Poesiealbum

 

Vor zehn Jahren erschien in der Reihe Poesiealbum ein Band mit Lyrik von Birgitt Lieberwirth. Wir lesen darin Schreiben als Elixier. Den Versuch Sprachverschlüsse zu lösen. Empfindungen zu registrieren. Erschütterungen aufarbeiten. Ein sich finden im Wort. Schreiben`aber auch: öffentlich werden, sich öffentlich riskieren, sein Erlebnisvolumen offenlegen. Und dabei keine Wahl haben, nicht abwarten können, bis die Gärungen sich organisieren. Da brechen die Ideen pur hervor. Manische Hochs neben „splitternden Schreien“:

Mein Wort stellt mich bloß

ich friere

Und mir wird heiß.

Wie rasch hat man sich da verstrickt in den Paradoxen des Lebens. Und dann der Ruf nach Liebe in eindringlichen Klopf und Lebenszeichen:

Ich lebe,

Hörst du:

Ich lebe!

 

 

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Vor zehn Jahren erschien: Poesiealbum. Die modernen Lyrikhefte 255. Von Birgitt Lieberwirth. Berlin, Verlag Neues Leben, 1988

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Einen Hinweis auf die in der Edition Das Labor erschienen Rezensionsessays von Holger Benkel finden Sie hier. Auf KUNO lesen Sie u.a. Rezensionsessays von Holger Benkel über Birgitt Lieberwirth. – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.