kalte liebe

 

deine schritte verwunden den schnee
verwundert liegt er und schaut
dir nach seltsam berührt

du hast eindruck hinterlassen
zwischen auto und haus
wo du ihn abstreifst

einfach liegen läßt
auf der matte
er soll draußen bleiben

wo er hingehört
die verletzungen mit neuschnee füllen
und auf eine andere warten

der er unschuld beteuern kann

 

 

***

Aus: Bernsteinäugiges Fellchen, Rhein-Mosel-Verlag 2007

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Über die Qualität von Andreas Noga als Lyriker und Performer lesen sie hier.

KUNO widmet dem Gedicht auch in diesem Jahr den genauen Blick, das aufmerksame, geduldige, ins Denken gedrehte Lesen und Wiederlesen, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.