In einem Garten, unter alten Bäumen

 

In

einem Garten, unter alten Bäumen,

auf

dunkeler…Moosbank…Hand in Hand,

sinnend, zwiesam,

schweigend,

erwarten wir…die Frühlingsnacht.

 

Noch

glänzt kein Stern.

Die Büsche…verdämmern.

Plötzlich, aus einem

Fenster,

leise…getragen…schwellend,

die

tiefen…reinen, perlend…feinen,

steigend

ringenden, sehnend schwingenden, selig singenden,

flutenden, glutenden,

goldglitzernden,

silbersanften, silberlichten, silbersüßen

Schmelz-

Töne einer Geige.

 

Der

Goldregen blinkt; der Weißflieder

duftet;

in

unseren Herzen,

traumhold, traumrot, traumgroß,

uns

befriedend, uns berückend, uns bezaubernd, uns beglückend,

uns

glanzschauerdurchrieselnd,

geht

der Mond auf!

 

 

***

Arno Holz, Porträt von Erich Büttner (1916

Den Essay „Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze“ lesen Sie hier. Eine Rezension von Kurt Tucholsky hier und eine weitere Würdigung hier.

Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.