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Es gibt kein geistiges Eigentum. Autoren haben keine Rechte, nur Pflichten.

Jean-Luc Godard

„Es wird so getan, als ob wir Kunst machen als Hobby. Das Rumgetrampel darauf, dass wir uncool seien, wenn wir darauf beharren, dass wir diese Werke geschaffen haben, ist im Grunde nichts anderes, als dass man uns ins Gesicht pinkelt und sagt: ‚Euer Kram ist nichts wert. Wir wollen das umsonst haben.‘ Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist nichts wert.“

„Zu glauben, man könnte auf Plattenfirmen verzichten, und dann würde man trotzdem noch dieselbe Musiklandschaft vorfinden, wie wir sie jetzt haben, oder sagen wir mal vor zehn Jahren hatten, das ist ein großer Irrtum.“

„Zu glauben, irgendwann käme das Sozialamt um die Ecke und würde die Bezahlung der Künstler übernehmen und dabei würde noch gescheiter Rock’n’Roll rauskommen – das kann man knicken.“

„Die kleinen Labels sind alle weg. Was bleibt, ist Volksmusik, deutscher Schlager und Rockmusik für die Älteren.“

Über YouTube: „YouTube gehört Google. Das ist ein milliardenschwerer Konzern, die aber nicht bereit sind, pro Klick zu bezahlen.“ … „Wir sehen nicht ein, dass Milliardengeschäfte gemacht werden, auch mit Werbung in diesem Bereich, und wir kriegen davon nichts ab.“ … „Ein Geschäftsmodell, das darauf beruht, dass diejenigen, die den Inhalt liefern, nichts bekommen, das ist scheiße.“

Quelle: Sven Regener am 21. März im BR-Radiomagazin „Zündfunk“

Dank Streaming ist die Musikindustrie erstmals seit vielen Jahren wieder wirtschaftlich im Auftrieb. Künstler beschweren sich freilich zu Recht, dass der neue Geldregen nicht zu ihnen durchrieselt. Anlässlich der österreichischen Amadeus Awards hat Laurin Lorenz für den Standard mal durchgerechnet, wie die Bilanz im Falle des Opus-Hits „Live is Life“ aktuell aussieht: Bei 33 Millionen Streams des Songs zahlt Spotify zwischen 200.000 und 280.000 Dollar Tantiemen an die Industrie, die den Kuchen aber erst einmal unter sich aufteilt. Online-Vertrieb und Labels „erhalten noch einen Prozentsatz der Einnahmen, Vertriebe oft bis zu 20 Prozent, Labels – je nach Vertrag – zwischen 85 und 50 Prozent jenes Betrags, den der Vertrieb weiterleitet. Die vierköpfige Band Opus würden dann von 200.000 Dollar nur noch zwischen 80.000 und 24.000 Dollar erreichen. Da sehen die Welthits plötzlich arm aus.“

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Im multimedialen Bienenstock lanciert die Edition Das Labor auf der Plattform vordenker.de mit MetaPhon eine Reihe, in der vielfältige Facetten der multimedialen Kunst und des Hörbuchs zugänglich gemacht werden, die nach den herkömmlichen Marktgesetzen unerschlossen bleiben. Der Markt wird entmystifiziert. Das aufgeklärte Publikum erwartet Künstler, Wissenschaftler, Akteure, die den Vorhang aufreißen, um in einer anderen Form zu erzählen.