Mir bedeutet heute nur die Literatur etwas

 

Mir bedeutet heute nur die Literatur etwas, die versucht, die Möglichkeiten der Literatur jenseits ihrer Grenzen auszuloten; jene Art von Literatur, die Traditionen in Frage stellt, von denen sie beherrscht wird

Raymond Federman

 

 

Raymond Federman, der erst mit 20 Jahren Englisch lernte, empfand seine Zweisprachigkeit als Bereicherung für sein literarisches Schaffen. Obwohl er das Englische zunächst als Literatursprache bevorzugte, verfasste er im Rahmen seiner Versuche, auch in Frankreich als Dichter Fuß zu fassen und Anerkennung zu finden, einige seiner Texte zunächst auf Französisch und übersetzte einige anschließend ins Englische: Amer Eldorado (1974, Roman, inspiriert an Double or Nothing, ohne engl. Übersetzung), Amer Eldorado, 2001 (2001, ohne engl. Übersetzung), La Fourrure de ma tante Rachel (1996, Roman, engl.: Aunt Rachel’s Fur), Mon corps en neuf parties (2002, Kurzprosa). An der Übersetzung von La Fourrure de ma tante Rachel arbeitete er zwei Jahre lang intensiv mit der Übersetzerin Patricia Privat-Standley zusammen, wie er in einem Interview mit Alyson Waters 2001 erläuterte. Federman veröffentlichte zudem bilinguale Werke wie The Voice in the Closet / La voix dans le cabinet de débarras (1979), von dem auch eine trilinguale Ausgabe in Englisch, Französisch und Deutsch existiert, oder 99 hand-written poems (2001) mit englischen und französischen Gedichten. In seiner dichterischen Zweisprachigkeit orientierte er sich an seinem Freund Samuel Beckett.

Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises.