinem Publikum war KUNO angetan. Auf KUNO lesen Sie auch einen Rezensionsessay von Holger Benkel über Ralph Pordzik  – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.