Autor: Enrik Lauer

HÖRZU

oder: Warum viele Künstler leider weiter am Hungertuch nagen müssen Der Komponist Jean Sibelius soll einmal geäussert haben, Sinn für Musik habe er „eigentlich immer nur bei Bankiers gefunden, höchst selten bei Künstlern, die lieber über Geld reden.“ Ein bemerkenswertes…

Die romantische Idee des Gesamtkunstwerks

  Mit diesen Vignetten definiert A.J. Weigoni eine Literaturgattung neu. Er praktiziert damit mehr als Schreiben, denn diese Novelle ist ein Sich-Einschreiben in die Welt, demzufolge eine Schreibe, die spricht und eine Spreche, die schreibt. Dieser Romancier verdichtet die sinnliche…

Tiefenhermeneutische Kulturanalyse des Rheinlands

  Avantgarde und Heimat, A.J. Weigoni bringt Unvereinbares zusammen. Den Typus des Rheinländers betrachtet er als ein Sammelsurium von Verhaltens- und Denkmustern, die sich im dialektalen Sprechverhalten identifizieren lassen. Weigoni nutzt einen multiperspektivischen Ansatz, der den Unübersichtlichkeiten dieser Zeit entspricht.…

Dichten als Form des Denkens

  A.J. Weigonis VerDichtung ist die Suche nach dem Wort, der Versuch, jenseits des Geschwätzes, des alltäglichen Sprechens zu einer ursprünglichen Schicht des Sagens vorzudringen. In seinen Gedichten findet sich alles, was ästhetisch befriedigende Gedichte im 21. Jahrhundert ausmacht: klarsichthüllenklare…

Wohlbefinden

Im Allgemeinen ziehe ich die Dusche dem Wannenbad vor. Warum erstere im Spätkapitalismus – zum Beispiel als Zeit und Ressourcen sparend – zweiteres als Form der Körperreinigung weitgehend verdrängt hat, wäre gewiss einer eigenen Betrachtung wert. Gleichwohl erlebt das Bad…

Illusion der Willensfreiheit

Man ging nach Aussen, in alle Richtungen, statt in sich zu gehen, wo jedes Rätsel zu lösen ist. Schopenhauer Alles was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben. Wirklichkeit ist in diesen Novellen nicht nur ein Konstrukt, auch…

Unter Kanonverdacht

Um mit Gespenstern umzugehen, muss man sie ködern mit Fleisch der Gegenwart. Ruth Klüger Literatur ist in erster Linie frei, bestenfalls ist sie an ästhetische Regelsysteme gebunden, nicht aber an eine ausser­li­te­rarische Realität. Zudem ist es nicht üblich, Verantwortlichkeit für…

Literaturgeografie mittels Poesie

Mit den Vignetten definiert A.J. Weigoni eine Literaturgattung neu. Er praktiziert damit mehr als Schreiben, denn diese Novelle ist ein Sich–Einschreiben in die Welt, demzufolge eine Schreibe, die spricht und eine Spreche, die schreibt. Dieser Romancier verdichtet die sinnliche Wahrnehmung…