Monolog

 

„Eine grundsätzliche Frage ist es, ob wir zweifeln und warum. Zweifeln wir erstes an uns, dann legt dies sicherlich offen, dass wir grundsätzlich mit uns und unserem Verhalten in verschiedenen Kontexten unzufrieden sind. Wir hadern daran, dass wir uns als zu schlecht oder zumindest nicht angemessen empfinden und übertünchen dies allzuhäufig mit technokratischem Auftreten gegen- über den anderen oder einem allzu forschen. Zweifeln wir zweitens an den Anderen, dann zeigt dies, wie sehr wir uns missverstanden fühlen, dass die Gesellschaft auch einfachste Dinge nicht zu durchschauen vermag. Vor allem aber, dass wir ein grundlegendes Misstrauen in das Gegenüber mit uns, in uns tragen. Der Andere wird uns nie etwas recht machen können, allein schon weil er bestimmende intellektuelle Fähigkeiten nicht besitzt.“, dachte Herr Nipp, nachdem er nun schon zwei Stunden lang auf den Mülleimer neben seiner Lieblingsbank eingeredet hatte und dieser nicht ein kleines Stückchen von Erregbarkeit oder gar Einsicht zeigte.

 

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Das Mittelmaß der Welt, unerhörte Geschichten von Herrn Nipp, KUNO 1994 – 2019

Die unerhörten Geschichten von Herrn Nipp sind glossierende Anmerkungen die sich schnoddrig mit dem Zeitgeist auseinandersetzen. Oft wird in diesen Kolportagen ein Konflikt zwischen Ordnung und Chaos beschrieben. Wir lesen sowohl überraschendes und unerwartetes, potentiell ungewöhnliches, das Geschehen verweist auf einen sich real ereigneten (oder wenigstens möglichen) Ursprung des Erzählten.

Weiterführend → 

Zum Thema Künstlerbucher lesen finden Sie hier einen Essay sowie ein Artikel von J.C. Albers. Papier ist autonomes Kunstmaterial, daher ein vertiefendes Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus über Material, Medium und Faszination des Werkstoffs Papier.

Die bibliophilen Kostbarkeiten sind erhältlich über die Werkstattgalerie Der Bogen, Tel. 0173 7276421