its sharky`s day, today

Sie sind schon denkend mit Ihrem Kopf.

Luigi Nono

Wie soll man diesen Mann noch würdigen? – Er ist eine Ikone, eine Subkulturlegende, ein Waffennarr, ein Drogenabhängiger und nach Meinung von Norman Mailer der einzige zeitgenössische amerikanische Autor des 20. Jahrhunderts, der möglicherweise von Genie besessen ist. Eigentlich reicht es, seine Stimme auf Sharkey’s Night von Laurie Anderson’s Mister Heartbreak zu hören: „Sun’s going down. Like a big bald head. Disappearing behind the boulevard. It’s Sharkey’s night. Yeah. It’s Sharkey’s night tonight.“

Art makes people aware of what they know and don’t know.

Diese Bewusstseinsgrenze zu verschieben war Burroughs ewiges Thema. Er verwendete Cut–up, um die verborgene Bedeutung der Dinge hervortreten zu lassen, schockierte, wütete gegen Verdummung durch Massenmedien und Unterhaltungsindustrie, warnte vor Überwachung und rebellierte als Teil der ersten Literaturboygruppe, die sich selbst als Generation erfunden hatte,  gegen Rassismus und Diskriminierung in den USA. Heute wäre William Seward Burroughs 100 Jahre alt geworden.

 

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Radiert die Worte aus, Briefe 1959 – 1974, aus dem amerikanischen von Michael Kellner, Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2014